Vilseck: Millionen von Maschen für gute Zwecke - Pfarrei-Strickkreis hört auf

Fünfzehn Jahre lang waren sie fast jeden Mittwoch beisammen und haben Unmengen von Wolle verstrickt. Nun haben sie aus Altersgründen die Nadeln niedergelegt und ihren Strickkreis aufgelöst. „Es war eine schöne Zeit“, brachte es Maria Eigen auf den Punkt, „ich habe mich jedes Mal gefreut, wenn wir uns getroffen haben“. Auch die bereits verstorbenen Strickerinnen Rosina Grollmisch und Rosa Wagner wurden dabei nicht vergessen.

Zum Abschiedskaffeekränzchen fanden sich die fleißigen Handarbeiterinnen im BRK-Seniorenheim St. Ägidius zusammen, und das hatte mehrere Gründe. Erstens leben dort jetzt zwei ehemalige Strickerinnen und zweitens hatte man eine Spende von 500 Euro für das Heim dabei, diese wurde überreicht von der Organisatorin der Aktivitäten, Veronika Pröls (stehend links).

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Pflegedienstleiterin Monika Rötzer (stehend rechts) dankte im Namen der Heimbewohner und freute sich, dass der Strickkreis an die Senioren gedacht hatte.

Veronika Pröls, die sich in all den Jahren um das Organisatorische gekümmert hatte, erinnerte an die Anfangszeiten. „Die Idee dazu entstand 2002 hier im Seniorenheim“, erzählte sie, „wo sich nun auch der Kreis schließt“.

Aus Wollresten habe man damals begonnen, bunte Fleckchen zu stricken und daraus Wolldecken zu fertigen. Der Aufruf Im Pfarrbrief nach Wollresten hätte das Ganze dann erst richtig ins Rollen gebracht, erzählte sie. „Im ehemaligen Kloster trafen sich neun Frauen zum regelmäßigen Stricken. Auch Kaffee und Kuchen gehörten dazu und natürlich das Plaudern“. Später durfte man einen Raum des neuen Pfarrheims nutzen. Sogar zuhause wurde fleißig weitergestrickt.

Die ersten „Produkte“ fanden beim Pfarrfest und Bergfest ihre Abnehmer. Seit 2009 war man auch beim Weihnachtsmarkt auf Burg Dagestein mit einem Stand vertreten. Das Angebot an Socken, Mützen und Decken konnte sich sehen lassen und war immer schnell vergriffen. Auch Aufträge wurden gerne entgegengenommen.

Was aber das Wichtigste war: der Strickkreis hat während seines Bestehens knapp 14.000 Euro erwirtschaftet und für wohltätige Zwecke gespendet. Der Löwenanteil kam zahlreichen Objekten der Pfarrei Vilseck zugute wie Pfarrheimbau, Bergkirche, Friedhof, Kirchenrenovierung und Kindergarten.

Geld ging auch nach Pakistan und Ostafrika, an den Verein „Vilseck gibt Hoffnung“, an die Regens-Wagner-Einrichtung in Zell, die Lebenshilfe Amberg, die Lebensgemeinschaft Münzinghof Velden und an die Ministrantengarde Vilseck.

(Sitzend von links) Maria Eigen, Katharina Schönl, Fanny Englhardt, Maria Friedrich. (Stehend von links) Veronika Pröls, Pflegedienstleiterin Monika Rötzer, Felizitas Suttner, Barbara Schertl, Gunda Zeitler; nicht im Bild Anna Gebhardt

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