Vortrag " „Langsamer leben – Gedanken zum Umgang mit unserer Zeit" beim Frauenfrühstück des KDFB

Im voll besetzten Pfarrsaal sprach beim Frauenfrühstück des Katholischen Frauenbundes Bildungsreferent Bernhard Suttner aus Windberg zum Thema „Langsamer leben – Gedanken zum Umgang mit unserer Zeit“. Neben dem Interesse an dem Vortrag bewegten auch vor allem das reichhaltige Buffet mit regionalen und fairen Produkten sowie die Gemeinschaft der Frauen untereinander zum Kommen.

In seinem Referat unterschied Suttner zwischen „gutem“ und „schlechtem“ Stress. Grundsätzlich sei Stress nichts Böses. Gefährlich werde es, wenn man beginnt „den Tag mit Nichtigkeiten aufzufüllen“. Viel besser gehe es dem Menschen, wenn er  Aufgaben hat, mit denen er zurechtkommen kann und die erbrachte Leistung in irgendeiner Weise auch anerkannt werde.

Menschen die nicht gelobt werden oder sich notfalls nicht selber loben geräten in schlechten Stress. Der „gute Stress“ sei lebenswichtig - Erwachsene und auch Kinder brauchen Aufgaben und Bewährungsmöglichkeiten um zu erkennen: „Ich habe das geschafft, es war schwierig, aber ich bin tüchtig genug.“

Anschaulich wurde erklärt, wie der Eindruck entstehe, mit der Zeit nicht mehr zurechtzukommen. Traditionellen Rollen wie die Nahrungssicherung und Betreuung von Familienangehörigen stehen neue, zusätzliche und zeitaufwendige Rollen gegenüber, welche sich hauptsächlich in der Freizeitgestaltung widerspiegeln. Somit gerate man aber in Zeit-Not und Zeit-Druck, weil weit mehr als die klassischen Rollen zu tun seien.

Besonders gefährlich sei jedoch die „Lust an der eigenen Überforderung“. Kopfnicken und allgemeine Zustimmung der Zuhörerinnen bestätigten das Plädoyer des Referenten, einmal „Nein“ zu sagen. Immer mehr Menschen werden von der Umgebung besonders beansprucht und stellen eigene Erholungsansprüche hinten an. Es sei eine große Lebenskunst, seine Grenzen rechtzeitig zu erkennen.

Auch wenn allmählich eine Bewegung in der Gesellschaft für ein langsameres Leben entstehe, versäumte es der Vortragende nicht, den Anwesenden konkrete Empfehlungen mit auf den Weg zu geben.

„Langsamer leben“ bedeute  für ihn das Leben in Haupt- und Nebenrollen einzuteilen. Die einfachste Methode des Zeitmanagements sei ein Aufgabenzettel, bei dem man sich pro Tag höchstens sieben bis zwölf konkrete Ziele setze, um die „ersparte“ Zeit wirklich für „Beschauliches“ zu haben.

Mit Suttners Fazit langsamer zu leben nütze dem einzelnen, der Gesellschaft und dem ökologischen System, weil „schneller“ immer mit höherem Energieaufwand einhergehe, nahmen die Frauen viele entschleunigende Erkenntnisse mit nach Hause.

Mit großem Interesse verfolgten die Anwesenden die Ausführungen des Bildungsreferenten (stehend)

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