Bürgerversammlung in Hahnbach - Ausweisung Baugebiet Hahnbach-West IV geplant

Bei der Bürgerversammlung der Marktgemeinde Hahnbach im gut gefüllten Nebenzimmer der Gastwirtschaft Ritter ließ Bürgermeister Bernhard Lindner keine Frage offen.

Nachdem alle 30 Parzellen im Baugebiet-Hahnbach West III, Wacholderweg verkauft und überwiegend schon bebaut sind, wird die Ausweisung des Baugebiets Hahnbach-West IV geplant

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Er spannte den Bogen durch alle kommunalen Projekte vom WLAN-Hotspot in den Sportheimen des SV Hahnbach und der Sportfreunde Ursulapoppenricht bis zu den millionenschweren Abwasserprojekten in den Ortschaften Mimbach, Mausdorf, Frohnhof, Mülles, Unterschalkenbach, Oberschalkenbach, Adlholz und Ölhof. In seinem fast zweistündigen Vortrag blickte er auf ein sehr intensives und arbeitsreiches Jahr zurück.

Zehn Sitzungen des Marktgemeinderats waren fraktionsübergreifend von einem kollegialen Verhältnis gekennzeichnet. Die meisten Beschlüsse erfolgten einstimmig. Einen wesentlichen Beitrag dazu leiste das regelmäßige Treffen der Fraktionssprecher mit den Bürgermeistern. Sieben Körperschaften werden im Rathaus verwaltet.

Als Beitrag zum Service wurde im Rathaus das Bürgerbüro umgestaltet und eine Fotokabine installiert. Neben den Bauhoffahrzeugen sind zwei Elektromobile für die Gemeinde im Einsatz. Für die Bewältigung der gemeindlichen Aufgaben stehen einschließlich Wasserwacht und Aushilfen 83 Beschäftigte zur Verfügung. Im AOVE-Bereich bestehe nun anstelle des ausgeschiedenen Klimaschutzmanagers eine Kooperation mit dem Institut für Energietechnik lfE Gmbh an der OTH Amberg.

Die Einwohnerzahl ist seit Jahresbeginn auf 4969 leicht angestiegen. Standesamtlich wurden in diesem Zeitraum 30 Eheschließungen und 50 Sterbefälle registriert. Die Geburtenzahlen stagnieren bei 30. Die Friedhofspflege erfolgt durch den Bauhof. Die bisherigen Grabgebühren werden beibehalten. Die Ausgaben für den Brandschutz bewegen sich mit 118.500 Euro auf einem normalen Niveau.

In den nächsten Jahren stehe die Ersatzbeschaffung für das Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr Hahnbach an. Unter den Gemeindewehren bestehe ein harmonisches Verhältnis, stellte Lindner heraus.

Ein besonderer Stellenwert wird dem Schulwesen beigemessen. Die Schülerzahlen seien mit 428 in der Grund- und Mittelschule Hahnbach und der Grundschule Gebenbach konstant geblieben. 27 Kinder von Asylbewerbern werden in Übergangsklassen geschult.

Durch die Unterrichtung aller Mittelschüler aus dem „Schulverbund Obere Vils Ehenbach“ und dem Verbundkoordinator, Rektor Heinz Meinl, werde der Schulstandort gestärkt. Die Sanierungsarbeiten seinen weitgehend abgeschlossen. Den Gesamtaufwand für die Schulen Hahnbach und Gebenbach mit 684.000 Euro hält der Bürgermeister für gut investiert und nicht überzogen. Die Kosten für die Schülerbeförderung schlagen mit 220.000 Euro zu Buche.

Zufriedenheit herrsche auch über die Auslastung der Kindergärten in Hahnbach, Süß und Ursulapoppenricht die aktuell ohne Betriebskostendefizit geführt werden können. Freiwillig werden rund 11.000 Euro Beförderungskosten getragen. Für den Altbau der Kindertagesstätte St. Josef in Hahnbach laufe die Planung für die energetische Sanierung. Einen zusätzlichen Aufwand verursachen die Beiträge für 22 Kinder in externen Kindergärten.

Zufrieden sei man über die „sehr gute Zusammenarbeit“ des Kulturausschusses unter dem Vorsitzenden Martin Wild mit den über 80 Vereinen und Gruppierungen der Marktgemeinde. An der kostenlosen Überlassung der Josef-Graf-Halle für Vereinsveranstaltungen werde man festhalten. Über den konstanten Zuspruch wurde von der Gemeindebücherei berichtet. Bei einem Bestand von insgesamt 11.200 Medien erfolgten heuer rund 18.000 Ausleihen. Der Geldpreis von 1.000 Euro für das Lesezeichen Bayernwerk wurde in neue Bücher investiert.

Zum Stand des Umbaus des Scharf-Anwesens, Hauptstraße 84 zur Bücherei informierte Lindner, dass nun im Einvernehmen mit der Denkmalschutzbehörde die Baugenehmigung erteilt wurde und die Ausschreibung der Bauarbeiten über den Winter erfolgt. Die Eine gute Auslastung verzeichne das Hallenbad mit rund 5.000 Besuchern. Von sieben auswärtigen Schulen werde es zum Schwimmunterricht genutzt. Im Jahr 2018 soll der barrierefreie Umbau realisiert werden.

Ständiger Beliebtheit erfreuen sich die Zillenfahrten auf der Vils. 138 Einsätze hatten die Boote.

Ausführlich wurde sich dem Thema „Vils erleben“ und der Neugestaltung der Gockelwiese gewidmet. Die Maßnahmen mit Gesamtkosten von 283.000 Euro, davon 170.000 Euro Förderung durch LAG, sollen ab der 2. Jahreshälfte bis zum Jahresende 2018 über die Bühne gehen. Der Verbindungsweg zwischen Mühlsteg und dem Steg in der Au wird über das Wasserwirtschaftsamt geplant, finanziert und zeitlich versetzt gebaut.

Zufriedenstellend sei die Bauentwicklung mit über 50 eingegangenen Bauanträgen. Sowie im Baugebiet Ursulapoppenricht IV-Lohweg mit 19 Parzellen, seien auch in Hahnbach-West III, Wacholderweg alle 30 Plätze verkauft. Die Vorbereitungen für Hahnbach-West IV seien im Gange.

Für Sanierungsmaßnahmen im historischen Ortskern wurde auf die kostenlose Bauberatung seitens der Gemeinde und die steuerliche Absetzbarkeit nach § 7h EStG hingewiesen. Zur Bauleitplanung berichtete der Bürgermeister über die Erweiterung der Freiflächenphotovoltaikanlage Mimbach, Hagen an der Bahn und einem Gewerbegebiet Dürnsricht-Ost. Zum Bau einer Freiflächenphotovoltaikanlage Ursulapoppenricht Süd-Ost stimmte bei der Bürgerbeteiligung die Mehrheit der Anwesenden dagegen.

Sechs neue Gewerbeansiedlungen sind 2017 im Gemeindegebiet in Betrieb gegangen.

Der Unterhalt der Gemeindestraßen beträgt jährlich rund 125.000 Euro. Den Ausbau des Kernwegenetzes Hahnbach-Kümmersbuch und Hahnbach-Süß hoffe man 2018 realisieren zu können. Im Zuge des Kanalbaus sollen in Adlholz und Ölhof Siedlungsstraßen gebaut werden. Mit der Errichtung eines Radweges von Süß nach Irlbach hofft man, den Landkreis als Bauträger zu gewinnen. Zur Verkehrsberuhigung in den Ortsdurchfahrten sind acht mobile Geschwindigkeitsmessgeräte im Einsatz.

Für den Breitbandausbau ist eine weitere Ausschreibung unter Nutzung des neu aufgelegten „Höfe-Bonus-Programms“ in Arbeit, um auch abgelegene Weiler und Einzelanwesen zu erschließen.

Für die Nahwärmeversorgung Markt Hahnbach GmbH mit den Bereichen Wärmelieferung, Photovoltaik und Straßenbeleuchtung ist der Markt Hahnbach alleiniger Gesellschafter. Die Nutzung der Abwärme aus dem Blockheizkraftwerks der Biogasanlage in der Schule zum Beheizen der gemeindlichen Gebäude erbringe eine Heizölersparnis von jährlich etwa 120.000 Liter.

Die Nutzung der Sonnenenergie auf den Schulgebäuden erbringe einen Jahresertrag von 40.000 kW. Durch die Umrüstung der 900 gemeindeeigenen Straßenbeleuchtungsbrennstellen auf LED wurden die Stromkosten von rund 60.000 auf 20.000 Euro reduziert.

Für den Betrieb der Wasserversorgung kooperieren die Wasserwarte einschließlich des Bereitschaftsdienstes mit den Zweckverbänden Mimbacher Gruppe und Adlholz-Irlbach-Gruppe. Ebenso beim Abwasser mit der Gemeinde Gebenbach. Für den Gemeindeteil Kienlohe bestehe eine Zweckvereinbarung mit der Stadt Amberg.

Bis Ende 2018 sollen alle Ortschaften der Gemeinde mit der Abwasserbeseitigung erschlossen sein. Die Gebühren würden für alle gleich gehalten. Der anfallende Klärschlamm wird noch in der Landwirtschaft verwertet. Für die Quellen der Wasserversorgung Hahnbach im Tannenschlag wird aktuell die Neufestsetzung des Wasserschutzgebietes wegen der geplanten Erweiterung des angrenzenden Sandabbaus überprüft.

Für die geplanten Maßnahmen der Dorferneuerung in Mimbach/Mausdorf sei noch Geduld notwendig, aber vier Wegebauprojekte in der konkreten Planung. Mit einer 50-prozentigen ELER-Förderung sollen 2018 sowohl die Dorfkapelle in Mülles saniert als auch der lang ersehnte Aufzug im Kommunikationszentrum Ursulapoppenricht eingebaut werden.

Zur Finanzsituation der Marktgemeinde wurde ausgeführt, dass ein Großteil des Rekordhaushalts von 16.025.550 Euro im Vermögenshaushalt auf die Ausgaben für den Kanalbau in den Bereichen Mimbach/Mausdorf und Adlholztal entfallen.

Als erfreulich wurde der Anstieg der Steuerkraft von 664 auf 743 Euro je Einwohner bezeichnet. Durch die damit einhergehende Verminderung der Schlüsselzuweisung und die Erhöhung der Kreisumlage seien keine größeren finanziellen Spielräume gegeben.

Die Pro-Kopf-Verschuldung ist wegen der Investition für den Kanalbau und Grunderwerb für neues Bauland von 1.192 auf 1.322 Euro angestiegen. Eine Änderung der Ansätze für Grund- und Gewerbesteuer sei nicht vorgesehen.

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