Festabend zum 75-jährigen Jubiläum der DJK Seugast

Geschrieben von mma am . Veröffentlicht in Nachrichten zu Hahnbach.

Mit einer grandiosen Filmdokumentation der Geschichte der DJK, der Deutschen Jugendkraft Seugast, begann und endete der Festabend zum 75-jährigen Jubiläum des örtlichen Fußballvereins

Erster Vorstand Tobias Oheim (re.), 2. Vorsitzende Judith Macke (li.) und 3. Vorstand Philipp Lehner (hinten) gratulierten herzlich den neuen Ehrenmitgliedern Florian Siegert, Walter Dotzler, Edeltraud Zilbauer und Herbert Koppmann (v.li. n. re.)

Gut gefüllt war zum Abschluss der Festwoche das große Zelt, das liebevoll mit Luftballons und Wimpeln in den schwarz-gelben Vereinsfarben, Pflanzkübeln und Lichterketten geschmückt war. Gastronomische Angebote, Ausschank, Bar und freundliche Bedienungen rundeten bis über Mitternacht hinaus den besonderen Kommersabend ab.

Im Mittelpunkt des Festabends standen Ehrungen langjähriger und verdienter Mitglieder. Moderator Manuel Kohl begrüßte ehemalige Spieler, Trainer, Mitglieder der Vorstandschaft und Ehrengäste. Schirmherr Bürgermeisters Uwe König lobte das „tolle Fest“ und die „Wahnsinnsleistung“, welche großen Zusammenhalt zeige.

Dem DJK-Vorsitzender Tobias Oheim überreichte er den Ehrenteller der Marktgemeinde und einen Scheck. Auch Kreisspielleiter Albert Kellner gratulierte mit einem Fußball und Urkunde. Vom Diözesanverband der DJK Regensburg schenkte Johannes Wagner Fahnenband, Urkunde und Spende.

Die Vorsitzenden Tobias Oheim, Judith Macke und Philipp Lehner strahlten mit vielen Geehrten für langjährige Arbeit und die für 25, 40, 50, 60, 70 und sogar die 75 Jahre Mitgliedschaft des vielgelobten Willi Rauscher.

Höhepunkt waren die Laudatien vor den Ernennungen zu Ehrenmitgliedern von Herbert Koppmann, Walter Dotzler, Edeltraud Zilbauer und Florian Siegert.

Visuelle Chronik

Eingerahmt wurde der Festakt durch die gut zweistündige Filmdokumentation „More Than A Feeling“ – „Mehr als ein Gefühl“, die Florian Siegert und Reinhold Koppmann in mühevoller, fast zweijähriger Kleinarbeit und mit viel Liebe zum Detail produziert hatten.

Die Zuschauer folgten gespannt einer audiovisuellen Zeitreise durch 75 Jahre Vereinsgeschichte. Dabei wurde auch ein Stück der Dorf- und Kulturgeschichte von Seugast erzählt. War doch der Verein in seinen Gründerjahren im wahrsten Sinne des Wortes im Herzen der Ortschaft zu Hause und vielen zu Heimat, zweiter Familie und Schule fürs Leben geworden.

Durch moderne Produktionsweise war es gelungen, das zahlreich vorhandene historische Material optisch ansprechend aufzubereiten und fließend in Erzähltechniken der Gegenwart einzubetten. Das Ergebnis waren Authentizität und kurzweilige Unterhaltung gleichermaßen, was im großen Festzelt sehr gut ankam und starken Applaus bekam.

Kicken auf sumpfigem Gelände

Nach heutigen Maßstäben kaum vorstellbar ist, was das 92-jährige Gründungsmitglied Willi Rauscher im Interview berichtete: In drei Monaten hatten damals jugendliche Enthusiasten unter dem Gründer Fritz Koppmann einen Fußballplatz errichtet, indem sie, nur mit Pickl und Schaufel, das Flussbett der Vils in Handarbeit auf Länge einer Spielfeldhälfte um mehrere Meter verlegten.

Die widrigen Spielbedingungen in dem sumpfigen Gelände führten schließlich zur Suche nach einem passenderen Spielfeld.

Der "Dickhäuter" half

Der ehemalige Vorsitzende Herbert Koppmann erzählte vom Neubau des A-Platzes 30 Jahre später, wobei ja der ehemalige Platz an der Vils bereits zu Beginn der 1960er Jahre durch einen Neubau am Ortseingang, direkt an der B-299 gelegen, ersetzt worden war.

Koppmann und sein Team haben damals zu Beginn der 1980iger Jahre einen professionellen Sportplatz erbaut, wie er ansonsten nur in größeren Stadien zu finden war. Dazu rückten sogar Helfer der US-Army mit einem sogenannten "Dickhäuter" an; einer Raupe, die 19 000 Kubikmeter Erde bewegte, sodass in dem schrägen Hang eine riesige Terrasse als Spielfeld entstand.

Mit "Laser-Gräter"

Anschließend wurden mit Unterstützung einer Amberger Firma Drainagearbeiten verrichtet, bevor eine Spezialfirma die Rasentragschicht aufbrachte, wozu Großgeräte wie ein riesengroßes Schlitz-Drainagegerät sowie ein „Laser-Gräter" ins Dorf brachte.

Infolge des Rasenaufbaus mit Humus, Kies und Schlacke wurde eine Beregnungsanlage erforderlich, die ebenfalls eingebaut wurde. Entstanden ist damals ein Platz, der auch heute noch, 45 Jahre später, wohl mit zu den schönsten im Landkreis zählt, schwärmt Reinhold Koppmann.

Wechselvolles Vereinsleben

Viel persönlichen Einsatz bei wechselnden Spielern, Trainern und Erfolgen konnte das Premierenpublikum in der guten Dokumentation nacherleben. Auch der Bau des eine Million teuren Sportheims unter Vorstand Erich Rauscher mit enormer Eigenleistung der Mitglieder wurde mit viel Respekt gewürdigt.

Helikopterlandungen, Höhepunkte von Spielen mit bis zu 1.500 Zuschauern, Siegesfeiern und legendäre Feste mit Showeinlagen erinnerten anschaulich an die besten Zeiten der DJK..

Doch erschütterten auch die viel zu frühen Sterbefälle von Albert Lehner oder Mario Schönberger die Sportgemeinschaft.

Die Zukunft?

Nicht ohne Zuversicht wünschten abschließend die Verantwortlichen des Vereins, dass das gefeierte 75 Jahre lange Erbe weitergetragen werde. Alle wurden noch eingeladen zum Spielplatzfest am nächsten Tag und dem Dankgottesdienst mit Defilee und Ehrenkorso am Sonntag.