Dr. Christa Standecker, seit 20 Jahren Geschäftsführerin der Europäischen Metropolregion Nürnberg, trifft sich mit Landrat Richard Reisinger auf dem Annaberg
Dr. Christa Standecker, seit 20 Jahren Geschäftsführerin der Europäischen Metropolregion Nürnberg, wird zum Frühjahr 2026 dieses vielseitige Amt abgeben
Hochgelobt wird sie dafür auch vom Landrat Richard Reisinger, der sich als überzeugter Anhänger und Verfechter dieser „großartigen Initiative“ outet.
Christa Standecker wurde am 19. August 1961 in Hahnbach dem Unternehmer Karl Standecker und seiner Frau Babette geboren.
Als Älteste wuchs sie dort mit vier Geschwistern auf, besuchte die örtliche Volksschule und in Amberg dann das Gymnasium der Armen Schulschwestern von Unserer Lieben Frau, das spätere Johanna-Decker-Gymnasium. Begeistert nahm sie in dieser Zeit am Schüleraustausch mit dem französischen Périgueux teil und pflegt noch immer die damals entstandenen Freundschaften.
Jene Liebe zu Frankreich setzte sie fort, als sie im Rahmen ihres Studiums der Volkswirtschaft an der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg für ein Jahr nach Straßburg ging.
Einem französischen Diplom folgte nach der Rückkehr nach Bayern die Promotion an der FAU zum Doktor der Wirtschaftswissenschaften, finanziert durch ein Stipendium der Gottlieb-Daimler und Karl-Benz-Stiftung. Danach war sie wieder im französischsprachigen Brüssel für ein sechsmonatiges qualifiziertes Praktikum. Ihre Kenntnisse setzte sie später als Gutachterin für die EU-Kommission um.
Nicht weit von Frankreich entfernt folgten zwei Jahre an der Industrie- und Handelskammer (IHK) Karlsruhe als Referentin für Technologie und Marketing.
Wieder in Richtung Heimat führte sie ein Umzug nach Nürnberg. Im Wirtschaftsreferat und Bürgermeisteramt unter Oberbürgermeister Ulrich Maly war sie dort wissenschaftliche Mitarbeiterin, um 2005 zur Hauptverantwortlichen für die Europäische Metropolregion Nürnberg ernannt zu werden.
Mit Unterbrechungen war sie zudem seit 2006 Mitglied bzw. Vorsitzende des Beirats für Raumentwicklung beim zuständigen Bundesministerium in Berlin. Seit 2011 ist sie auch stellvertretende Sprecherin der elf Metropolregionen in Deutschland.
In diese Zeit hoch verantwortlicher Tätigkeiten fielen ihre Heirat mit dem in Amberg geborenen Dr. med. Peter Neumeier und die Geburt ihrer drei Töchter. Doch dank der zuverlässigen Unterstützung ihrer Familie, so die bodenständige Hahnbacherin, gelang auch diese Familienphase in bester Hinsicht.
Auch deshalb haben sie ihr Wohnhaus im Nürnberger Süden bewusst gewählt, erzählt sie, da dort auch der „böhmisch-oberpfälzer Wind“ hinwehe und man recht nah an der alten Heimat sei.
Diese oberpfälzisch-fränkische Verbindung ist Standecker offensichtlich ein Herzensanliegen. Gerade die enorme Vielfalt dieser Metropolregion bilde „ein Netz mit starken Knoten“, in dem 23 Landräte, 11 Oberbürgermeister und 23 Bürgermeister aus der Oberpfalz, Mittel- und Oberfranken und Sonneberg zusammenarbeiten.
In Deutschland und Europa gilt die Metropolregion als starke Stadt-Land-Partnerschaft. Sie ist bestens institutionalisiert und erfolgreich durch die gute Zusammenarbeit städtischer und ländlicher Räume.
„Wir wachsen in allen Bereichen zusammen“ vom Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) über die Zusammenarbeit in Wirtschaft, Nachhaltigkeit und Umweltschutz, Politik, Kultur, Touristik bis hin zur Transformation bei der E-Mobilität.
Schon gebe es rund 320 gelistete Ziele von Freizeittipps, die einen starken Tagestourismus generieren, der allein dem Amberg-Sulzbacher Land 500 000 Besucher mit fast 250 Millionen Euro Umsatz bringe.
Mit Landrat Richard Reisinger verweist Standecker auf „weltweite Vorzeigeprojekte“ wie das „Medical Valley“, mit einem Siemens-Ableger in Kemnath, mit einer Investitionssumme von 60 Millionen, auf das Gerätewerk Siemens in Amberg, ausgezeichnet als die „digitale Muster-Fabrik weltweit“ (die es baugleich in China gibt), die Ansiedlung von Unternehmen wie Kurz Folien aus Fürth in Rosenberg oder das induktive Schnellladen für E-Autos auf der Teststrecke der FAU bei Amberg.
„Miteinander geht vieles besser“, ist die Managerin überzeugt.
Deshalb habe sie sich gerne „mit Herz und Hirn“ für diese „Vielfalt, die ihresgleichen sucht“, unterstützend und zusammenbringend eingesetzt.
Nicht ohne Stolz verweist sie auf ein kleines „Schmankerl“, das schon nächste Woche verkostet werden soll
Ein Jubiläumsbier, gemeinsam gebraut von ober- und mittelfränkischen mit oberpfälzischem Brauern (Fuchsbeck) in Nürnberg-Mögeldorf, beim Weltmarktführer für Hopfenhandel Barth Haas.
Bei einem Staatsempfang am 8. Oktober 2025 wird man es dem Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder kredenzen und so auch ein klares Signal in Richtung des anvisierten „Welterbe Agrarkultur“ Titels machen.
Summa summarum kann man nur „Chapeau!“, „Hut ab!“, sagen vor der enormen Lebensleistung der gebürtigen Hahnbacherin mit dem großen europäischen Herzen.
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