Hahnbachs Heimatpflegerin Marianne Moosburger präsentierte die Friedhofkirche mit manchem „Drumherum“ am „Tag des offenen Denkmals“

Geschrieben von mma am . Veröffentlicht in Nachrichten zu Hahnbach.

Auf eine lange sehr wechselvolle Geschichte kann die Friedhofskirche in Hahnbach zurückblicken

Verständlich informierte Moosburger über Geschichte, Inneneinrichtung des Kirchleins und des Friedhofs, die Umstände seiner Entstehungszeit, manche Kuriosität, Bräuche und auch über befremdenden einstigen Aberglauben.

Vor über 400 Jahre der Heiligen Dreifaltigkeit geweiht, birgt das Friedhofskirchlein zudem ein besonderes Relief, das aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts stammt und somit 100 Jahre älter ist.

Auch erfuhr man, dass der Friedhof nach der Pestepidemie von 1582 erforderlich wurde und damals Hahnbachs evangelischer Pfarrer Georg Guttenberger dazu auch das „schlichte Kirchlein“ am neuen Gottesacker errichten ließ.

Noch erinnern die gotischen Fenster an jene Zeit, doch stammt die barocke Inneneinrichtung erst aus dem 17. Jahrhundert, als die Oberpfalz „wieder katholisch g’macht“ wurde.

Bereits seit 1627 ist auch eine eigene Dreifaltigkeitskirchweih nachgewiesen, die bis vor über 30 Jahren noch regelmäßig gefeiert wurde

Zwischenzeitlich stand es immer wieder sehr schlecht um das Gebäude. Missbraucht als Magazin für Heu und Stroh geriet es schon bald „in völlige Verwüstung“.

Verbunden mit viel Aberglauben war bis ins 19. Jahrhundert hinein der Umgang mit Leichen, schilderte Moosburger, was zudem ein recht lukrativer Nebenverdienst für Totengräber war.

Auch manche Kuriosität wusste die Führerin, wie diejenige anfangs des 20. Jahrhunderts, als es zu einer Anklage des amtierenden Pfarrers wegen „Hausfriedensbruch“ gegen einen Maler und den Bürgermeister kam. Auch von verschwundenen recht „gruseligen Bildern“ und Problemen mit Glocken hörte man.

Viel Lob von Moosburger bekamen ihr Vorgänger Ludwig Graf für sorgfältige Recherche sowie die Familie Inge und Konrad Huber, die evangelische Gemeinde und Freiwillige, die 2008 das Kirchlein zu einem „wahren Schmuckkästchen“ restaurierten.