KDFB fordert mehr Generationengerechtigkeit für Frauen bei der Rente
Der Bezirksverband Sulzbach-Rosenberg des Katholischen Frauenbundes und seine Zweigvereine aus Ammerthal, Poppenricht, Vilseck, Schlicht, Hirschau, Schnaittenbach, Hahnbach und Sulzbach-Rosenberg unterstützen vollinhaltlich die bundesweite KDFB-Unterschriftenaktion für mehr Generationengerechtigkeit für Frauen bei der Rente.
„Wir fordern drei Entgeltpunkte pro Kind für die Anerkennung von Erziehungsleistungen in der Rentenanrechnung und zwar unabhängig vom Geburtsdatum der Kinder“, erklärte die Bezirksvorsitzende Margarete Hirsch beim „Offenen Treffen“ im Gasthaus Ritter. Dazu waren Vertreterinnen der neun zum Bezirk gehörenden Zweigvereine gekommen. Alle Teilnehmerinnen trugen sich spontan in die vom KDFB und der kfd (Katholischen Frauengemeinschaft) gemeinsam erarbeiteten Unterschriftenlisten ein.
Margarete Hirsch betonte, dass in der Vergangenheit Frauen die Hauptverantwortung für die Familienarbeit übernommen hatten. Sie gaben in der Regel bei der Familiengründung ihre Erwerbstätigkeit auf oder reduzierten sie erheblich. Ihre vor 1992 geborenen Kinder werden bei der Rentenanwartschaft bislang nur mit einem Jahr Erziehungszeit pro Kind berechnet, während für nach 1992 geborene Kinder drei Jahre Erziehungszeit geltend gemacht werden können. Diese Regelung habe zur Folge, dass nach heutigem Rentenwert und bezogen auf die alten Bundesländer, ältere Frauen nur 27,47 Euro, jüngere Generationen hingegen 82,41 Euro monatliche Rente pro Kind erhalten werden.
Mit der gemeinsamen Unterschriftenaktion setzten sich kfd und KDFB, die bundesweit rund 800.000 Mitglieder vertreten, dafür ein, dass auch Erziehungszeiten für Kinder, die vor 1992 geboren wurden, mit drei Entgeltpunkten bewertet werden. Diese Veränderung sei ein Zeichen tatsächlicher Generationengerechtigkeit. Es trage außerdem dazu bei, die drohende Altersarmut von Frauen, die in den nächsten Jahren in Rente gehen, zu verhindern und die Sozialsysteme zu entlasten.
Die 1992er-Regelung treffe besonders die Frauen, die in den 70-er und 80-er Jahren kaum Möglichkeiten hatten, Familienaufgaben und Beruf zu vereinbaren. Es fehlten Kinderbetreuungsplätze und familienpolitische Maßnahmen wie Elterngeld und Erziehungszeiten.
Zudem hatten sie aufgrund der Arbeitsmarktsituation wenig Chancen auf einen beruflichen Wiedereinstieg in ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis, wenn sie sich für längere Zeit um die Erziehung der Kinder kümmerten. Margarete Hirsch wies darauf hin, dass die Unterschriftenaktion bis zum 15. Juni laufe. Sie appellierte an die Zweigvereine, für die Aktion zu werben. Listen mit Hintergrundinformationen stünden im Internet zum Download auf „http://www.frauenbund-regensburg.de“ bereit. Die gesammelten Unterschriften würden anschließend der Bundesregierung übergeben.
- Als nächste Aktivitäten kündigte die Bezirksvorsitzende für den 17. Juni die Mithilfe am KDFB-Kaffee-Stand beim Amberger Altstadtfest an.
- Am 24. Juli seien die Mitglieder aller neun Zweigvereine zur Frauenbund-Wallfahrt zum Annaberg in Sulzbach-Rosenberg eingeladen.
- Der Zweigverein Hahnbach lade am 13. August zur Wallfahrt zum Frohnberg ein.
- Vorgemerkt werden sollte auch die für den 19. September um 17 Uhr geplante Bibelwanderung am Franziskusweg am Amberger Mariahilfberg.
Mehr Generationengerechtigkeit für Frauen bei der Rente forderte die KDFB-Bezirksvorsitzende Margarete Hirsch (2.v.l.) beim „Offenen Treffen“ des Bezirksverbandes im Gasthaus Ritter
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