Vilseck-Kreuzbergfest: Erstmals Biker-Gottesdienst, "Mit Gott auf dem Soziussitz"
Zum ersten Mal in der Geschichte des Vilsecker Bergfestes war Axtheid-Berg Anlaufstation für viele Bikerinnen und Biker.
In Richtung Drechselberg waren die rund 150 Fahrzeuge wie am Schnürchen aufgereiht, und ihre Besitzer fanden sich am Freialtar vor dem kleinen Gotteshaus zur Eucharistiefeier ein.
Gesegnete Tage der geistigen Einkehr und Umkehr verbunden mit Wohlergehen von Leib und Seele wünschte Pfarrer Dietmar Schindler den zahlreichen Gläubigen zu Beginn des Kreuzbergfestes. Dass er zum Eröffnungsgottesdienst erstmals auch viele Bikerinnen und Biker begrüßen konnte, freute ihn ganz besonders.
Der Gospelchor „Hope and Joy“ aus Weiherhammer mit Leiterin Ramona Fink versetzte die Zuhörer eindrucksvoll in Begeisterung.
Aufgrund des Evangeliums vom Taubstummen, dem von Jesus Ohren und Mund geöffnet wurden, rief der Geistliche zur Offenheit untereinander auf. Der Mensch sei nicht zum Taubstummendasein geschaffen, sondern um miteinander zu reden und einander zuzuhören.
„Nach einer statistischen Untersuchung reden Eheleute im Durchschnitt nicht mehr als siebeneinhalb Minuten pro Tag miteinander,“ berichtete er. „Das Gespräch ist verkümmert zum allernotwendigsten Informationsaustauch. Darum hat Eheberatung meist nur ein Ziel: "Die Sprachlosigkeit zu überwinden, das Miteinander-Sprechen und Einander-Zuzuhören zu lernen“.
Obwohl wir in einer sogenannten Kommunikationsgesellschaft mit Handys, E-mails, SMS, Twitter und Facebook leben, würde doch diese ganze Technik nichts an der Gleichgültigkeit und Interesselosigkeit unter den Menschen ändern, meinte er. Darum müsse man Mund und Ohren benützen zum Kontakt mit den Mitmenschen.
Die Biker würden hier mit gutem Beispiel vorangehen, etwas gemeinsam unternehmen, sich untereinander grüßen, auch wenn sie sich nicht kennen, gerne miteinander fachsimpeln und in Massen von einem Motorradgottesdienst zum anderen fahren, führte der Priester aus. „Wir sind aber nicht nur zum Dialog mit Menschen geschaffen, sondern auch zum Dialog mit Gott.“ Der Draht nach oben dürfe nicht abreißen und Gott müsse man immer auf dem Soziussitz dabeihaben oder noch viel besser, im Herzen.
In der Gewissheit, dass uns Gott durch die Kurven unseres Lebens begleitet und dass wir niemals allein unterwegs sind, segnete Pfarrer Schindler anschließend die Biker und ihre Fahrzeuge. Und weil es auch der Wettergott gut mit den Motorradfreunden meinte, verbrachten sie noch angenehme Stunden auf dem neugestalteten Festplatz und stärkten sich für ihre Weiterfahrt.
Dem Vorsitzenden der Motorradfreunde Vilseck, Adolf Lehner und seinem Team gebührt großer Dank für die hervorragende Organisationsarbeit.
In Richtung Drechselberg waren die rund 150 Fahrzeuge wie am Schnürchen aufgereiht
Pfarrer Dietmar Schindler begrüßte die zahlreichen Gläubigen und freute sich besonders, dass er zum Eröffnungsgottesdienst erstmals auch viele Bikerinnen und Biker begrüßen konnte
Der Gospelchor „Hope and Joy“ aus Weiherhammer mit Leiterin Ramona Fink
Segnung der Biker und deren Motorräder
Und weil es auch der Wettergott gut mit den Motorradfreunden meinte, verbrachten sie noch angenehme Stunden auf dem neugestalteten Festplatz und stärkten sich für ihre Weiterfahrt
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