Hahnbach: Frauen-Union mit 134 Mitgliedern größte politische Vereinigung in der Marktgemeinde

Geschrieben von ibj am . Veröffentlicht in Nachrichten zu Hahnbach.

Auf ein sehr erfolgreiches und aktives Jahr konnte die Frauen-Union (FU) bei ihrer Jahreshauptversammlung im vollbesetzten Gasthof Ritter zurück blicken.Als prominenter Gast konnte die Bayerische Sozialministerin Emilia Müller begrüßt werden.

134 Mitglieder bilden derzeit die größte politische Vereinigung in der Marktgemeinde.

Vorsitzende Evi Höllerer bezeichnete in ihrem Eingansstatement die Frauenpolitik als eine Aufgabe, die sich in allen Politikfeldern abspielen müsse. Seit Bestehen der FU wurde auch auf kommunaler Ebene schon viel bewirkt. So wurde 2013 einem Antrag auf Verbilligung von Bauplätzen in den neuen Baugebieten für Familien mit Kindern vom Marktgemeinderat statt gegeben.

Schriftführerin Margit Rösch ließ in einer Power-Point-Präsentation das vergangene Jahr Revue passieren. Das Programm beinhaltete für alle Altersgruppen Angebote. Viele Veranstaltungen wurden gemeinsam mit dem Katholischen Frauenbund abgehalten.

Der CSU-Ortsverband wurde bei seinen Aktivitäten und der FU-Kreisverband bei der Feier zum 40-jährigen Bestehen unterstützt. Für die Senioren wurden Informations- und Unterhaltungsnachmittage abgehalten. Zur Tradition im Jahresablauf gehören das Frühjahrskegeln, die Bewirtung bei der Übergabe der Begrüßungsmedaillen an die Neugeborenen und die Beteiligung am Ferienprogramm. Bei einem Halbtagesausflug wurde das SOS-Kinderdorf in Immenreuth besichtigt. Die finanzwirtschaftliche Seite wurde mit dem Ostermarkt, Kuchenstand beim Marktfest und einem Verkaufsstand beim Adventsmarkt gestärkt. Aus diesen Erlösen konnten 1370,- Euro an kirchliche und gemeinnützige Einrichtungen gespendet werden.

Im Kassenbericht wurden geordnete Finanzen dargelegt.

Staatsministerin Emilia Müller bescheinigte in ihrer Rede den Hahnbacher Frauen großes politisches Engagement. Als Frauenbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung seien für sie die Themen „Gleichstellungs- und Frauenpolitik“ ein zentrales Anliegen.

Zwar sei die rechtliche Gleichstellung von Frauen und Männern in der BRD seit langem Realität, eine tatsächliche Chancengleichheit für Frauen, insbesondere auf dem Arbeitsmarkt sei noch nicht erreicht. So stand im Jahre 2012 eine Beschäftigungsquote der Frauen von 70,8 Prozent gegenüber Männern von 81,6 Prozent.

Wenngleich die Frauen mehr als die Hälfte der Absolventen an den Universitäten stellen, und dies mit besseren Abschlüssen, seien sie auch in Führungspositionen der Wirtschaft, Wissenschaft und Politik massiv unterrepräsentiert. Nur rund 4 Prozent der 200 größten Unternehmen Deutschlands haben weibliche Vorstände. Und auf dem Lohn- und Gehaltszettel der Frauen stünden nach wie vor 22 Prozent weniger als bei Männern.

Eine wirkliche Gleichstellung könne nur erreicht werden, wenn auch Männer dabei unterstützt werden, ein modernes Rollenbild zu leben. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sei nicht nur ein Frauenproblem. Viele Väter wünschen sich mehr Zeit für die Familie. Deshalb werde sich die Rednerin für eine Weiterentwicklung des Elterngeldes einsetzen.

Wenn auch Bayern mit 35,8 Prozent bereits den höchsten Väteranteil beim Elterngeldbezug habe, gelte es dennoch diesen auszubauen. Weiter müsse man von der Ideologie der Vollzeitpräsenz weg zur Führungsverantwortung in Teilzeit kommen, gerade bei familienbedingten Auszeiten.

Wenn mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf ernst werden solle, sei es wichtig, dass Mütter und Vätern nach familienbedingter Teilzeitbeschäftigung wieder eine Vollzeitbeschäftigung ermöglicht werde. Zur Mütterrente führte sie aus, dass die bessere Anerkennung der Kindererziehungszeiten für Mütter mit Kindern vor 1992 Gebot der Gerechtigkeit sei. Damit könne Altersarmut im Alter weiter abgebaut werden. „Altersarmut ist oft Mütterarmut“.

Ein weiteres Anliegen sei ihr, eine neue Balance zwischen Leben und Arbeiten zu schaffen. Der bedarfsgerechte Ausbau der Kinderbetreuung mit einer Investition von 1,4 Mrd. Euro in Bayern leistete dazu einen erheblichen Beitrag. Der Weg zur Chancengleichheit sei nicht leicht. „Die Ziellinie, die echte Gleichstellung der Frau in Politik und Gesellschaft, ist jede Anstrengung wert.“

CSU-Vorsitzender Georg Götz dankte den Frauen für die gute Zusammenarbeit. In einem Rückblick auf die zu Ende gehende Wahlperiode stellte er die Erfolge der Fraktion mit der FU heraus. In den Amtszeiten der Bürgermeister Falk, Graf und Kummert seien alle Fördermöglichkeiten für die getätigten Investitionen ausgeschöpft worden. Für die Zukunft wünsche er die gleiche Präsenz von CSU-Frauen im Gemeinderat.

Bürgermeisterkandidat Bernhard Lindner erläuterte seine Vorstellungen im Falle seiner Wahl und bat um Unterstützung im Wahlkampf.

Bei der Vorstellung der CSU-Liste konnten sich die Gemeinderatskandidaten über ihre Beweggründe und ihre Motivation für die Kommunalpolitik äußern.

FU-Kreisvorsitzende Brigitte Trummer bezeichnete die Hahnbacher FU als einen Aktivposten in der Marktgemeinde und auch auf Landkreisebene.

Viel Beifall erhielt Staatsministerin Emilia Müller für ihre Aussagen zur aktuellen Politik

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Bürgermeisterkandidat Bernhard Lindner (links) und FU-Vorsitzende Evi Höllerer (rechts) bedankten sich bei der Staatsministerin mit Blumen

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Anmerkung der "awz-hahnbach.de"-Redaktion: Bananen-Joe, Sepp Hirsch, übergab am Rande der Veranstaltung Bio-Bananen-Smoothies an die Ministerin, bedankte sich für die in ihrer Rede angesprochenen "Neuen Wohnformen, z.B. Seniorengenossenschaften, und auch die Wichtigkeit der Barrierefreiheit gerade im Zusammenahng mit dem demographischen Wandel".

Zudem berichtete er kurz über das laufende BanAbo, welches die Ministerin seit Jahren kennt. Sie freute sich über die Nachhaltigkeit des Projektes und über die kleinen Durststiller und lässt alle BanAbo-BezieherInnen herzlich grüßen.