Zum Nachdenken - Hermine Koch
Sicher haben alle interessierten und weniger interessierten Bürger in den letzten Tagen Wahlwerbung in Form von Flyern und Zeitungsberichten oder sonstigen Aktivitäten der Parteien erhalten. Das ist auch gut so, denn jede Partei hat das Bedürfnis sich beim Wähler nochmal in Erinnerung zu bringen und der Wähler soll sich auch eine eigene Meinung bilden.
Es ist aber so, dass gewisse Regeln auch im Wahlkampf gelten sollten. Nicht genug, wenn die CSU meint sich mit diversen Spenden noch Wählerstimmen kaufen zu können, nein es grenzt schon an Dreistigkeit, in der Presse eine Fotomontage mit einem eingefügten Kreistagskandidaten zu veröffentlichen zu lassen, der auch im dazugehörigen Bericht namentlich als anwesend erwähnt wird.
Wenn das Foto schon gefälscht ist, was ist dann von dem dazugehörigen Artikel noch zu glauben? Märchenstunden sind keine seriöse Berichterstattungen. Genauso sollte man in diesem Zusammenhang auch die Seriosität eines künftigen Kreisrates in Zweifel ziehen.
Aber auch eine Veranstaltung des politischen Gegners wird von der CSU für Werbung in eigener Sache missbraucht. So ist in der Schule keine Werbung für politische Parteien erlaubt und die SPD hat sich bei der Durchführung ihres Fahrradbasars in der Aula der Schule in Hahnbach daran gehalten. Was die Hahnbacher CSU nicht daran gehindert hat, an der Eingangstür zur Aula ein CSU-Plakat mit Werbung für ihre nächste Veranstaltung anzubringen, und das ohne Genehmigung.
Oder ist das was bei der SPD als Politik bezeichnet wird bei der CSU nur Kulturgut? Hinzu kommt, dass rein zufällig an diesem Nachmittag die Verleihung der Begrüßungsmedaille an Neugeborene Gemeindeeinwohner durch die CSU als Gegenveranstaltung stattfand. Bekanntlich werden Gemeinderatsmitglieder anderer Parteien nicht über den Termin dieser Veranstaltung informiert und sind sozusagen auch nicht erwünscht.
Hat die "Mehrheitspartei" tatsächlich Angst Stimmen an den politischen Gegner zu verlieren?
Die Argumente und Ziele der drei Parteien sind nicht sehr unterschiedlich, nur dass die Wege zum Ziel manchmal verschieden sind. Die großen Investitionen sind ja bereits fast alle durchgeführt bzw. beschlossen und zwar fast immer einstimmig. Genau wie die Ziele der CSU, die in ihrem Wahlprogramm vorgestellt werden. Auch diese Punkte sind größtenteils schon beschlossen. Vor mehr Demokratie sollte man aber keine Angst haben, sie wäre ein Gewinn!
Nebenbei, die von den Freien Wählern "beantragten und auch gekauften Geschwindigkeitsanzeiger, an wechselnden Ortsein- und -durchfahrten" wurden von der Gemeinde gekauft und der Gemeinderat war mit dieser Anschaffung des Bürgermeisters in Höhe von ca.10.000,-- € einverstanden. Es gibt auch keinen schriftlichen Antrag der Freien Wähler, nur eine mündliche Abmachung des Bürgermeisters mit dem Fraktionsvorsitzenden der Freien Wähler.
Hermine Koch
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