Religiöse Lieder und Texte erreichten treffsicher die Herzen der Gläubigen
Bis auf den letzten Platz gefüllt war die Basilika St. Martin in Amberg bei diesem adventlichen Kirchenkonzert. Im mystischen Halbdunkel des Gotteshauses erreichten die religiösen Lieder und Texte treffsicher die Herzen der Gläubigen.
Der Wunsch Oswald Sattler, dass „die Konzerte als Ganzes wirken und zum Erlebnis werden sollen“, erfüllte sich offensichtlich zum wiederholten Mal auch in Amberg.„Ihre Musik erschließt die Wahrheit des Evangeliums“, betonte der Dekan Brunner am Ende des Konzerts des diesen Sonntag 57 Jahre alt gewordenen Oswald Sattler mit dem Kastelruther Männerquartett, einem fünfköpfigen Orchester und zwei Chorsängern.
Innig, sensibel und wieder auch prickelnd eröffnete das kleine Orchester mit Johann Sebastian Bachs „Air“, welches ihr Mitglied für Gitarre und Gesang, Fridel Schmidt adaptiert hatte. Mit dem musikalischen Leiter Otti Bauer am Schlagzeug, Ralf Kalewski an der Gitarre, Robert Albrecht am Keyboard und der virtuosen Kim Leonores an der Geige wurde man mit Anton Vivaldis „Winter“ (arrangiert vom Orchestermitglied Robert Albrecht) in eine perfekte vorweihnachtliche Stimmung versetzt.
Das Kastelruther Männerquartett mit dem ersten Tenor Stefan Kaser, dem ersten Bass Robert Sattler, dem zweiten Bass Josef Gruber und dem zweiten Tenor Ewald Mahlknecht sang abwechselnd a capella und mit Orchester. „Der Engel des Herrn“, „Das Ave Maria der Berge“, das Gebet „Herr, den ich tief im Herzen trage, sei du mit mir“ und ein überzeugendes „Ich bete an die Macht der Liebe“ kamen sehr gut an.
Oswald Sattler wurde von der strahlenden Stimme der Sopranistin Valerie Koning und dem klaren und hellen Tenor des Marian Heinze perfekt begleitet. Bestens artikuliert und ohne Anstrengung trug er zehn Kirchenlieder vor, welche er mit weisen Zitaten einleitete. Manchen Zuhörern schien der Vortrag „zu perfekt“ zu sein und in der Pause gab es mehrere Stimmen, welche ein „gut gemachtes Play-back“ vermuteten.
Im zweiten Teil erfrischte eingangs ein weihnachtliches Wintermedley des Orchesters, welches wiederum Fridel Schmidt arrangiert hatte. Das Männerquartett überzeugte mit dem Andachtsjodler, der Bergandacht, dem „Wo ischt denn im Schnej no a Wegl zu dir“ im südtiroler Dialekt, dem „Wintermächtgen Schweigen“ und als Zugabe dem „Frieden in den Bergen“.
Die im Programm angekündigten gemeinsamen Lieder des Quartetts mit Sattler entfielen ohne Begründung. Dies führte prompt bei manchen Zuhörern zur Vermutung, dass wohl „Spannungen im Team“ dafür die Ursache sein könnten.
Mit der „Schwarzen Madonna“, „Am Ende des Tages“, dem Gloria in Excelsis Deo“, „So still is jetz die Zeit“ führte Sattler zur wunderbaren Rettung von Kindern aus einer Lawine. Das „Ave Maria im silbernen Schnee“ erzählte von jenem Wunder. Die „Engel der Weihnacht“, die „Weihnacht in den Dolomiten“ und das „Leise rieselt der Schnee“ ging dem gemeinsamen Finale mit dem „Oh, du fröhliche“ voraus.
Dekan Markus Brunner dankte Oswald Sattler für sein Glaubenszeugnis, welches „musikalisch die Wahrheit des Evangeliums“ erschließe. Auch bat er um ein Gebet für den erkrankten Hausherren, Pfarrer Meiler. Dem Segen des Geistlichen folgte das gemeinsame stimmmächtige „Großer Gott, wir loben dich“ von Besuchern und Ensemble.
Oswald Sattler legte ein musikalisches Glaubenszeugnis in der Basilika St. Martin ab
Das Kastelruther Männerquartett wirkte authentisch und überzeugte mit einem perfekten Vortrag
Alle Mitwirkenden bedankten sich für den lang anhaltenden Applaus
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