HCA-Gymnasium: Unterricht aus erster Hand -Die großen Eckpunkte im Leben, „Leben und Sterben“
Die großen Eckpunkte im Leben, „Leben und Sterben“ waren Themen in den 10. Klassen am HCA-Gymnasium. Kompetente Referentinnen waren dazu in die Klassen eingeladen, um aus „erster Hand“ zu informieren.
Im Rahmen des katholischen Religionsunterrichts erlebten SchülerInnen der 10. Klassen einen Unterricht „direkt aus der Praxis“. Marianne Schüsselbauer und Pia Renz vom Hospizverein und Cornelia Rubenbauer-Pickl von Donum Vitae waren auf Einladung von StRin Marianne Moosburger in die Klasse gekommen, um über wichtige Aspekte ihrer Arbeit zu referieren und sich den Fragen der Schüler zu stellen.
Cornelia Rubenbauer-Pickl stellte überzeugend dar, dass sie stets „für das ungeborene Leben“ berate. Interessiert hörten die Schüler auch, dass die meisten Kontakte mit hilfesuchenden Schwangeren sich primär nicht um einen Abbruch der Schwangerschaft drehen würden. Zu über 85 Prozent würde um Hilfeleistungen nachgefragt, welche man je nach Bedürftigkeit auch gerne und großzügig gewähren würde.
Die Entscheidung der Organisation, auch den sogenannten „Schein“, welcher vor einem Abort erforderlich ist, auszustellen, erklärte sie. Man wolle eben auch die Frauen erreichen, welche sich in einer schwierigen Lage befänden und sich mit dem Gedanken einer Abtreibung trügen. So hoffe man, den Frauen zu einer wirklich überlegten und richtigen Entscheidung verhelfen zu können, mit der sie leben können, am liebsten natürlich mit dem Kind.
Anhand von Fällen aus der Praxis zeigte sie manche Problematik auf, Freude über bewahrtes Leben, aber auch Schwieriges und sogar unverständliche Entscheidungen. Eindringlich ermahnte sie die Gymnasiasten verantwortungsvoll mit ihrer Sexualität umzugehen und sich grundsätzlich „für das Leben“ zu entscheiden.
Marianne Schüsselbauer und Pia Renz stellten in einer Doppelstunde ihre Arbeit im Hospizverein vor. Seit dessen Gründung im Jahr 1995 habe bereits vieles bei der Betreuung Sterbender erreicht werden können. Niemand solle mehr vor Angst gelähmt in den schwersten Stunden allein gelassen werde, wünschten die beiden.
Wie die Hospize im Mittelalter wollen man „Raststellen der Pilger“ auf ihrem Lebensweg bieten und ehrenamtlich, mutig, kostenfrei und gut ausgebildet begleiten.
Dabei stehe der Wunsch der Sterbenden immer an erster Stelle, versicherten sie, auch wenn dieser sich noch so oft ändern würde. Auch sollten die oft wichtigsten Bedürfnisse der Todkranken immer respektiert werden. Ob diese nun sozialer Natur oder körperlich, seelisch oder spirituell seien. Die betreute Person selber werde dies entscheiden, versicherten die Damen.
„Wir sind auch immer der Wahrheit verpflichtet“ betonten sie und führten die Schüler durch die Trauerphasen vom Schock, der Depression und Aggression, dem Verhandeln und Annehmen.
Dezidiert sprachen sie sich gegen eine aktive Sterbehilfe oder den begleiteten Suizid aus, da die Palliativmedizin mittlerweile bestens Schmerzen behandeln könne.
Interessiert hörten die Jugendlichen vom „Abgeholt Werden“ der Sterbenden durch liebe Verstorbene und einem „erweiterten Bewusstseinszustand“ beim Hinübergehen.
Eindringlich wurde auch zu einer Patientenverfügung geraten. Die Damen ermutigten auch, sich in anderen schwierigen Situationen, wie einer schweren Krankheit, vom Hospizdienst helfen zu lassen. Sie würden dies gerne und ehrenamtlich tun. Auch fühlten sie sich ganz und gar nicht überfordert. „Es kommt von den Betreuten immer mehr zurück, als wir überhaupt geben können“ hörten die erstaunten Gymnasiasten, die sich mit einem kleinen Geschenk bedankten.
Auch nach dem Unterricht diskutierten die Jugendlichen noch interessiert mit Cornelia Rubenbauer-Pickl von Donum Vitae
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