13.12.2010 |Bürgerversammlung in Hahnbach, ausführlicher Bericht
Bürgermeister Hans Kummert sah sich einem vollbesetzten Nebenzimmer in der Gastwirtschaft Ritter gegenüber. In seinen Ausführungen unterstrich er das zusätzliche Beibehalten der jährlichen Ortsversammlungen in den einzelnen Gemeindeteilen.
Mit einem umfangreichen Zahlenmaterial verglich er u. a. seinen ausführlichen Jahresrückblick mit vergangenen Jahren. Auch für die kommenden Jahre hatte er viel Interessantes mitzuteilen. In der anschließenden Diskussion und Fragemöglichkeit blieb der Rathauschef keine Antwort schuldig.
Mit Stand vom 30. Juni 2010 tragen in der Gemeinde Hahnbach 5039 mit ihrem Hauptwohnsitz gemeldete Einwohner zu einer positiven Bevölkerungsentwicklung bei.
In den standesamtlichen Registrierungen waren bis zum 30. November 2010
26 Geburten, 20 Eheschließungen und bis zum 13. Dezember zu seiner Freude nur 30 Sterbefälle zu beurkunden.
Zur Bewältigung aller gemeindlichen Aufgaben stehen 85 Lohn- und Gehaltsempfänger einschl. Wasserwacht und Aushilfen zur Verfügung. Dabei gelte für ihn grundsätzlich, dass wenigstens ein Auszubildender unter den Beschäftigten der Gemeinde sein soll.
Auf große Aufmerksamkeit trafen die finanziellen Darlegungen. So entstanden im Jahre 2010 für die energetische Modernisierung des Gemeinschaftshauses (Feuerwehrhaus) Kosten von ca. 400.000 EUR, welche mit ca. 215.000 EUR bezuschusst wurde.
Sehr froh sei er darüber, dass nun auch hier mit der Unterbringung des Büros der Forstdienststelle eine Anlaufstelle für die Waldbesitzer im zentralen Gemeindebereich geschaffen werden konnte.
Die energetische Sanierung der Volksschule mit Heizung wird bis zum Schuljahresabschluss 2011 mit einer Gesamtsumme von ca. 2,3 bis 2,4 Millionen EUR zu Buche schlagen und wird mit ca. 2/3 gefördert.
Für den sonstigen Unterhalt, bzw. Betrieb des Schulwesens entstanden neben den Kosten für Investitionen und Gebäudeunterhalt incl. Schülerbeförderung Aufwendungen von ca. 432.350 EUR.
Für die Sanierung der gemeindeeigenen Dorfkirche in Süß wurden bisher
110.082 EUR aufgebracht. Die Bevölkerung von Süß will mit der Abhaltung einer Christbaumversteigerung einen weiteren finanziellen Beitrag leisten. Die Fertigstellung soll 2011 erfolgen.
Große Bedeutung messe er der Unterstützung der Vereinsförderung mit insgesamt 85.150 EUR bei. An der kostenlosen Überlassung der Josef-Graf-Halle für Vereinsveranstaltungen werde er trotz der Haushaltssorgen festhalten.
Zur Unterstützung der Jugendarbeit werden im Gemeindebereich 7 Jugendheime mit unterhalten.
Die Mitfinanzierung der Kindergärten Hahnbach, Ursulapoppenricht und Süß kostete der Gemeinde 282.000 EUR. Um die Bevölkerungsentwicklung in der Gemeinde auch in den kommenden Jahren positiv zu beeinflussen, soll demnächst eine Kinderkrippe in Hahnbach für 12 Kinder eingerichtet werden. Für die dafür notwendigen Umbaumaßnahmen wird mit zuschussfähigen Kosten von
ca. 380.000 EUR gerechnet.
Zum Bereich des Bau- und Wohnungswesens berichtete der Bürgermeister für das vergangene Jahr erfreut von bisher 56 Bauanträgen. Zur Ausweisung eines künftigen Baugebietes wurde von der Gemeinde im Bereich der Flurstraße ca. 42.000 qm Bauerwartungsland erworben. Für die freie Fläche in der Mühlstraße haben schon einige Investoren ihr Interesse an der Errichtung einer Wohnanlage bekundet.
Der Unterhalt der Gemeindestraßen konnte aufgrund der enormen Eigenleistung des Bauhofes mit ca. 125.000 EUR relativ niedrig gehalten werden. Besondere Kosten verursachen dabei die Wechsel der Betonrinnensteine in den Wohngebieten. Umfangreiche Umbauarbeiten im Bauhof wurden in Eigenregie erledigt.
Ausführlich wurde über den Bereich Abwasserbeseitigung informiert. So soll 2012 der Anschluss der Ortschaften Kötzersricht und Kümmersbuch an die Kläranlage erfolgen. Für das Jahr 2013 ist Mimbach-Mausdorf vorgesehen.
Mit dem Anschluss des Adlholzer Bereichs im Jahre 2015 soll dieses Großprojekt beendet werden. Um größtmöglichste Förderung zu erzielen, sind die dazu erforderlichen Pläne fristgerecht bei den Zuschussstellen eingereicht worden. In diesem Zusammenhang wurde die neue Gebührenanpassung für die Abwasserbeseitigung bekannt gegeben.
Im Zuge der Kanalisierung soll im Bereich Mimbach-Mausdorf die Dorferneuerung realisiert werden.
Zum Bereich der allgemeinen Finanzwirtschaft gab der Bürgermeister bekannt, dass die Steuerkraft in Hahnbach bei EUR 448/Einwohner gegenüber dem Landesdurchschnitt von EUR 771/Einwohner liege.
Durch die Baumaßnahmen Schule, Gemeinschaftshaus usw. werde sich der Schuldenstand in Hahnbach zum Jahresende um ca. 100 EUR auf ca. 1272 €/Einwohner erhöhen.
Im finanzwirtschaftlichen Ausblick genieße auch in den nächsten Jahren die Abwasserentsorgung äußerste Priorität. Die Kanalgebühren werden vom 01. Januar 2011 von 1,85 EUR auf 2,15 EUR/cbm angepasst.
Die Grundsteuer wird zum 01. Januar 2011 von 300 auf 350 Punkte angehoben. Die Finanzierung der Errichtung des Radweges Amberg – Ursulapoppenricht - Mimbach sei gesichert.
Von Heimatpfleger Ludwig Graf wurde in einem schriftlichen Antrag auf das Verkommen und Verbuschen des Feuchtwiesengebietes im Bereich der Vils nördlich von Hahnbach hingewiesen. Der Bürgermeister gab dazu bekannt, dass diesbezüglich einzelne Grundstücksbesitzer bereits angesprochen wurden und er sich um Abhilfe bemühen werde.
Abschließendes Ziel in den Ausführungen des Bürgermeisters: „Unsere Heimat weiter gestalten, die Lebensqualität erhalten und verbessern, damit die Marktgemeinde Hahnbach liebens- und lebenswert bleibt.“
Die anschließende Diskussion verlief äußerst sachlich.
So wurde auf die unansehnlichen Bauwerke im Bereich der Osteinfahrt zu Hahnbach aufmerksam gemacht. Für den Bereich des Osterbrunnens wurde auf den Erhalt der dortigen Weiheranlage hingewiesen.
Im Falle der Errichtung einer Wohnanlage in der Mühlstraße solle auch auf die Ausweisung genügender Parkplätze in diesem Bereich geachtet werden. Die Erhöhung der Grundsteuer wurde begründet und mitgeteilt, dass die Bescheide noch vor Inkrafttreten zugestellt wurden.
Kirchenpfleger Konrad Huber berichtete aus der Sicht des kirchlichen Trägers über die Realisierung und Notwendigkeit der Kinderkrippe. Die Frage der Realisierung eines Kräutergartens im Färbergarten wurde mit „zur Zeit nicht aktuell“ beantwortet.
Großes Lob gab es für die Bauhofarbeiter für ihren außergewöhnlichen Winterdiensteinsatz der letzten Wochen. Dazu verwies der Bürgermeister auf die Räum- und Streupflicht der Grundstückseigentümer für die Gehwege in Wohngebieten, insbesondere auch an den unbebauten Grundstücken. Auf die Reinhaltung der Gehwege wurde ebenfalls hingewiesen.
Gemeinderat Josef Hirsch informierte als Altershilfelotse über die vor kurzem erfolgte Auszeichnung für das Projekt „Alt werden zu Hause“. Leidenschaftlich warb er dafür, in den Planungen für Altbausanierungen im Bereich des Marktkerns die Belange der älteren Mitbürger mit zu überlegen.
Während der sehr gut besuchten Bürgerversammlung stand Bürgermeister Hans Kummert und sein kompetentes Team für detailierte Auskünfte und auch Vorschläge aus der Versammlung zur Verfügung
(Foto: www.awz-hahnbach.de)
(Foto: www.awz-hahnbach.de)
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