Seit 70 Jahren kennen nicht nur Hahnbacher das Blumengeschäft Meier-Stangl in der Vilsecker Straße

Geschrieben von mma am . Veröffentlicht in Nachrichten zu Hahnbach.

Wolfgang Stangl führt mittlerweile als Witwer das Geschäft fort „so lange es halt geht“

Mehr als zufrieden sieht er dankbar zurück auf die Anfänge und das stete Gedeihen und Blühen seiner Arbeit mit Pflanzen und Blumen. Seine Kunden freuen sich ebenfalls über den einzigen noch gebliebenen Hahnbacher Blumenladen und wünschen ihm und dem Laden noch viele gute Jahre.

Im Frühjahr 1953 wagte Betti Meier dort den Neuanfang mit Topf- und Schnittblumen, einer Kranzbinderei, Grabanpflanzungen und dem Verkauf von Gemüsepflanzen

Es war eine ihrer Cousinen, die selber in der Branche tätig war, welche ihr dazu Mut machte und versprach, sie zuverlässig zu beliefern. Und Courage brauchte sie tatsächlich, als Frau den Schritt zur Geschäftseröffnung zu wagen.

Von ihren drei Söhnen (Oswald, geb. 1935, Hans, geb. 1939 und Franz, geb. 1944) waren bereits zwei in Ausbildung und Renate, die Jüngste (*1948) war schon fünf Jahre alt, als Betti die Neueröffnung wagte. Bettis Mann arbeitete als Bergmann, sagt aber seine Hilfe gerne zu und unterstützte auch, wo immer er konnte, seine Frau.

Noch verlief damals vor dem Haus ein mittlerweile aufgeschütteter Rest des alten Marktgrabens und manche Treppenstufen galt es tagtäglich zu bewältigen, um die zunehmende Kundschaft zu bedienen. Doch Betti bewies Unternehmergeist, war stets mit Freude bei ihrer Arbeit und bei aller Tüchtigkeit auch sehr gesellig.

Im besten Sinn des Wortes „florierte“ bald schon das Blumengeschäft. Dank der idealen Lage gegenüber dem Hahnbacher Friedhof wurde auch bald die Grabpflege zur zuverlässigen Einnahmequelle.

Tochter Renate (10.11.1948 – 04.10.2020) lernte Floristin in Amberg und präsentierte eines Tages Wolfgang Stangl als den „idealen Partner“.

Über ihre Freundin Inge hatte Renate diesen im Hahnbacher Tanzcafé Siegert kenngelernt.

Wolfgang (*31.07.1945) stammte aus einem Einödhof aus der Gemeinde Schwarzach bei Nabburg und hatte mit 14 Jahren begonnen, in Schwandorf den Beruf des Gärtners zu lernen.

„Schon immer interessierten mich Pflanzen, Blumen, ja die ganze Natur“ erzählt er und bis heute übe er mit viel Freude diesen seinen Traumberuf aus. Nach fünf Jahren Lehre in Schwandorf traute er sich als Geselle bereits zu, mit 19 Jahren verantwortlich eine Gärtnerei in Bad Kötzting bis 1966 zu leiten.

Es zog ihn aber dann wieder zurück in Richtung Heimat und er fand Arbeit in Amberg. Dort arbeitete er über zehn Jahre lang in der Gärtnerei Graubmann bis 1976 bei seinem „besten Chef“. Dieser habe ihn wie ein Vater gefördert, versichert Wolfgang Stangl und auch seine Meisterprüfung 1969 in Veitshöchheim angestoßen.

Laut Wolfgang Stangl, der sich selber als „Streber“ outet, war aber dies „genau das Richtige“, wofür er noch immer dankbar sei.

Als Renate ihren Wolfgang präsentierte, in den sie seit 1966 verliebt war, wurde dieser sofort „mit offenen Armen“ im Hause Meier aufgenommen. „Es hat von Anfang an alles gepasst“ fasst er zusammen.

Zwei Jahre nach der Hochzeit im Jahr 1969 kam 1971 Tochter Doris zur Welt. Wieder war es im Frühjahr, im Jahr 1973, also vor 50 Jahren, als Wolfgang und Renate das Hahnbacher Geschäft übernahmen, wobei Renate die „Chefin“ blieb.