15.08.2011 | Frohnbergfest 2011: Festgottesdienst mit Weihbischof Reinhard Pappenberger

Am Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel  zelebrierte H.H. Weihbischof Reinhard Pappenberger zusammen mit Pfarrer Alois Albersdörfer und den Diakonen Dieter Gerstacker und Georg Lindner sowie Ortspfarrer Thomas Eckert einen Festgottesdienst am Freialtar mit mehreren hundert Gottesdienstbesuchern.

Mit ausgezeichnet gesungenen melodiösen Liedern gestaltete die Singgemein-schaft St. Jakobus den Gottesdienst mit. Nach dem Evangelium vom Lobpreis Mariens wies Weihbischof Pappenberger zu Beginn seiner Predigt darauf hin, dass  am 15. August überall in der Kirche das Magnifikat vorgelesen werde, das alles aussage, was die Gläubigen an Maria erkennen können und was sie uns alles an Glauben zeige.

Erst am Ende ihres Weges habe sich diese ihre Lobpreisung erfüllt. Es sei der Schlüssel für den eigenen Weg des Menschen. Jeder Mensch frage sich: Wie soll ich leben? Wie habe ich heute gelebt? Auf diese Fragen könne man in der der Muttergottes geweihten Altöttinger Gnadenkapelle die Antwort erhalten.

Nahe beim Altar stehen dort zwei Figuren, ein Vornehmer, Max III. Joseph, der Kurprinz von Bayern, und ein Pförtner, Bruder Konrad. Der Kurprinz habe sich nie getraut, in die Frage einzugreifen, wer Einfluss nehmen solle auf die Wertebildung der Menschen.

Damals wie heute müssten die Mächtigen wissen, dass es eine höhere Instanz gebe, als sie es seien, und dass sie die Würde jedes Menschen achten und sich selbst nicht überheben dürften.

Diese Haltung habe Bruder Konrad gezeigt, der sich eigentlich aufgrund seiner Herkunft wie ein Fürst hätte fühlen können. Er aber habe seine Liebe den Armen und Hilfesuchenden zugewendet, die an seine Pforte kamen.

Der Mensch sei nie größer, als wenn er sich vor den Menschen beuge und er sei nie besser, als wenn er den Menschen das Notwendige gebe, so der Weihbi-schof.

Die Begrenztheit weltlicher Macht und Besitzstände finde auch in der Trauerzeremonie des Hochadels ihren Ausdruck, nämlich bei der Übertragung des Herzens der Monarchen in das jeweilige Gotteshaus wieder; bei Erzherzog Otto von Habsburg kürzlich ebenso wie damals beim tragischen König Ludwig II..

Auf das Einlassbegehren unter Nennung zum einen all der weltlichen Titel und zum anderen der vom Verstorbenen errichteten Bauten und erworbenen Besitztümer erfolge jeweils die Antwort der Kirchenvertreter: „Kennen wir nicht.“

Erst als bei der 3. Frage, wer draußen sei, die Antwort falle, „ein armer Sünder“, öffne sich die Pforte mit der Antwort: „Er trete ein.“ Nicht also, weil der Tote zu einer prominenten Familie gehöre, sondern weil er ein Mensch gewesen sei, dürften seine sterblichen Überreste in die Kapelle verbracht werden und somit gleichsam Aufnahme finden bei Gott.

Mit der Segnung der mitgebrachten oder vom Sozialdienst katholischer Frauen verkauften Kräuterbuschen, einem Ave Maria für die Angehörigen und einem Marienlied endete der erbauende Festgottesdienst.

Weihbischof Reinhard Pappenberger

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