20.08.2011 | Frohnbergfest 2008: Ökumenischer Gottesdienst

Am Vorabend des Schlusstages der Frohnbergfestwoche wurde wie seit vielen Jahren ein ökumenischer Gottesdienst gefeiert, der vom Ökumeneausschuss der beiden christlichen Kirchengemeinden in Hahnbach und Sulzbach-Rosenberg vorbereitet wurde.

Pfarrer Thomas Eckert konnte dazu Pfarrer Wolfgang Bruder von der Evangelischen Christuskirche sowie den Posaunenchor Fürnried und zahlreiche Gläubige beider Konfessionen begrüßen.

Nach der Begrüßung lud Pfarrer Eckert zum Friedensgruß ein. Im Wechsel zwischen einem Vorbeter und der Gottesdienstgemeinde wurde sodann  ein Teil des Psalms 118 (Dankliturgie) gebetet. Es folgte die Lesung aus dem Römerbrief, Kap. 15, über die Hoffnung der Glaubenden.

Als Antwortgesang wurde wie schon die Tage davor das Lied „Von guten Mächten“ gesungen. Danach trugen die Ökumeneauschussmitglieder in Anlehnung an das Motto der Frohnbergfestwoche Zeugnisse vor, woraus sie ihre Kraft im Glauben schöpfen. Nach dem Lied „Ich will dich lieben, meine Stärke“ folgte die Predigt.

Pfarrer Bruder befasste sich mit Gedanken Dietrich Bonhoeffers zum Thema „Den Glauben lernen“ aus dessen Buch „Nachfolge“, das er zu seinem Studienbeginn geschenkt bekommen hatte.

Der erste Gedanke: Es ist nicht einfach, zu glauben. Den Glauben gebe es nicht auf einfache, billige Art und Weise. Wer den Glauben konsequent leben wolle, müsse das alte sündhafte Leben aufgeben. Schließlich war es Gott sogar wert, seinen Sohn für das Heil der Menschen hinzugeben.

Der zweite Gedanke sei, dass der Glaube mit Aufbruch zu tun habe. So wie die Jünger Simon und Andreas Jesu Wort „Folge mir“ hörten und sofort befolgten, könne die Entscheidung auf diese Frage nur ein konsequentes Ja oder Nein sein.

Als Jesus seine Jünger einmal fragte, ob sie etwas vermissten, antworteten sie: „Nein, wir haben alles hundertfach zurückbekom-men.“ Eine solche Haltung heiße, Kraft aus dem Glauben zu schöp-fen, so Pfarrer Bruder.

Der dritte Gedanke stelle klar, dass nach christlichem Verständnis zum Glauben der Gehorsam gehöre. Ein bekanntes Beispiel könne dies verdeutlichen: Ein Vater sagt zu seinem Kind: „Du gehst jetzt ins Bett.“ Das Kind überlegt und denkt bei sich, der Vater will ja eigentlich nur, dass ich nicht müde sein soll und folgt dem Vater nicht.

Ebenso seien Christen der Meinung, Gott werde den Gläubigen unabhängig von deren Lebensweg immer wieder vergeben und rechtfertigen. „Nein, Gott will, dass wir gehorsam in seinen Wegen gehen.“

Auch Dietrich Bonhoeffer hörte auf Gottes Anruf, immer wieder. Als er Anfang der dreißiger Jahre in Amerika war, stand in einer Losung, er solle in seine Heimat zurückkehren. Dieser Losung gehorsam, kehrte er heim und wirkte engagiert im Widerstand gegen die Judenverfolgung und den Nationalsozialismus Hitlers bis zum Tod im KZ Flossenbürg.

Das Glaubensbekenntnis Bonhoeffers, das er in Gefangenschaft verfasst habe, zeuge davon, dass Gott uns die Kraft zum Glauben in jedem Schritt gebe, den wir in Gehorsam gehen würden.

In einem solchen gehorsamen Glauben können wir uns von guten Mächten wunderbar geborgen fühlen, da diese guten Mächte uns in unserem ganzen Leben begleiten. Mit dem Wunsch nach Gottes Frieden für uns alle schloss Pfarrer Bruder seine Predigt.

Nach dem christlichen Glaubensbekenntnis, dem Lied „Nun singe Lob, du Christenheit“ und der Kollekte zu Gunsten der Renovierung der Frohnbergkirche folgten die Fürbitten.

Darin wurde um Segen und Hilfe für die Kinder und Jugendlichen, die Behinderten, Alten und Kranken, für Menschen, die unter Gewalt litten, und für die Einheit der Christen gebetet.

Dem Vaterunser und dem Dank von Pfarrer Eckert an alle Mitwirkenden und besonders dem Posaunenchor Fürnried, der gerne wieder beim Frohnbergfest mitwirken dürfe, folgte der Segen durch Pfarrer Eckert und Pfarrer Bruder. Vor dem Auszug des liturgischen Dienstes wurde noch der Kanon „Lobet und preiset, ihr Völker, den Herrn“ dreistimmig gesungen.

Bilder vom Abend!

(Foto: awz-hahnbach)

Musikalische Gestaltung, Posaunenchor Fürnried

(Foto: awz-hahnbach)

(Foto: jko)

Der Prediger, Pfarrer Wolfgang Bruder aus Sulzbach-Rosenberg

(Foto: jko)

(Foto: awz-hahnbach)

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