Begeistertes Publikum beim 15. Jahreskonzert der Hahnbacher Marktbläser

Im Jahre 2008 hatten die Marktbläser ihr 15-jähriges Gründungsjubiläum gefeiert, heuer nun feierten sie das 15. Jahreskonzert.

Dass sie ein modernes, großartiges Blasorchester sind, weiß inzwischen jeder im Landkreis. Und dieser Hang zu Größerem, immer Besserem, war den 58 Musikerinnen und Musikern unter Leitung von Dirigent Matthias Fenk schon beim Begrüßungs-Stück anzumerken.

„Euregio“ von Kurt Gäble interpretierten die Marktbläser ganz im Sinne des Komponisten: Spritzigkeit und visionäre Zielstrebigkeit in Richtung eines geeinten Europas waren förmlich aus der modernen Tonsprache herauszuhören!

Vorsitzender Josef Iberer freute sich bei seiner anschließenden Begrüßungsrede über die volle Josef-Graf-Halle und über die vielen Ehrengäste. Er dankte allen, die „mitgeholfen haben, dass dieses Konzert zum 15. Male vor so einer großen Schar von Musikfreunden stattfinden kann!“  Als Moderator fungierte in bewährter Weise kompetent und humorvoll wieder Alfred Auer.

Dizzy Stratford arrangierte nach Antonin Dvoraks 9. Sinfonie „Aus der neuen Welt“ das Stück „Antonins New World. Die Marktbläser, angetrieben von ihrem sehr engagierten Dirigenten, brachten in den vier Sätzen Wehmütigkeit, Weite der amerikanischen Prärie, Lebensfreude der Indianer und am Ende das Selbstbewusstsein eines aufstrebenden Amerika Ende des 19. Jahrhunderts großartig zum Ausdruck.

Ebenfalls Ende des 19. Jahrhunderts entstand der weltbekannte Roman von Jules Vernes „In 80 Tagen um die Welt“. Diesen Titel trägt auch das Stück von Otto M. Schwarz, das diese Reise musikalisch beschreibt. Mit den Glocken des Big Ben beginnt sie in London, führt nach Frankreich (Marseillaise), Italien (Hymne Fratelle d’Italia), Ägypten und Indien(Elefanten) weiter nach Japan und in die USA. Die Abfahrtssignale des Ozeandampfers (Tuba) künden am Ende die Heimreise an. Das Blasorchester zog gekonnt wieder alle Register und ließ die Zuschauer begeistert mitreisen.

Und der nächste Höhepunkt folgte. Die beiden Alphörner, souverän geblasen von Regina Rester-Achhammer und Jochen Glaser, glänzten als Stars bei der „Alfons Polka“, mit deren spritzigen Klängen nicht nur die Freunde böhmischer Blasmusik ihre Freude hatten. Die Alphörner, lange Holzröhren ohne Klappen und Ventile, verlangen von den sie „spielenden“ Musikern sehr viel Einfühlungsvermögen und Können. Und dies zeigten Regina und Jochen in beeindruckender Art und Weise.

Mit klatschendem Publikum und dem „K und K- Infanterieregiment“ ging es schwungvoll zu den forschen Klängen des Deutschmeister Regimentsmarsches von W.A. Jurek in die Pause. Danach jagte Jack Sparrow mit seinen Piraten nach einem von Ted Ricketts arrangierten Medley zur Filmmusik von Klaus Badelt durch die Karibik. Die Spannung aus dem Film „Fluch der Karibik“ vermittelten die Hahnbacher Marktbläser einmal mehr musikalisch perfekt.

„Wenn ich fühle, dass die Liebe tot ist, liebe ich stattdessen Engel“ heißt es bei „Angels“ von Robbie Williams. Die Blasmusikversion dieses Song- Hits interpretierte das Blasorchester in gewohnt einfühlsamer Harmonie.

Offizielles Ende des Jahreskonzerts war dann Freddy Mercuris Rockoper „Bohemian Rhapsodie“, für die das Instrumentarium um E-Gitarre und E-Bass erweitert wurde. Jochen Achhammer brillierte damit und sorgte dafür, dass dieses für die Rockgruppe Queen geschriebene Werk realistisch dargeboten wurde.

Tosender, langanhaltender Beifall sorgte für drei Zugaben: Ein Filmmusik-Medley, ein Marsch und der „Böhmische Musikantengruß“. Sie animierten nochmals zu einem begeisterten Schlussapplaus, ehe es nach einem großartigen Konzertabend zum gemütlichen Beisammensein in die Aula der Schule ging.

Die Waldhörner-Gruppe bei konzentrierter „Arbeit“ im Orchestergeschehen

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Die gewaltigen Töne der Tuba symbolisierten das Auslaufsignal eines Ozeandampfers für die Heimreise bei „In 80 Tagen um die Welt“
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Jochen Glaser und Regina Rester-Achhammer (v.li.) präsentierten m it ihren Alphörnern eine besondere Kunst und Musik

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