15 Jahre Rettungswagen in Vilseck stationiert - Ehrenamtliche HelferInnen gesucht

Es ist Sonntag 01.30 Uhr. Der Funkmelder piepst laut. Alarm für den „Rotkreuz Vilseck 71/1“. Bewusstlose Person! Der Notfall erlaubt keinen Aufschub. Sofort setzt sich die Besatzung, die aus einem Rettungssanitäter und einem Rettungsassistenten besteht, in Bewegung. Aus dem Fahrzeug meldet sie sich über Funk bei der Integrierten Leitstelle (ILS) in Amberg.

Was die Besatzung am Einsatzort erwartet, weiß sie noch nicht. Es kann ein Herzinfarkt, ein Schlaganfall oder auch eine betrunkene Person sein; manchmal auch ein Fehlalarm. War vor einigen Jahren der Verkehrsunfall noch der häufigste Einsatzgrund, ist es heute der internistische und zunehmend der psychische Notfall.

In Vilseck ist seit 15 Jahren ein Rettungswagen stationiert. 5 Jahre lang stand er am Rotkreuzhaus am Ziegelanger und seit 10 Jahren neben dem BRK-Seniorenheim in der Krankenhausstraße. Von Montag bis Donnerstag ist die Rettungswache jeweils von 7.00 – 22.00 Uhr besetzt; an den Wochenenden durchgehend von Freitag 7.00 Uhr bis Sonntag 22.00 Uhr.

Das Personal stammt von der Rettungswache Sulzbach-Rosenberg. In nördlicher Richtung reicht das Einsatzgebiet von Freihung bis Edelsfeld und südlich bis Hahnbach. Oft aber muss der Vilsecker „Sanka“ auch in Sulzbach oder Hirschau aushelfen, wenn die dort stationierten Fahrzeuge unterwegs sind.

„Ein Haupteinsatzort ist auch das Südlager der US-Army. Einsätze sind dort immer etwas Besonderes, einerseits wegen der Sprache, andererseits wegen der unterschiedlichen Mentalität der Menschen“, berichtet Bernd Voggenreiter, der für Vilseck zuständige Wachleiter. Dabei dürfe der Rettungswagen auch im Notfall nur in Begleitung der Militärpolizei in das Südlager einfahren. Besonders bewährt habe sich hier die Zusammenarbeit mit der US-Lagerfeuerwehr, die bei der Versorgung der Patienten und beim Transport tatkräftig mithelfe, lobte er.

In Vilseck gibt es zusätzlich zum stationierten Rettungswagen die  „Helfer vor Ort“, eine Einsatzgruppe, die per Funk alarmiert wird und die die Zeit überbrückt, bis der Sanka vor Ort ist und den Patienten in umliegende Krankenhäuser bringen kann.

Die Statistik für 2013 zählt 487 Krankentransporte, 195 Notfälle und 462 Notarzteinsätze. Für diese 1144 Einsätze hat das Fahrzeug mit dem Funkrufnamen  „Rotkreuz Vilseck 71/1“ insgesamt 47.166 km zurückgelegt.

Notfälle sind Einsätze, die keinen Aufschub erlauben, aber ohne Notarzt durchgeführt werden können, zum Beispiel bei Sportverletzungen.

Die Notärzte kommen aus Sulzbach-Rosenberg und Amberg oder per Hubschrauber aus Weiden. Disponiert werden die Notarzteinsätze durch die ILS Amberg. Dort ist minutengenau hinterlegt, zu welcher Einsatzstelle der Notarzt schneller vor Ort sein kann, entweder mit Fahrzeug oder Helikopter.

Auch ehrenamtliche Helfer sind für den Dienst mit dem Rettungswagen geeignet, wenn sie eine Sanitätsausbildung absolviert haben. Der Dienst als Rettungsassistent erfordert eine zweijährige Ausbildung, die vom BRK bezahlt wird.

Wünschenswert wäre auch für Vilseck eine Verstärkung durch ehrenamtliche Helfer, sowohl auf dem Rettungswagen als auch als Helfer vor Ort (HVO). Wer Interesse an verantwortungsvoller Arbeit hat, kann sich gerne bei der Rettungswache Sulzbach-Rosenberg unter der Telefonnummer 09661/2222 melden.                       
Beim BRK-Seniorenheim Vilseck ist seit 10 Jahren ein Rettungswagen stationiert

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Patientenversorgung im Rettungswagen „Rotkreuz Vilseck 71/1“ (Die Darstellung einer Patientenversorgung ist mit Kollegen nachgestellt. Das Bild darf veröffentlicht werden)

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