Vilseck: „Sondersignal-Fahrt-Trainer“ im Landkreis - Schulung für 48 Feuerwehr-Einsatzkräfte

Nur noch Schrottwert hatten die meisten Feuerwehrautos, die in diesen Tagen in Vilseck „zerlegt“ wurden. Mit großer Vorsicht, doch meist mit Höchstgeschwindigkeiten ging es durch Stadt und Land, bis wieder ein Hindernis auftauchte, das die Fahrt brutal stoppte.

Zum Glück handelte es sich bei den Unfällen nur um virtuelle Einsatzfahrten beim Fahrsimulationstraining. Interessant und sehr aufschlussreich war für die 48 Fahrzeugmaschinisten aus dem nördlichen Landkreis die Schulung im Gerätehaus Vilseck.

Markus Härtl, dem 2. Kommandanten der FF Schönlind war es zu verdanken, dass der Kleinlaster mit dem Sondersignal-Fahrt-Trainer (SFT) erstmals im Landkreis Amberg-Sulzbach Station machte. Gemeinsam mit Kreisbrandmeister Christof Strobl und Kommandant Lothar Hasenstab koordinierte er auch die Kurse und betreute die Teilnehmer.

Die Versicherungskammer Bayern hat mit dem bayerischen Staatsministerium des Innern und dem Landesfeuerwehrverband ein starkes Interesse, das Unfallrisiko bei Einsatzfahrten mit Feuerwehrfahrzeugen zu verringern. So bietet sie in Kooperation seit 2013 in Lehrgängen ein Verhaltenstraining für Fahrzeugmaschinisten an.

Da Einsatzfahrten mit Blaulicht und Martinshorn immer gefährlicher werden und das Unfallrisiko kontinuierlich ansteigt, wurde durch die Firma IFE Systems GmbH, Leipzig, eigens ein Sondersignal-Fahrt-Trainer für Schulungszwecke entwickelt. Dieser Simulator vermittelt durch Bild, Ton und Bewegung sehr realitätsnah den Eindruck einer handlungsnahen Einsatzfahrt im Straßenverkehr.

Hier kann unter dem Stress eines nahezu echten Einsatzes die Beherrschung gefährlicher Verkehrssituationen trainiert und das eigene Verhalten künftig situationsgerecht daran ausgerichtet werden. Der SFT stellt somit eine kostengünstige und gefährdungsfreie Alternative zu einer tatsächlichen Übungsfahrt im Einsatzfahrzeug dar.

Rainer Greif von der Firma IFE Systems, zugleich Hauptbrandmeister und Rettungssanitäter aus dem Landkreis Forchheim, leitete eine Woche lang die acht Trainingsdurchgänge in Vilseck. In jeweils vier Stunden vermittelte er zunächst theoretisches Wissen und sprach über rechtliche Grundlagen in Sachen „Anwendung von Sonder- und Wegerechten“.

In persönlicher Schutzausrüstung hatte danach jeder Teilnehmer drei Fahreinheiten im SFT zu absolvieren: Eine Eingewöhnungsfahrt mit 4 Minuten Dauer, eine leichte Fahrt mit ebenfalls 4 Minuten und eine schwierige Fahrt mit 6 Minuten. Anhand einer Echtzeit-Aufzeichnung wurde die Übungsfahrt anschließend in der Gruppe ausgewertet und diskutiert.

Das Vilsecker Stadtoberhaupt informierte sich vor Ort über den Fahrsimulator. „Eine gute Sache!“, stellte Hans-Martin Schertl fest . Er wünschte den angemeldeten Teilnehmern allzeit unfallfreie Fahrt und dass sie wichtige Erkenntnisse und Lehren aus der Schulung mitnehmen können.

Der Sondersignalfahrt-Trainer (SFT) machte eine Woche lang Station im Gerätehaus Vilseck und wurde von insgesamt 48 Teilnehmern zu Schulungszwecken genutzt. Auch die Landkreisführung zeigte sich sehr interessiert.

(Von links:) Kreisbrandmeister Martin Schmidt aus Freihung, Ausbilder und Prüfer für Feuerwehrführerschein; Lothar Hasenstab, 1. Kommandant der FF Vilseck; Markus Härtl am Simulator, 2. Kommandant der FF Schönlind und Initiator der Schulung; Rainer Greif, Lehrgangsleiter der Firma IFE Systems GmbH; Christof Strobl, Kreisbrandmeister und Ausbildungsleiter aus Vilseck, Kreisbrandrat Fredi Weiß aus Schnaittenbach und Bürgermeister Hans-Martin Schertl, Vilseck

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