10.08.2010 | Eucharistiefeier für Menschen mit und ohne Behinderung

Die Behindertenbetreuung des Kneippvereins hatte wieder perfekt die Eucharistiefeier für Menschen mit und ohne Behinderung organisiert, Fahrdienste angeboten und auch für ein gemütliches Beisammensein im Anschluss gesorgt.

Die verantwortliche Leiterin, Hannelore Schuster dankte am Ende des Gottesdienstes dem Diakon Dieter Gerstacker für seien ansprechende Predigt, Pfarrer Herbert Rösl und dem Ortspfarrer Thomas Eckert für das Spenden der Krankensalbung und dem Nachwuchsorchester der Marktbläser unter Stefanie Schuster und allen anderen Mithelfern.

Diakon Gerstacker betonte in seiner Homilie, dass man schon seit Jahrtausenden in der westlichen und fernöstlichen Medizin die große Bedeutung des „Einklangs bzw. der Untrennbarkeit von Körper und Seele“ schätze.

Die in der Lesung vorgetragene Perikope aus dem Jakobusbriefes, welche als Grundlage des Sakraments der Krankensalbung diene, betone ebenfalls die Notwendigkeit der Hinwendung zum Kranken, das Gebet und die daraus folgende Erfahrung des Angenommenseins.

Diese von Vielen heute gelebte „Diakonie“, dem Dienst am Nächsten, stehe direkt in der Nachfolge Christi, dem „ersten Diakon“. Wie Jesus sollte hier niemand „Leib und Seele auseinander dividieren“.

„Schiebt die Kranken nicht auf die Seite“, sondern „lasst sie wie Jesus an auch herankommen“, „schaut genau hin“, auch „auf die Wurzeln“ und zeigt eure Hinwendung, postulierte der Diakon. „Die Qualität einer Gesellschaft zeigt sich gerade auch am Umgang mit Kranken und Behinderten“ fuhr er fort.

Irgendwann komme aber bei jeder Einschränkung des Lebens auch die Frage nach dem „Warum?“ auf, nicht nur bei den Betroffenen, sondern auch den Angehörigen.

Oft dann erst würden manche erkennen, dass es wichtigere Dinge als Arbeit, Leistung und Erfolg gebe. „Es gehört eine Menge Stärke dazu, zu seiner Schwäche zu stehen!“ wusste er und verlangte dazu „Vergleicht nicht!“. Das Leben sei immer unendlich kostbar und nicht selbstverständlich, so dass „wirklich leben dankbar leben“ sei.

Wie Hiob könne es helfen, „aus Trotz wider alle Hoffnung zu hoffen“ und dank des Glaubens Kraft zu haben „auch das Dunkle zu akzeptieren“ und zwar „im Vertrauen zu uns selbst und zur unergründlichen göttlichen Lebensenergie.

„Die Kraft des Kreuzes könne sich dann hier besonders offenbaren“ und Gott selber wende sich in den Helfern dem Kranken zu. Durch sie richte Christus auf, vergebe und wirke ganzheitlich heilend. Dann verliere Krankheit seine „pure Sinnlosigkeit“ und werde „Teil des Lebens“, das sich in Gottes liebender Hand geborgen wisse, die sich durch die Hand eines lieben Menschen entgegenstrecke.

Pfarrer Herbert Rösl setze hinzu, dass Viele in der Pflege „Liebe kennen gelernt haben“ und dass die Fähigkeit Leid zu ertragen wohl das „größte Wunder“ sei.

 Nach dem Segen über das Öl für die Krankensalbung spendeten die Pfarrer Eckert und Rösl dieses Sakrament allen, die dies wünschten. Die Kranken wurden bei ihrem Vornamen angesprochen, Hände und Stirn mit Chrisam gesalbt und um Heilung gebetet.

Hannelore Schuster zitierte zum Abschluss Dr. Martin Luther King mit den Worten: „Wenn unsere Tage verdunkelt sind und unsere Nächte finsterer als tausend Mitternächte, so wollen wir stets daran denken, dass es in der Welt ein große, segnende Macht gibt, die Gott heißt.“. Nach irischen Segensglückwünschen lud sie noch zum gemütlichen Beisammensein ein.

 

Pfarrer Herbert Rösl spendete das Sakrament der Krankensalbung beim besonderen Gottesdienst für Kranke und Menschen mit und ohne Behinderung

Stefanie Schuster dirigierte das Nachwuchsorchester der Hahnbacher Marktbläser, welches viel Beifall erhielt

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