15.08.2010 | Patroziniumsgottesdienst auf dem Frohnberg

Der große gemeinsame Chor der Hahnbacher und Ursulapoppenrichter Männergesangsvereine umrahmte unter der Leitung von Jana Müller stimmgewaltig den vormittäglichen Hauptgottesdienst auf dem Frohnberg.

Pfarrer Thomas Eckert wurde assistiert von Diakon Dieter Gerstacker am neuen Freialtar beim leider verregneten Patroziniumsgottesdienst, durch den sich sinnlich der feine Duft von Hunderten von Kräuterbuschen zog.

In seiner Predigt erinnerte Pfarrer Eckert an seine Israelreise und eine bewegende Eucharistiefeier in der Dormitio-Abtei der Benediktiner in Jerusalem. Dormitio, das bedeute „Entschlafung Mariens“ und bringe direkt zum Patrozinium, dem Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel, dem eigentlichen Grund des Frohnbergfestes.

Es gibt wenig historische Daten über Maria, fuhr der Pfarrer fort, aber viele bildlich-anschauliche Legenden, welche unterstreichen wollten „wes Geistes Kind“ diese Maria gewesen sein muss. Die Legenden vom Leichnam, der drei Tage lang nicht verwest sei oder die des leeren Mariengrabes wollten Parallelen zu Jesu herstellen und die Volksfrömmigkeit habe hier fast eine Gleichstellung von Mutter und Sohn postuliert.

Das Dogma von 1950 sei auch unter „entscheidender Beteiligung des Glaubenssinns des Volkes“ entstanden und mit dem 15.8. wurde ein uralter Festtag der großen heidnischen Göttin, der „Schöpferin des Lebens“, des „hohen Frauentages“ umgedeutet.

Diese „uralten Symbole der Geistesgeschichte der Menschheit“ vermittelten ebenso wie das christliche Credo anschaulich den „Mehrwert des Lebens“. Das „ich glaube an den heiligen Geist, die Auferstehung der Toten und das ewige Leben“ sage nichts anderes aus als es das Dogma von der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel veranschauliche, nämlich dass es eine „größere Dimension als das sichtbare Irdische“ gebe.

Sicher sei das Leben Marias voller Unverständnis, Fragen und Leid, aber auch stets voller Erwartungen und dienend offen für die „Übersetzungen des Himmels“ gewesen. Ihr Leben habe „Größe und Weite“ bekannt und dass gerade auch, dass der Tod nicht das endgültige Ende ist.

Dieses „Leben unter geöffnetem Himmel“ bleibe ein „Urbild christlicher Hoffnung“. Es bedeute, dass auch unsere Lebensgeschichte im Himmel vollendet werde und wir als „Jemand“ von Anfang bis zum Ende einen „Mehrwert“ haben, „wenn wir wie Maria auf Gottes Schutz und Segen unter geöffnetem Himmel vertrauen“.

Die traditionelle Kräuterweihe, welche dankbar werden lasse vor den Schätzen und Heilkräften der Natur, spendete Pfarerr Eckert vor einem unüberschaubaren Heer von Regenschirmen am Ende des Festgottesdienstes.

Pfarrer Thomas Eckert und Diakon Dieter Gerstacker waren am Altar beim Hauptgottesdienst am Patrozinium der Frohnbergkirche

Der große gemeinsame Männerchor aus Hahnbach und Ursulapoppenricht umrahmte perfekt und stimmgewaltig unter Dirigentin Jana Müller mit deutschen Liedern den Festgottesdienst vor dem neuen Freialtar

 

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