Vilseck: Imkerverein sehr aktiv - Hermann Schertl schon 20 Jahre Vorstand

„Schou mei Vater und mei Onkel hom Bie‘ ghabt“, erzählt der gebürtige Gressenwöhrer Hermann Schertl, „und so bin i schou als kloiner Bou zur Imkerei kummer“, fügt er an. Nun ist er seit 20 Jahren Vorsitzender des Imkervereins Vilseck und Umgebung und ein Idealist durch und durch.

„Willst du Gottes Wunder sehn, musst du zu den Bienen gehn!“ So steht es an der Eingangstür des Bienenstandes hinter dem Vilsecker Schulhaus. Voller Stolz ist Hermann Schertl über das neue „Biehäusl“, wie er sagt. Nach zweijähriger Planung und Bauzeit konnte es im Frühjahr dieses Jahres eingeweiht und in Besitz genommen werden.

Der neue Lehrbienenstand, auf städtischem Grund errichtet, ist von der Kommune mit 50 Prozent bezuschusst worden. Hier bietet der Verein das sogenannte Probe-Imkern an, wobei jedem Teilnehmer ein Bienenvolk als Leihgabe zur Verfügung steht.

„In Zusammenarbeit mit der Schule konnten 14 Fünft- und Sechstklässler in die Welt der Bienen hineinschnuppern“, berichtet Imkerpate Richard Schecklmann. Ihm ist es als Bezirksvorsitzender und stellvertretender Vorsitzender des Landesverbands Bayerischer Imker ein besonders Anliegen, junge Menschen für dieses faszinierende Hobby zu begeistern.

In Theorie und Praxis begleitet er die Kinder ein Jahr lang vom Aufbau eines Bienenvolkes bis zur Honiggewinnung und wünscht sich, dass das Interesse auch nach dem Probeimkern anhält. Und Schecklmann fügt hinzu: „Wer die Imkerei am Ende des Jahres als Hobby weiterführen will und sich für eine Mitgliedschaft entscheidet, erhält übrigens sein betreutes Bienenvolk geschenkt.“

Im Vilsecker Imkerverein, der derzeit 58 Mitglieder zählt, sind übrigens 47 aktive Imker mit insgesamt 385 Völkern organisiert, wobei im Sommer etwa bis zu 50.000 Bienen in einem Volk leben.

Ab Mitte Juli finden die Bienen nur noch wenig Nektar. „Kaum blüht der Löwenzahn auf den Wiesen, wird schon gemäht“, bedauert Schriftführerin Marianne Metzner. „Dann ist das Nektarsammeln auch schon vorbei, und die eifrigen Insekten müssen mit Zuckerwasser gefüttert werden, damit sie den Winter überstehen.“ Zuvor aber muss ein gefährlicher Parasit, die Varroamilbe, bekämpft werden, denn die Gesundheit ihrer Bienen ist für die Imker oberste Verpflichtung.

Und Hermann Schertl fügt lachend hinzu: „Wenn a Imker sei Handwerk niat beherrscht, is er sei‘ Bie‘ schneller laous, als wöi er schaut!“

„Imker leisten mit der Bienenhaltung einen unverzichtbaren Beitrag zum ökologischen Gleichgewicht“, sagt der Bezirksvorsitzende und appelliert gleichzeitig an die Verbraucher, heimischen Honig direkt bei den Imkern vor Ort zu kaufen. Hier gibt es Wald- oder Blütenhonig in bester Qualität und das ausgesprochen günstig.  

Der langjährige Vorsitzende Hermann Schertl lädt alle Interessierten zum monatlichen Stammtisch in den Gasthof „Roter Hahn“ nach Schlicht ein. Dabei kommt neben dem Informations- und Erfahrungsaustausch auch das gesellschaftliche Miteinander nicht zu kurz

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Gefährlicher Parasit, die Varroamilbe, muss bekämpft werden

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