Vilseck: Volkstrauertag - Andenken bewahren auch nach 70 Jahren Frieden

„Es ist ein guter Brauch, der Kriegstoten zu gedenken“, leitete Heinrich Deinzer die Feierstunde auf dem Kirchplatz ein. Vor dem Kriegerdenkmal, auf dem 265 Tote namentlich aufgeführt sind, hielten Mitglieder der Krieger- und Reservistenkameradschaft Vilseck die Ehrenwache.

Im Gottesdienst erinnerte Stadtpfarrer Johannes Kiefmann im Gebet an die Opfer von Gewalt und Terror. Es gelte, die Augen offen zu halten und die Stimme zu erheben, wenn Machthaber ganze Länder ins Unglück stürzen wollen, sagte er.

Am Ehrenmal rief auch Deinzer, zweiter Vorsitzender der Krieger- und Reservistenkameradschaft Vilseck, zur Wachsamkeit und zur eigenen, kritischen Meinungsbildung auf, jenseits der vielen oft unzulänglichen Äußerungen und Berichterstattungen in den Medien. „Das Säbelrasseln im Baltikum und der Konflikt in der Ukraine sind brandgefährlich“, betonte er. „Wir brauchen keine weiteren Toten und keine zusätzlichen Namen auf unseren Kriegerdenkmälern“. Zu Ehren der Opfer legte er ein Blumengebinde nieder.

„Eine Gesellschaft, die ihre Toten vergisst, wäre eine zutiefst inhumane Gesellschaft“, sagte Bürgermeister Hans-Martin Schertl. Die Erinnerung an die Opfer von Krieg, Gewalt, Völkermord, Verfolgung und Vertreibung sei Ausdruck der Achtung und Wertschätzung. „Das kostbarste Gut, nämlich ihr Leben, haben im ersten Weltkrieg 10 Millionen und im zweiten Weltkrieg 55 Millionen Menschen verloren“. Mit diesen Zahlen seien weitere Schicksale in den Familien verknüpft gewesen, fügte er an.

Ihrer aller sollte man wenigstens an einem Tag im Jahr gedenken und den kommenden Generationen die Folgen von Krieg und Terror aufzeigen. „Hoffen wir, dass viele der weltweiten Konflikte friedlich gelöst werden können und dass hierzulande der über 70 Jahre währende Friede weiter bestehen bleiben möge“, schloss das Stadtoberhaupt.

Nach der Kranzniederlegung beendeten drei Salutschüsse und das Lied vom guten Kameraden, intoniert vom Musikverein Vilseck, die Feierstunde.

Eine Abordnung der Krieger- und Reservistenkameradschaft Vilseck hielt am Kriegerdenkmal die Ehrenwache

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Der stellvertretende Vorsitzende, Heinrich Deinzer, sah es als guten Brauch, der Toten der beiden Weltkriege zu gedenken

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Bürgermeister Hans-Martin Schertl sprach von den größten Feinden des Friedens, die da heißen: Habgier, Ehrgeiz, Neid, Wut und Stolz. Für die Stadt Vilseck legte er einen Kranz nieder

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