Frauen-Union Hahnbach und Umgebung unterwegs in Mittelfranken

53 Frauen und 4 Männer machten sich, bei bestem Winterwetter auf den Weg zu einer Fahrt nach Mittelfranken.

Erstes Ziel: Führung durch das Faberschloss, auch Steiner Schloss, Schloss Faber-Castell, manchmal auch Bleistiftschloss genannt. Der historistischer Schlosskomplex aus dem 19. beziehungsweise frühen 20. Jahrhundert und besteht aus zwei Bauteilen.

Das Schloss liegt in der mittelfränkischen Stadt Stein an der Grenze zu Nürnberg. Der zugehörige Faberpark gehört zu Nürnberg.

Bei einer Führung durch dass Neue Schloß erfuhren die Teilnehmerinnen viel über die Geschichte des Schlosses und die Menschen die darin lebten.

Gräfin Ottilie von Faber und Ihr Mann Alexander zu Castell-Rüdenhausen ließen nach Ihrer Hochzeit im Jahr 1903 einen repräsentativen Neubau neben dem kleinen "Alten Schloss" erbauen. Die Bauleitung hatte der Direktor des Bayerischen Gewerbemuseums Theodor von Kramer inne. In nur drei Jahren Bauzeit entstand ein Schloss als Zeugnis aristokratischer Wohnkultur.

Altes und Neues Schloss, Wintergarten, Kapelle und Kreuzgang gruppieren sich um einen rechteckigen Innenhof. Der Glockenturm – Wahrzeichen der Stadt Stein – verbindet beide Schlösser und verleiht der nördlichen Fassade den Charakter eines städtischen Rathauses. Mehr als tausend Planzeichnungen für das Schloss, die meisten davon zur Innenausstattung, sind bis heute erhalten. Nur Künstler und Werkstätten höchsten Ranges waren mit der Gestaltung des Schlosses betraut.

Das Neue Schloss beherbergt ein großzügig angelegtes Treppenhaus, über welchem sich eine Stuckdecke im Jugendstildekor befindet. Im ersten Stock war früher eine Wohnsuite zu finden, die in ein Zitronenzimmer, einem Monatszimmer und einem Louis-Seize-Zimmer aufgeteilt ist.

Das Zitronenzimmer hat seinen Namen von den damals darin befindlichen Möbeln, die aus Zitronenholz waren, die Decke des Monatszimmers zeigt die Tierkreiszeichen. Im zweiten Obergeschoss sind ein Gobelinsaal, dessen Gobelins leider nicht mehr vorhanden sind, ein Musik- oder Ballsaal und ein ehemaliger Speisesaal zu finden. Fast das gesamte Mobiliar der beiden Schlösser ist verloren gegangen.
Kurz vor Beginn des Zweiten Weltkrieges zog die gräfliche Familie wie üblich auf Ihren Sommersitz außerhalb von Nürnberg. Währenddessen wurde das Schloss von der Deutschen Wehrmacht beschlagnahmt.

Nachdem das Schloss den Krieg nahezu unversehrt überstand, wurde es ab 1945 zum Quartier der US-Alliierten. Während der Nürnberger Prozesse diente es als Unterkunft für internationale Anwälte und Presseberichterstatter. Erst im Jahr 1953 verließen die letzten Amerikaner das Schloss, das bis zuletzt als Pressecamp diente.

Die Familie Faber-Castell bezog das Schloss nicht wieder. Erst 30 Jahre nach dem Abzug der Amerikaner, nahm sich Anton-Wolfgang Graf von Faber-Castell die Renovierung und Inventarisierung des Schlosses vor, sodass es zum 225-jährigen Firmenjubiläum im Jahr 1986 erstmals wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden konnte.

Zum Ende der sehr beeindruckenden Führung, bei der die Besucher auch einiges über die Bleistiftproduktion im angrenzenden Werk erfuhren, überreichte die Vorsitzende der Frauen-Union, Evi Höllerer, den sehr kompetenten Schlossführern ein kleines Trinkgeld und jeder Teilnehmer bekam seitens der Schloßleitung einen Bleistift von Faber-Castell überreicht.

Zweites Ziel: Der malerischer Weihnachtsmarkt Gut Wolfgangshof bei Anwanden. Inmitten historischer Gebäude zeigten Kunsthandwerker und Aussteller in urigen Holzhütten, im historischen Kuhstall, in der Wagenremise, auf dem Heuboden und in der alten Säulen-Getreidehalle ihre Waren.

Für das leibliche Wohl wurden in der Himmelsküche frische Küchel und Langosch aber auch herzhaftes wie zum Beispiel Specksterne, Wildbratwürstl und vieles mehr wird kredenzt, auch viele regionale Produkten waren zu finden.

Bei leichtem Schneefall und inmitten von tausenden Lichtern, Fackeln, und Kerzen konnte die Reisegruppe schauen, kaufen, staunen und essen, bevor es nach dem Einsetzen der Dämmerung wieder an die Heimfahrt ging.

Weihnachtsmarkt Gut Wolfgangshof

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Attraktion auf dem Weihnachtsmarkt waren die "Stelzengänger"

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