Waldbewirtschaftung basiert auf den Säulen Wirtschaftlichkeit, Sozialverträglichkeit und Ökologie

Anlässlich des bayernweiten „Tag des Schreiners“ luden die Hahnbacher Schreinerei Siegler und die Waldbesitzervereinigung Sulzbach-Rosenberg (WBV) zu einer Waldexkursion in das Gebiet „auf der Zandt“, Gemeinde Hirschbach ein. Dabei wurde festgestellt, dass intakte Wälder neben Lebensraum für Tiere und Pflanzen sowohl als Rohstofflager, Kohlenstoff (CO2)- Speicher als auch Erholungsgebiet für die Bevölkerung enorm wichtig sind.

Laut Exkursionsleiter und WBV-Geschäftsführer, Dipl.Forstwirt Jörg Berendes bestehen 60 Prozent von Bayerns Wäldern aus Kiefern und Fichten und sind im Klimawandel die anfälligsten. Sturmschäden und andauernde Trockenheit seien gerade bei diesen Baumarten zum Befall mit Pilzen und Schadinsekten mit ursächlich. Mit den damit einhergehenden teilweisen großflächigen Rodungen fehle den Wäldern ein schützender Altbestand.

Da solche offene Gebiete ohne Unterbau noch schneller austrocknen, ergäben sich ohne rechtzeitige Vorsorge Probleme bei der Neuanpflanzung und Baumwahl. Eine wichtige Rolle im naturnahen Waldbau spiele hierbei z.B. die Humuswirtschaft. Tothölzer, Baumwipfel, Äste sollten bei der Holzernte als Humusquelle und für den ökologische Kreislauf bewusst im Wald verbleiben. Die Bodenbeschaffenheit sei ein bedeutender Faktor. Entscheidend für einen gesunden Wald seien die ökologischen Abläufe, das Geflecht und seine Vielfalt.

Man dürfe auch den Wald in manchen Situationen nicht sich selbst überlassen. Wenn die Natur nicht von sich aus die Schädlinge bekämpfe bzw. resistent dagegen werde, sei das Waldsterben nur schwer in den Griff zu bekommen. Vom Gesetzgeber werde Schädlingsbekämpfung und auch die Wiederaufforstung vorgeschrieben.

Die Waldbewirtschaftung basiere auf den Säulen Wirtschaftlichkeit, Sozialverträglichkeit und Ökologie im Wald. Hier müsse über einen langen Zeitraum nachgedacht werden. Ein Waldzyklus dauere rund 100 Jahre. Fehlanpflanzungen würden sich erst in 20 bis 30 Jahren bemerkbar machen. Was neu gepflanzt werden sollte hänge von vielen Faktoren ab. Bei heimischen Baumarten könne ein Gelingen nur bis zu einer Erwärmung bis zwei Grad Celsius abgeschätzt werden.

Mit Interesse verfolgten die Teilnehmer die Ausführungen der Wald- und Holzexperten

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