Weihnachtliche Einstimmung in Kulturscheune Ebnath wird wohl noch länger in den Köpfen nachklingen

Im gepflegtem weihnachtlichen Ambiente der Kulturscheune von Günter Preuß bezauberten die Familie Bogner aus Weiherhammer und der Sulzbacher Mundartpoet Dieter Radl ein volles Haus mit „adventlicher Vorfreude“. Nach einem kulinarischen Part wurde es dort mucksmäuschenstill, als sich Musik und Texte in bester Harmonie abwechselten.

Schon zum 10. Mal bot die Kulturscheune Ebnath diese weihnachtliche Einstimmung, und dies immer mit den bis zu sieben Mitgliedern der Stubenmusi Bogner. Mit Querflöte, Zither, Hackbrett, Gitarre, Kontrabass und Gesang hatten sie aufmerksamste Zuhörer im Parterre und der „Bel Etage“, auf deren Leinwand die Bühne in Großformat übertragen wurde.

Dieter Radls selbst verfasste Texte in schönstem Oberpfälzisch wollten – „ganz im Gegensatz zum Zeitgeist“ - zum Nachdenken animieren in unserer nur theoretisch „staaden Zeit“. Er riet zum Abschalten und Besinnen auf „des, wos wichdich is“.

Da man im Vergleich zu früher „wie im Paradies“ und „in unendlich großer Freiheit“ leben würde, müsste eigentlich „Dankbarkeit für die vielen Wunder“ die rechte Antwort sein. Wie schon seit Jahrhunderten erfahren, täte dazu ein „Wüstentag“ sehr gut, meinte Radl. Ergebnis könnten dann „spirituelle Erfahrungen“ und „lebensnotwendige Orientierung“ sein, welche man sich selber schenken sollte.

„Hirten werden“ nannte Radl den zweiten Teil der Trilogie und lenkte den Blick auf manche Parallelen von damals und heute. So sei jene Herbergssuche von Maria und Josef auf „unbarmherzige Menschen“ gestoßen wie heute mancher Asylant und Obdachloser. Den besseren Part hatten da wohl die „Hirten draußen auf da Huat“, wusste der Heimatdichter. Sie, die ewig Benachteiligten, wurden schließlich zu „ Helden der Weihnachtsgeschichte“ und allen ein Vorbild in ihrer Mission.

Mit „Weihnachtsgedichten“ und kurzen Texten über Barbarazweich, den Christkindlmarkt früher und heute, ein Nikolauswunder, der Naschkatz und d’Luze oder der Nachbarschaftshilfe, den Hausfrauenadvent, alten Kinderversen, dem „Hoggde a wenig her zu mir“ entstand „Weihnachtsfrieden“ in der Scheune und sogar schon ein kleiner Ausblick auf „naoch Weihnachtn“.

Wie beim Salzburger Adventssingen klang der lange Abend mit dem gemeinsam gesungenen Andachtsjodler aus, der – nach starkem Applaus für Musiker und Poet - wohl noch länger in den Köpfen nachgeklungen haben mag.

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