Hahnbacher Storch

„Der Storch ist wieder da!“ Diese Feststellung machte bis vor etwa zehn Jahren um Ende März in Windeseile die Runde, wenn das Storchenmännchen im Nest auf dem Amberger Tor eintraf und ihm nach etwa einer Woche das Weibchen folgte.

Inzwischen erlebt man ihre Anwesenheit in Hahnbach und Umgebung als gewöhnlich, da das Paar auch die Wintermonate in der Umgebung verbringt und gelegentlich in dieser Zeit in seinem Nest oder bei der Futtersuche auf den Wiesen beobachtet werden kann.

Nach Aussagen von Experten vom Bund Naturschutz stammen beide, beringte Frühlingsboten aus einer Aufzuchtstation, womit ihr hiesiges Überwintern begründet werde. Aber auch Klimawandel und milde Winter beeinflussen das Zugverhalten und seien für das Überwintern mancher Storchenpaare in ihren Sommerstandorten mit ursächlich.

Für viele Auswärtige sind die sympathischen Vögel in Hahnbach ein beliebtes Fotomotiv. Spannend wird es für die Einheimischen, wenn nach dem Ausleben der Frühlingsgefühle Anfang April die Brutgeschäfte beginnen.

Drei bis fünf Eier werden etwa 32 Tage abwechselnd von beiden Störchen bebrütet. Nach dem Schlüpfen werden in der Regel bis zu vier Küken mit Kleintieren wie Würmer, Mäuse, Maulwürfe, Heuschrecken und Aas großgezogen.

Zehn Wochen dauert es bis zu den ersten Flugübungen, ehe die jungen Adebars nach weiteren drei Wochen selbst auf Futtersuche ausfliegen und sich gegen Ende August auf den Weg nach Afrika oder die iberische Halbinsel machen. Bis zur Geschlechtsreife bleiben die Jungen drei Jahre im Süden. Dann werden sie zur Suche nach einem guten Platz für einen Horst zurück erwartet.

Hintergrund: Die Weißstörche mit dem Wissenschaftlichen Namen „Ciconia ciconia“ sind etwa 80 bis 100 Zentimeter groß und wurden in den Jahren 1984 und 1994 zum Vogel des Jahres gekürt. Mit einer Flügelspannweite von 180 bis 200 Zentimeter nutzen sie als gute Segelflieger die Thermik und lassen sich somit mit unbewegten Flügelschlägen in große Höhen treiben.

Die Tiere haben ein Gewicht von etwa 2,5 bis 4,5 Kilogramm und können rund 35 Jahre alt werden. Sowohl ihrem Partner als auch dem Horst halten sie ein Leben lang die Treue. Ihre Verständigung geschieht durch Klappern mit den Schnäbeln, weshalb sie auch Klapperstorch genannt werden. Auch zur Begrüßung des Partners, beim Balzritual und zur Verteidigung gegen Konkurrenten wird geklappert.

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