Vilseck: Beliebte Wandertage vor 50 Jahren - Wanderfreunde Sorghof
Die Mitglieder der Wanderfreunde Sorghof beteiligten sich einst an zahlreichen Wandertagen und erhielten dafür interessante Erinnerungsstücke
Wie in vielen Orten gab es auch in Sorghof einen Wanderverein, der über eine Satzung und eine gewählte Vorstandschaft verfügte. Der 1976 entstandene Verein mit den 24 Gründungsmitgliedern nannte sich „Wanderfreunde Sorghof“.
Was hatte es damit auf sich?
Eine „Schatzkiste“ brachte Rosi Hasenstab auf die Idee, das Thema „Wandervereine“ aufzugreifen und darüber zu recherchieren.
Da gab es zunächst mal den IVV, den Internationalen Volkssport-Verband, der 1968 gegründet wurde und dem heute mehr als 40 Länder angeschlossen sind. Die Idee dahinter war und ist: Sporttreiben ohne Sollzeiten und ohne Zeitmessung, ohne Gewinner und Verlierer. Im Vordergrund stand nicht die Leistungserbringung, sondern die Gesundheit und die Freude am Wandern mit Familien und Freunden.
Die daraufhin gegründeten Wandervereine richteten sogenannte Volkswandertage aus, beziehungsweise nahmen daran teil. Die Streckenlänge konnte selbst gewählt werden, entweder 5, 10 oder 20 km.
Man traf sich am Startplatz in dem jeweiligen Ort, wo man sich angemeldet hatte, holte seine Startkarte ab und machte sich auf den Weg. An den Verpflegungsstellen wurden Getränke und Suppe angeboten.
Am Ziel gab es im Wanderheft den begehrten Stempel. Wenn man das etwas höhere Startgeld bezahlt hatte, erhielt man auch die schöne Wandermedaille. Die teilnehmerstärkste Gruppe wurde bei der Siegerehrung mit einem speziellen Preis belohnt.
Deshalb riefen die Wandervereine ihre Mitglieder zur regen Teilnahme auf und machten jedes Wochenende im Sommer, manchmal auch im Winter, bei fast jedem Wandertag in der näheren und weiteren Umgebung mit. Einige Gruppen reisten gar für die begehrten Preise im ganzen Bayernland umher.
Auch die Sorghofer Wanderfreunde waren unter Vorsitz von Hans Maratzki vor etwa 50 Jahren sehr rege
Die Beweise dafür fand die Sorghoferin Angelika Stubenvoll kürzlich in einer Zigarrenkiste, die sich als wahres Schatzkästchen der Erinnerungen entpuppte. Ihr verstorbener Mann Eduard hatte darin seine wertvollen Wanderauszeichnungen aufbewahrt.
Aus den Jahren 1974, 1975 und 1977 stammen die Vilsecker Medaillen, die der damalige Wandertag-Ausrichter, der FV Vilseck, vergeben hatte
Sie zeigen den Vogelturm, die Burg Dagestein und die Sage von Teufelstein.
In den Orten Schwandorf, Hirschau, Grafenwöhr, Kaltenbrunn, Kohlberg, Stulln und Breitenbrunn gab es auch wundervolle Trophäen zu erwandern. Seit vielen Jahren schlummern in der Kiste auch die Andenken aus Bamberg, Lauf a.d. Pegnitz, Großmehring bei Ingolstadt und Würzburg-Unterdürrbach. Sie alle erinnern, fantasievoll gestaltet, an besondere Sehenswürdigkeiten und Ereignisse. Für jedes Stück galt es, viele Kilometer durch Gottes herrliche Natur zu wandern und die Schönheit der Gegenden zu genießen.
Die Wandermedaillen mit Vilsecker Motiven gab es vor 50 Jahren bei den Herbstwanderungen, die der Fußballverein Vilseck ausrichtete
Auch Vilsecks 2. Bürgermeister Thorsten Grädler war schon in seinen jungen Jahren mit seinem Onkel Erich von Edelsfeld aus bei vielen Wandertagen unterwegs. „Mit meinen Medaillen sind unvergessliche Erinnerungen verbunden, z. B. an die Wandertage im Fichtelgebirge bei den Wanderfreunden Gefrees oder an das Jagsttal in Baden-Württemberg“, schwärmt er.
„Obwohl das Wandern auch heute noch hoch im Kurs ist, sind organisierte Wandertage nur noch selten.“ Und deshalb kommen zu den Medaillen in so mancher Zigarrenkiste keine weiteren hinzu. Auch die Sorghofer Wanderfreunde gehört längst der Vergangenheit an.
- Aufrufe: 76