Vilseck: Feucht-fröhliche Burgkirwa

Geschrieben von rha am .

17 Kirwapaare freuen sich mit ihrem Vorsitzenden Daniel Liermann (oben Dritter von rechts) über ein gelungenes Kirchweihfest. Zu den Klängen der Dagesteiner Musikanten (unten) küren sie Amelie Nutz und Jakob Schießlbauer (oben Mitte) zum neuen Oberkirwapaar

Auch im zweiten Jahr ihres Bestehens richtete die Vilsecker Kirwagemeinschaft ein tolles Kirchweihfest aus. Das Helferteam um Vorsitzenden Daniel Liermann hat sich dabei erneut bestens bewährt.

Vom Wetter nicht gerade begünstigt, ging es dennoch im wahrsten Sinne drei Tage feucht-fröhlich zu, denn die Kirwaleute verstanden es, dem Regen und der Kälte immer wieder etwas Positives abzugewinnen.

Das stellten sie schon beim Baumeinholen und -aufstellen am Samstag unter Beweis. Schunkelnd und singend begleiteten sie den 30 Meter langen Kirwabaum durch die Vilsecker Innenstadt hinauf in den Burghof. Dort wurde unter den präzisen Kommandos von Peter Ziegler das Kirwa-Wahrzeichen mit gehörig Muskelschmalz in die Senkrechte gehievt. Nach einer kleinen Verschnaufpause besuchten die jungen Leute gemeinsam den Kirchweihgottesdienst in St. Ägidius.

„Heute ist der Weihetag unserer Kirche, und darum dürft ihr auch fröhlich sein und ein schönes Kirchweihfest feiern“, begrüßte Pfarrvikar Pater Jimmy Joseph die Boum und Moila. Der Kirchenchor Vilseck gab mit schwungvollem Gesang der Eucharistiefeier den passenden Rahmen.

Anschließend marschierte man im Gleichschritt mit Blasmusik und Fackeln zur Burg, wo Bürgermeister Hans-Martin Schertl das erste Bierfass anzapfte. Die fünf Vollblutmusikanten von „Wöidarawöll“ heizten den Besuchern bis in die Morgenstunden tüchtig ein. Immer wieder fragte man sich an den Tischen und auf den Bänken, obwohl man längst die Antwort wusste, „Wer haout Kirwa?“

Am Kirchweih-Sonntag ging es nach Frühschoppen und Mittagessen ans Austanzen des Kirwabaums. Die Kleinen vom Kindergarten zeigten vorab, wie es geht, mussten aber wegen der Sturmböen im Kirwastodl mit einem kleinen Ersatzbäumchen Vorlieb nehmen. Den Kirwanachwuchs begleitete Florian Süß auf seiner Harmonika

Bei lediglich zehn Plusgraden und Nieselregen legten die 17 Kirwapaare dann im Burghof nach und präsentierten die von Katharina Kreuzer eingeübten Tänze. Sogar der Watschn-Plattler war dabei. Mit Sonne im Herzen und von den Dagesteiner Blasmusikklängen beschwingt, ermittelten sie das Oberkirwapaar.

Amelie Nutz und Jakob Schießlbauer durften unter großem Jubel aufs Loiterl steigen und ihre Kirwapakete auspacken.

Danach ging es aber schleunigst in den beheizten Kirwastodl, wo BenRay schon auf sie wartete, und wo dann voll die Post abging. Der Allround-Musiker verstand es mit seiner ganzen Routine, den Saal in ein paar Minuten zum Brodeln zu bringen, und das machte er sechs Stunden lang.

Das Kirchweihgeschehen wurde am Montag in den Vilsecker Gaststätten fortgesetzt. Für richtige Kirwafreunde galt dabei der Text eines alten Kirwaliedes, der da lautet: Vierzehr Dooch davor und vierzehr Dooch danaou; Himmel as der Bettstood, o Kirwa laou niat naou!