In 10 Jahren wird Vilseck 700 Jahre alt

Geschrieben von rha am .

Zur 600 Jahrfeier der Stadterhebung war auch der Münchner Heimatverein mit dem Münchner Kindl angereist und nahm am Festzug teil. Hier geht’s durch die Vorstadt Richtung Schlicht

„Zehn Jahre müssen wir noch auf das nächste große Stadtfest warten“, stellen die Vilsecker fest, und dabei denken sie an den 700. Geburtstag ihrer Stadterhebung im Jahr 2031.

Zur Überbrückung bis dahin und quasi als Vorfreude soll am Donnerstag, 22. April um 19 Uhr in der Burg Dagestein ein Film über die 650-Jahrfeier 1981 gezeigt werden, natürlich unter Vorbehalt wegen der Corona-Krise. Auch beschäftigt sich derzeit ein Arbeitskreis mit einer neuen Stadtchronik, die im nächsten Jahr erscheinen soll.

Doch blicken wir erst einmal zurück. Um das Jahr 930 beginnt man hier mit dem Bau der Burg. Bereits 1185 wird Vilseck (= Stadt an der Vilsburg) urkundlich erwähnt. 1190 taucht der Name „Burg Dagestein“ erstmals auf. Gleichzeitig entsteht die Stadt; Burg und Stadt wachsen zusammen.

Die Bezeichnung „Stadt“ (civitatis) erfolgt urkundlich 1269. Damals gibt es bereits die bischöflich-bambergische Vogtei Vilseck. Im Jahr 1331 verleiht der Bischof von Bamberg an Vilseck die Stadtrechte.

600 Jahre später, also 1931 wird das Gründungsjubiläum in der Neuzeit erstmals groß gefeiert. Doch wer kann sich heute noch an dieses Ereignis erinnern? Viele Zeitzeugen wird es nicht mehr geben.

Es ist jedoch überliefert, dass sich damals ungewöhnlich viele Gäste von auswärts einfanden. Auch die Vilsecker Mitglieder des Münchner Heimatvereins wurden am Bahnhof mit Blasmusik empfangen und zogen im Festzug mit dem Münchner Kindl durch die Straßen.

600-Jahrfeier 1931 Festzug Marktplatz

1981, also vor 40 Jahren, waren wiederum große Menschenmengen auf den Beinen, um den 650. Geburtstag der Stadt zu begehen.

Zelebranten beim Festgottesdienst zur 650 Jahrfeier 1981

Bürgermeister und Stadträte beim Gottesdienst 1981

Festzug 1981 mit Bamberger Dom

Zum Festbeginn machten die Stadtväter, an der Spitze Bürgermeister Rudolf Merkl, den Bürgern mit der Herausgabe einer Stadtchronik damals gewissermaßen ein Jubiläumsgeschenk. Der stattliche Band mit 348 Seiten und 160 Bildern wurde fast auf die Minute genau zum Auftakt geliefert und war quasi der Startschuss zum Fest; so stand es am 18. Juli 1981 in der Amberger Zeitung. Am selben Tag eröffnete man im Kolpinghaus eine Ausstellung mit Werken heimischer Künstler.

Vom 17. bis 27. Juli 1981 bot Vilseck seinen Besuchern ein abwechslungsreiches Programm. Dies reichte von Konzerten heimischer und ausländischer Musikkapellen, Auftritten von Gesangvereinen und Volkstumsgruppen über Kundgebungen und Sportveranstaltungen bis hin zu Unterhaltungsabenden im Festzelt und in der Mehrzweckhalle.

Höhepunkt waren der große Freiluftgottesdienst auf dem Marktplatz, sowie der historische Festzug mit 30 Themenwagen und –gruppen, die die Geschichte der Stadt und ihre Gebäude darstellten. Von diesem Festzug wird heute noch gesprochen, denn er war damals etwas Neues und Einzigartiges.

Ob und wie das 700-jährige Bestehen der Stadt Vilseck im Jahr 2031 gefeiert wird, steht zwar heute noch in den Sternen. Man hofft jedoch, dass bis dahin die Coronakrise längst der Vergangenheit angehört.