Vilseck: Hans Müller – Altbürgermeister und Ehrenbürger - Straße in Vilseck nach ihm benannt

Geschrieben von rha am .

Hans Müller lenkte als Bürgermeister 19 Jahre lang die Geschicke der Stadt Vilseck

Am 7. September wäre der Altbürgermeister und Ehrenbürger der Stadt Vilseck, Hans Müller, 120 Jahre alt geworden. Weil er sich um Vilseck große Verdienste erworben hat, wurde nach ihm in Schwimmbad-Nähe eine Straße benannt.

Hans Müller, 1901 in Windischeschenbach geboren, wurde 1922 Lagerhausverwalter der BayWa Nabburg und Schwarzenfeld, bevor er 1927 die BayWa Vilseck übernahm. Im Februar 1928 heiratete er Maria Ruppert, die ihm sechs Kinder schenkte, von denen zwei im Kindesalter verstarben.

Im März 1952 wählten die Vilsecker Hans Müller von den Freien Wählern zu ihrem Bürgermeister. Er trat die Nachfolge von Josef Weiß (Zöigler) an, der die Geschicke der Stadt von 1945 bis 1952 gelenkt hatte.

Die Nachkriegszeit forderte von den Stadtvätern große Anstrengungen. Müller setzte deshalb in seiner Amtszeit die Schwerpunkte auf Baulandbeschaffung mit Wohnungsbauförderung, Industrieansiedlung und Arbeitsplätze.

In Vilseck begann eine rege Wohnungsbautätigkeit, die auch das Gebiet der jetzigen Dr. -Reichenberger-Straße umfasste. Wasserleitungsnetz und Kanalisation wurden erweitert und der Bau einer gemeinsamen Kläranlage für Vilseck und Schlicht in Angriff genommen.

In die Amtszeit von Bürgermeister Müller fielen der Bau des Kreiskrankenhauses, des neuen Schulhauses und des Schwimmbades. Auch wurde 1961 mit der Vergabe von Straßennamen dem bisherigen Durcheinander der Hausnummerierung ein Ende gesetzt.

Ein nettes Gedicht von Stadtrat Georg Rothkäppel, das in der Stadtchronik auf Seite 231 abgedruckt ist, zeigt, dass man im Rathaus auch über gesunden Humor verfügte und sich über die Anschaffung eines Rednerpultes Gedanken machte.

Außerhalb des Rathauses galt Müllers Vorliebe der Feuerwehr, die lange Jahre als Kreisbrandmeister auf ihn zählen konnte. So stieß er schließlich den Bau eines neuen Gerätehauses im einstigen Bummelstall in der Froschau an, das 1965 eingeweiht wurde.

Langsam kamen auch Ortsverschönerung und Fremdenverkehr in Gang. 1967 erschien der erste Fremdenverkehrsprospekt. Die freundschaftlichen Verbindungen zu den US-Streitkräften wurden verstärkt. Als Kreisrat war Bürgermeister Müller von 1956 bis 1966 auch überörtlich tätig.

Die Gebietsreform erforderte 1970 großes Verhandlungsgeschick mit den einzugliedernden Gemeinden. Am 1. April 1971 schlug schließlich die Geburtsstunde der Großgemeinde Vilseck.

Hans Müller kandidierte nicht mehr als Bürgermeister. Sein Nachfolger wurde Rudolf Merkl aus Schlicht. In Würdigung seiner Verdienste wurde dem Altbürgermeister Müller in einer Feierstunde das Ehrenbürgerrecht verliehen.

Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich nun von Jahr zu Jahr. Infolge eines Sturzes konnte er nur noch mit Krücken laufen, und auch seine Sehkraft ließ stark nach. Dennoch genoss er zusammen mit seiner Frau den wohlverdienten Ruhestand in seinem Wohnhaus am Bach.

Am 12. September 1984 verstarb Hans Müller im Alter von 83 Jahren im Vilsecker Krankenhaus.

Aufgrund seiner Verdienste ist eine Straße in der Nähe des Schwimmbads nach ihm benannt