Vilseck: Altes Geschäft in Vilseck - Laden Zeder-Stadler in der Herrengasse

Geschrieben von rha am .

Das alte Zeder-Haus in der Herrengasse etwa um 1950

Wieder soll ein altes Gechäft in Vilseck näher beleuchtet werden. In der Herrengasse Nr. 4 gab es lange Jahre den Kolonialwarenladen von Familie Stadler. Bereits 1812 wohnte dort der Handelsmann Rochus Zeder, Hausname Zederer. 1857 übernahm Johann Zeder das Anwesen.

Es konnte in Erfahrung gebracht werden, dass die Nachbarstochter Maria Hammer (Bäcker-Michl) 1897 dessen Sohn, den Handelsmann Heinrich Zeder, heiratete.

Die aus dieser Ehe entstammende Maria Zeder wurde vermutlich durch Vermittlung des Schlotfegers Ruß, der einige Zeit in Oberbayern tätig war, mit Franz Stadler aus Tutzing/Obb. bekannt gemacht. Franz kam also nach Vilseck und heiratete in das Zeder-Haus ein. Aus der Ehe ging 1951 Tochter Marille hervor.

Franz Stadler baute nach dem Krieg in Vilseck einen landwirtschaftlichen Handel zusammen mit dem Lagerhaus Bäumler aus Hahnbach auf.

Stadler-Haus

So verkaufte man in dem Gemischtwarenladen auch Futtermittel und Kunstdünger. Rosi Hasenstab erinnert sich, dass sie dort immer für die Kleinviehhaltung ihrer Großmutter Legemehl, Ziewerl- und Hasenfutter holen musste.

Nach dem Tod von Franz Stadler wurde das alte Haus abgerissen und an gleicher Stelle durch seine Witwe Maria 1960 ein neues errichtet.

Zu Fronleichnam 1973 stellten sich einige Nachbarsfrauen vor dem Stadler-Haus für ein Foto auf. Der Laden war zu dieser Zeit, von 1970 bis 1982 an die Bäckerei Flierl verpachtet. (von links) Maria Högl, Anna Hammer, Margareta Zielbauer, Anneliese Gutmann, Babette Schwab und Theresia Zielbauer

Als auch Frau Stadler verstorben war, zog Tochter Marille nach München und verpachtete den Laden an die Bäckerei Flierl. Bis etwa 1982 erhielt man bei Flierl Backwaren und Lebensmittel.

Danach wurden die Ladenräume von verschiedenen Mietern als Wohnung benutzt oder standen zeitweise leer, bis Erwin Hammer (Stöiglbeck) das Anwesen 1995 erwarb. Er renovierte den Laden und vermietete ihn 1997 an die Optikermeisterin Michaela Baumann. Seit 2013 befindet sich das Optikergeschäft von Felix Teichmann im ehemaligen Stadler-Haus.