Vilseck: Prunksitzung hat Tradition - Da wackelt sogar der Vogelturm

Geschrieben von rha am .

Beinahe hätte der Vogelturm die Sitzung nicht überstanden. Die Stützpfeiler des Achterrats halten den Vogelturm aufrecht, damit die Turmgucker bei ihrem Ratsch und Tratsch nicht aus der Rolle fallen

So turbulent und lustig ging es beim Heimat- und Kulturverein (HKV) in der Mehrzweckhalle zu.

Nach der Begrüßung durch die Vorsitzende Barbara Schneider führte zweiter Bürgermeister Thorsten Grädler, bezeichnet als Influencer des Jahres, gekonnt durch den Abend und forderte das Publikum immer wieder zum Vilsecker Faschingsruf „Vilsania ujujujuj – eijeijeijei“ auf.

Beim Vortrag der Turmgucker (Jonas Dittrich und Tobias Meidinger) kam die Vogelturmkulisse bedenklich in Schieflage und benötigte zwei männliche Stützpfeiler. Diese Aufgabe bewältigte der Achterrat souverän, denn für einen Zwölferrat und ein Prinzenpaar hatte das Budget des HKVs nicht gereicht.

Dass die Prunksitzung in Vilseck längst Tradition hat, kam nach vierjähriger Abstinenz bei vollbesetztem Saal wieder deutlich zum Ausdruck.

Mit Pfiff und Schwung begeistern die Cheerleader der Kindergarde des FV Vilseck das Publikum

„Hilfe, ein Haifisch!“ Die ehemaligen Gardemädchen und die Narrenschar sind ganz schön erschrocken und dennoch entzückt

Kindergarde, Jugendgarde und Ehemaligen-Garde toppten sogar den Frankenfasching und brannten ein Feuerwerk nach dem anderen ab. Dazwischen bekamen die Stadtväter und Promis in Büttenreden und Sketchen ihr Fett ab.

Eine Preußin (Erika Geißler) kritisierte mit gewählten Reimen die Ortspolitik und riet dennoch zum positiven Denken. Seine vielfältigen Beobachtungen in Stadt und Land untermalte der Vilsauenwanderer Hans Niebler mit beschwingten Mundharmonikaklängen.

Lola Montez und Conchita Wurst werden mit rhythmischem Beifall auf die Bühne geleitet

Christoph Hann und Dominik Gruber als Lola Montez und Conchita Wurst animierten das närrische Volk und besonders Bürgermeister Hans-Martin Schertl zu speziellen Sportübungen. Dem Sender RTL schlugen sie nebenbei vor, das nächste Dschungelcamp in den Vilsauen abzuhalten.

Die Trachtenfrauen des HKVs legten einen flotten Showtanz aufs Parkett.

Mit einem absolut profihaften Auftritt begeistert Kuni aus Sorghof, alias Ilona Weiß, die Besucher der HKV-Prunksitzung

Ein fernsehreifer Auftritt bescherte Ilona Weiß als „Kuni aus Sorghof“ tosenden Applaus. Jeder Satz und jede Pointe saßen und strapazierten die Lachmuskeln der Anwesenden. Kuni, die nahe am Kühlschrank gebaut hatte, wollte nun nicht mehr „voll“ arbeiten und gab so manch ulkige Tipps für ein gesundes, sorgenfreies Eheleben.

Agnes, Angela und Claudia streuten gespielte Witze ein, und Resi und Susi ließen mit ihrem Zuschuss-Sketch ihre schauspielerischen Talente aufblitzen. Aus dem Nähkästchen, sprich Rathaus, plauderte der DVD (Depp vom Dienst), Dominik Gruber, mit seinem Showtalent so manches Geheimnis aus.

Nach einem „Banküberfall“ und einem Promi-Interview kam es mit den Dagesteiner Musikanten zum großen Showdown.

Endlich durften die Besucher singen, und das taten sie gerne und lautstark zu den Hits der 70er Jahre. Alle Mitwirkenden stimmten mit dem Narrenvolk am Ende in das Lied „So ein Tag, so wunderschön wie heute“ kräftig ein.