Der Freialtar auf dem Frohnberg - Planung, Entstehung, Fertigstellung
Der Freialtar auf dem Frohnberg
Immer wieder sieht man nicht nur zur Bergfestzeit staunende Besucher auf dem Frohnberg vor dem Freialtar stehen und dessen freitragende Decke bewundern. „Hält die auch wirklich?“ fragen dann nicht wenige und stellen sich so in eine Reihe mit dem ehemaligen Regensburger Bischof Dr. Gerhard Ludwig Müller.
Als dieser nämlich kurz nach Fertigstellung dort zelebrieren sollte, meinte er, dass man doch den Altar weiter in Richtung der stabilen Rückwand stellen solle, damit wenigstens die Liturgen „im Fall des Falle(n)s“ sicher seien. „A bisserl mehr Gottvertrauen hätt‘ da aber auch nicht g‘schad!“ hörte man da hinter vorgehaltener Hand.
Noch erinnern sich nur noch Wenige an die vorherigen Freialtäre: zuerst im Norden und dann angehängt an die äußere Apsismauer, im Osten der Wallfahrtskirche. Im Norden war es eine einfache Holzkanzel, die nur an den beiden Sonntagen und am Hauptfest „Mariä Himmelfahrt“ aufgebaut war. Die Gottesdienste unter der Woche fanden damals immer im Innern der Kirche statt.
Nach dem zweiten Weltkrieg nahm die Zahl der Pilger weiter zu und ein neuer Altar war notwendig. Er entstand damals im Osten Ende der 50iger beziehungsweise Anfang der 60iger Jahre als „fliegender Bau“. Er war aus Holz mit einem Blechdach und musste alle Jahre zum Frohnbergfest, das sich zunehmend etablierte, auf- und abgebaut werden. Die restliche Zeit des Jahres lagerten die Teile dankenswerterweise in der Paulerschen Bierbude.
Mit der Zeit aber war das Holz morsch geworden und das Blech verrostet, so dass er nicht mehr aufgebaut werden konnte. In der Kirchenverwaltung wurde deshalb diskutiert, ob man nicht einen baugleichen, aber dauerhaften Freialtar an gleicher Stelle errichten sollte. Zudem waren die ehrenamtlichen „Auf- und Abbauer“, sprich Herbert Demleitner, Franz Kotz und Alfred Fleischmann zusammen mit dem Altar „in die Jahre gekommen“.
Nun wurde aber von 2001 bis 2010 unter Pfarrer Thomas Eckert die örtliche Pfarrkirche St. Jakobus aufwändig innen und außen renoviert. Damit waren viele Akteure, allen voran der Kirchenpfleger Konrad Huber, zeitlich fest eingebunden. Auch die Millionen teure Mitfinanzierung erforderte enorme Mittel und Anstrengungen der Pfarrei.
Da aber ein Neubau eines Freialtars sein musste, erhielt Kirchenpfleger Konrad Huber den Auftrag mit der bischöflichen Finanzkammer und dem Baureferat, auch wegen einer möglichen Finanzierung Kontakt aufzunehmen.
Paul Höschl, der damalige Baudirektor der Diözese, kam prompt nach Hahnbach und wünschte sich beim Ortstermin auf dem Frohnberg einen richtig frei stehenden Altar
Anträge zur Genehmigung, Fragen nach Zuschüssen und die Suche nach dem geeigneten Standort erfolgten umgehend. Ein Auftrag zur Planung ging an die Architektin Carola Setz, die einen freistehenden, nach drei Seiten offenen Altar vorschlug.
Baudirektor Höschl wünschte als Abänderung zudem ein Öffnen der Rückwand mit beleuchtbaren gliedernden raumhohen Glaselementen. Gerade wegen der damit entstehenden scheinbaren Leichtigkeit fand dies sofort die einhellige Zustimmung der Kirchenverwaltung samt Kirchenpfleger.
Für eine Konstruktion mit üblichem Baustahlgewebe beliefen sich die ersten Kostenschätzungen bereits auf 110.000 Euro. Da aber bekannt ist, dass nach Jahren Korrosionen oft zu hässlichen Ausplatzungen führen, rieten Kirchenpfleger Huber und Bauunternehmer Günter Hofbeck zum qualitativ besserem, verzinktem Baustahlgewebe.
Ergebnis: Mehrkosten von 6.000 Euro. Diese sollten sich aber schon bald darauf um die gleiche Summe noch einmal erhöhen. Denn das vorgesehene Terrain war durch einen nicht bekannten Regenwasserkanal von den Dachrinnen der Frohnbergkirche derart versumpft und schwammig, so dass ein aufwändiger Erdaustausch unumgänglich war.
Endlich wurde betoniert und schon äußersten (Beinahe)Fachleute ernsthafte Bedenken bezüglich der Standfestigkeit der Dachkonstruktion. Als Verantwortlicher sah sich deshalb Konrad Huber gezwungen bei der Landesgewerbeanstalt ein eigenes Gutachten einzuholen und vom Statiker Walter Trösch „doppelte Sicherheit“ einzufordern. Zusätzlich stützten nun Absicherungen, die langsam millimeterweise zurückdrehbar waren, das weitaus tragende Dach.
Dank bester Zusammenarbeit aller Beteiligten stand nach nur sechs Monaten und schon zum nächsten Frohnbergfest 2011 der neue Freialtar
Viele Bewunderer gab es da auch für das ansprechende Ambiente mit den rahmenden Lindenbäumen, den schattigen Kastanienkronen und dem dunkelgrünen Wald im Hintergrund. Zu diesen zählten auch immer die Prediger in der Frohnbergfestwoche um das Fest „Mariä Aufnahme in den Himmel“.
Zu Beginn des Jahrhunderts kamen diese immer von Auswärts. Oft waren es Patres, wie Pater Roth oder Pater Kopp, aus verschiedenen Mönchsorden. Sie predigten dann bei allen Gottesdiensten während der Festwochen. Später kamen verschiedene Priester, meist zu den einzelnen Gottesdiensten.
Nach der Ära von Pfarrer Thomas Eckert predigte Pfarrer Dr. Christian Schulz primär allein.
Michael Birner, Hahnbachs neuer Pfarrer, ließ nun die ältere Regelung wieder aufleben. So freuten sich dieses Jahr wieder Viele über die abwechslungsreicheren Homilien verschiedener, meist den Gläubigen bekannter Priester.
Trotz längerer Suche fand Heimatpflegerin Marianne Moosburger leider weder Zeichnungen noch Fotografien der alten Freialtäre. Sollten sich aber noch welche finden lassen, wäre sie sehr dankbar, diese für eine Chronik des Frohnbergs ablichten zu dürfen.
Rückblick auf unseren Seiten auf die Planung, Entstehung, Fertigstellung
Weitere Berichte mit Bilder folgen nach und nach
Neuer Freialtar auf dem Frohnberg bis zum Bergfest 2010 fertig
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