Jakobi-Kirchweihsonntag / 41. Hahnbacher Marktfest 2023

Festzug mit Honoratioren

Zur Jakobi-Kirchweih begrüßten Trompete und Orgel und Zelebrant Dekan Pfarrer Dr. Christian Schulz in der Pfarrkirche neun Vereine mit ihren Fahnen, die Kirwapaare, Vertreter von Gremien, Bürgermeister und Abgeordnete der amerikanischen Streitkräfte. Ins festlich geschmückte Gotteshaus begleiteten ihn Diakon Dieter Gerstacker und über 20 Ministranten.

In seiner Predigt betonte der Seelsorger, dass in den Gleichnissen Jesu stets das Reich Gottes gemeint sei und zum Glauben immer die Gemeinschaft der Gläubigen gehöre. Wie im vorgetragenen Gleichnis aus dem Matthäusevangelium vom Unkraut im Weizen sei aber auch von einem kommenden Ende in der Ernte und damit vom Gericht die Rede. Dies wolle aber niemanden Angst machen, sondern vielmehr die enorme Verantwortung eines jeden Einzelnen betonen.

„Niemand ist Gott gleichgültig!“, habe Jesus versichert. Sich auch im Kleinsten regelmäßig darauf zu besinnen, zum Beispiel beim Besuch in Gottesdiensten, um einen rechten Lebensweg zu gehen, gehöre ebenso dazu. Schulz legte zudem Wert darauf, dass Gottes Geduld mit den Menschen Ausdruck seiner größten (All)Macht sei, über jedes Kreuz hinaus.

Ob die Kirche nicht viel mehr „zeitgemäß“ sein müsse, würde er oft gefragt, fuhr der Hahnbacher Dekan fort. Doch auch die Kirwabräuche mit Dirndln, (Arbeits)Lederhosen und „Tanzen wie kleine Kinder“ um einen geschmückten Baum herum, seien ja scheinbar unzeitgemäß, aber absolut richtig und wichtig, wusste er. Denn die Frage nach einer Zeitgemäßheit sei hohl und falsch, sowohl bei der Kirche, als auch bei Bräuchen.

Die Bedeutung von Riten und Bräuchen liege nämlich ganz woanders. Der dahinterliegende Sinn sei das eigentlich Entscheidende, damit Kopf und Herz zur gemeinsamen Entfaltung kommen könnten und in Kirche und Gemeinschaft echte berührende Feste gefeiert werden können.

Pfarrer Dr. Schulz erinnerte noch an Anton Platzer, der am 18. Juli 2023 überraschend gestorben war und dessen 92. Geburtstag am diesjährigen Marktfestsonntag wäre. Er war zudem das älteste Mitglied des Burschenvereins gewesen. Ein Leben lang habe er seinen Glauben bewahrt und könne nun deshalb durchaus als gutes Vorbild auch der heranwachsenden Jugend gelten.

Mit der Bayernhymne schloss der Festgottesdienst und ein langer Festzug endete im Herzen des Marktes, wo die Marktbläser noch zünftig beim Gasthof Ritter ein Ständchen spielten.

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