Frohnbergfest 2024: Viele Pilger kamen zum Pontifikalhochamt mit Diözesanbischof Dr. Rudolf Voderholzer

Pontifikalgottesdienst mit Diözesanbischof Dr. Rudolf Voderholzer

Pilger aus Iber, Dürnsricht, Pickenricht, Gebenbach und aus Süß kamen vor 10 Uhr auf den Berg, um am Pontifikalgottesdienst mit Diözesanbischof Dr. Rudolf Voderholzer teilzunehmen, welchen der große Projektchor unter Renate Werner und dem Organisten Dr. Christof Weiß perfekt begleitete. Das Predigtthema des Bischofs war „Der Mensch bei Gott – Gott bei den Menschen“.

Großer Projektchor unter Renate Werner und dem Organisten Dr. Christof Weiß

Nicht nur für Hahnbacher ist das Frohnbergfest, immer um das Hochfest „Mariä Aufnahme in den Himmel“ am 15. August, einer der Höhepunkte des Sommers.

„Beten- weil die Seele atmen muss“ behandeln dieses Jahr 23 Predigten dieser Wallfahrt.

Dekan Dr. Christian Schulz begrüßte am Altar mit den Ruhestandspfarrern Hans Peter Heindl und Hans Hertl und Diakon Dieter Gerstacker herzlich alle Gläubigen und besonders den Diözesanbischof.

Es freue ihn, dass sich Bischof Rudolf als „erster Beter der Diözese“ sehe. Damit sei er aber nicht allein, so der Hahnbacher Seelsorger, sondern bilde mit all den Gläubigen „das betende Volk Gottes“.

Auch Bischof Dr. Voderholzer betonte die „große Gebetsgemeinschaft“, welche Papst Franziskus in Vorbereitung auf das Jubeljahr 2025 unter „Pilger der Hoffnung“ als „Jahr des Gebetes“ als Leitmotiv für 2024 ausgerufen habe.

Die Messe ein einziges Gebet

Bischof Voderholzer erinnerte zu Beginn seiner Predigt, dass in einer Pfarrei einmal die gewohnte stille Zeit für persönliche Fürbitten ausgefallen war. Eine Frau habe darauf reagiert, indem sie meinte: „heute haben wir ja gar nicht gebetet“. „Stille zu halten“, so der Bischof, sei wirklich sehr gut, und doch sei eigentlich „die ganze Messe ein einziges großes Gebet“ aller, auch in den Gesängen.

In der Eucharistie, der großen Danksagung, begegne man „Jesus, dem Brot des Lebens“ als „Erfüllung alttestamentlicher Verheißungen“. So sei „der Mensch bei Gott und Gott beim Menschen“, was zu einer „Wandlung Gottes in uns“ führen soll. Er wisse aber auch, dass „wenn alles sprachlich verständlich ist, muss es noch lange nicht verstanden sein“.

Deshalb sei es gut, wenn Kommunionkinder ihr eigenes „Gotteslob“ als „geistlichen Wegbegleiter“ bekommen und darin lesen würden. Auch sei es gut, sich dank der Sonntagsbibel oder dem Volksschott auf die Sonntagsmesse vorzubereiten.

Drei wichtige Aspekte hob der Bischof noch hervor

  • Dies sei einmal zu begreifen, dass jede Messfeier ein „Gebet der ganzen Weltkirche“ sei. Gemeinsam mit Papst, Bischof, der „Kirche des Himmels und aller Heiligen“ sowie der Verstorbenen trete man damit in eine große Verbindung ohne Grenzen ein.
  • Das zweite, das er hervorhob, waren die Psalmen aus dem Alten Testament, welche von „wunderbarer Hilfe Gottes“ und großem Reichtum künden und bis hin zur Muttergottes führten.
  • Als dritten und nicht minder wichtigen Aspekt sehe er das „Gebet als Sache des Herzens“. Gerade auch die Gebetshaltungen, die den ganzen Körper einbeziehen sowie Beten, Singen und auch der Weihrauch, die „unser Dasein mit allen Sinnen ansprechen“, könnten zu „fruchtbarem Beten“ führen. So entstehe immer wieder jene „Brücke zur Taufe, welche das Credo nach dem Hochgebet schlage“.

Vergelt’s Gott

Mit einem „Vergelt’s Gott“ dankte Dekan Dr. Christian Schulz Bischof, Liturgen, allen Diensten, Chor, Organist und allen Gläubigen. Er wünsche, dass die Frohnbergfestwoche „dauerhafte Wirksamkeit“ zeige, indem sie „gute Impulse fürs Gebetsleben“ schenke. Mit dem Wettersegen endete das Pontifikalhochamt.

Auch dieses Jahr eröffnete das Beten des Kreuzwegs und die Vorabendmesse mit dem Pfarrvikar Christian Preitschaft und der Predigt des Hahnbacher Diakons Dieter Gerstacker den kirchlichen Teil.

Am heutigen ersten Sonntag war um 8.30 Uhr Gottesdienst mit Dekan Dr. Christian Schulz, zu dem bereits die Pilger aus der Pfarreiengemeinschaft Vilseck-Schlicht-Sorghof eintrafen.

Sehr interessiert und erfreut zeigte sich Bischof Voderholzer auch über das Geschenk der Chronik des Hahnbacher Klosters der Armen Schulschwestern durch die Heimatpflegerin Marianne Moosburger

Viel Vorbereitung notwendig

Das Fest aber wirft immer schon längere Zeit davor „seine Schatten voraus“. Viele Hände reinigen Kirche, Freialtar, Kapelle, Pflaster, Auffahrt, Treppenstufen und den Kreuzweg im Norden, den der Katholische Frauenbund alljährlich zudem ansprechend schmückt. Auch die Einteilung der Chöre, Organisten, Lektoren, Kommunionhelfer, Losverkäufer, Sammler und des täglichen Reinigungsdienstes waren zu organisieren.

Im Pfarrbüro wurden Anfragen beantwortet und Pilgergruppen registriert. Die Mesnerin Rosmarie Rauch kümmerte sich um liturgische Geräte, Gewänder, Kerzen, Blumenschmuck und manches Detail mehr.

Infokasten Frohnberg

Der Frohnberg hat eine über 1000jährige Geschichte:

Von der vorchristlichen Flieh- und Gauburg,
der ersten Petruskapelle um 1000 n.Chr.,
dem Pallas des Ministerialen Erchinbertus von Hambach im 12. Jahrhundert
(auf welchen die nachgewiesene Erstnennung Hahnbachs im Jahr 1121 zurückgeht),
dem Besuch des Kaiser Barbarossa 1189,
den Durchzügen des Kaisers Karl IV. im 14. Jahrhundert,
bis hin zu den beginnenden Wallfahrten im 15. Jahrhundert und
dem Bau der jetzigen großen Wallfahrtskirche im 18. Jahrhundert.

Kantor Josef Kotz

Diakon Dieter Gerstacker beimEvangelium

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