Sehr gut besucht war die Bürgerversammlung im Gasthof Ritter, zu der Bürgermeister Bernhard Lindner begrüßte
Gut sei auch, dass die Renovierungen im Friedhof vor Allerheiligen abgeschlossen werden konnten und die Sanierung des Leichenhauses nun folgen kann
Bestens vorbereitet waren 78 Folien, welche die breite Palette der Arbeit in der Gemeindeverwaltung aufzeigten. Diese reichten von der Sturzflut am 1. Juni 2024 bis hin zu Details bei den Arbeiten bei der Glasfaserverlegung.
Eingangs informierte Jürgen Huber, „der Mann fürs Grüne im Bauamt“, über die Sturzflut und zeigte an Hand von Videos die abfließenden Wassermassen über Schalkenthan, Frohnhof, Unterschalkenbach, Adlholz und die Auswirkungen in Hahnbach.
Die drei Gewitterzellen, die sich bei Windstille vollständig über dem Süßer Berg abregneten, verursachten bis jetzt allein rund 150 000 Euro Schäden an Bächen, Wegen und Straßen in und um Hahnbach. Nicht eingerechnet seien dabei noch die Kosten der Betroffenen, der Feuerwehr, des Wasserwacht, des Bauhofs, der Wasser- und Klärwärter oder des Technischen Hilfswerks.
Von Allen seien aber „absolut bewundernswerte Leistungen“ erbracht worden, lobte auch Lindner. Ein eigenes Risikomanagement werde nun erarbeitet, doch blieben derartige Unwetter „unberechenbar“. Die in einer Sammelbestellung nun gelieferten 10.000 Sandsäcke werden derzeit an die Besteller ausgegeben.
Der Bürgermeister listete in Zahlen und manchen Details die Arbeit im und ums Hahnbacher Rathaus auf, die personellen Veränderungen, die interkommunale Zusammenarbeit und viele weitere Kooperationen. Erfreulich sei besonders, dass „junge Familien eher nach Hahnbach ziehen als weg“. Geburten und Sterberaten sind fast ausgeglichen, so dass die Einwohnerzahl bei knapp über 5000 Bürgern gleichgeblieben ist.
In den Brandschutz habe man im vergangenen Jahr bei der FFW Hahnbach 200 000 Euro investiert und auch die Schulen von Hahnbach und Gebenbach mit ca. 400 Schülern wurden mit einem zu 90 Prozent geförderten Digitalpaket von über 140 000 Euro ausgestattet. Wie für die Kindergärten habe man auch hier insgesamt ebenfalls über 700 000 Euro aufgebracht.
„Wir dürfen zu Recht stolz darauf sein, unseren Kindern ein passgenaues Angebot bieten zu können, welches den Bedarf komplett abdeckt“, so das Gemeindeoberhaupt.
Lindner dankte auch dem Hahnbacher Kulturausschuss und seinem Vorsitzenden Georg Götz. Gerne habe man 10.000 Euro Unterstützung für die gut organisierten 90 Vereine und Gruppierungen ausgegeben. Über 1.200 Abonnenten bekämen derzeit über die App der Heimat - Info alles Wichtige auch darüber mitgeteilt.
Mit fast 30 000 Ausleihen entwickeln sich die Ausleihen im BuchHaus sehr positiv und auch Zusatzveranstaltungen in der Bücherei, die 11.500 Bücher und viele E-Books bereithält, würden gut besucht.
Gut angenommen wird auch das wieder eröffnete Hallenbad und weitere Freizeitangebote. Hierzu zählen Kneippbecken, Kinderspiel- und Sportplätze, Zillenfahrten, Investitionen in Gemeinschaftshäuser und auch die neun Wasserbüffel.
41 Bauanträge galt es 2024 zu bescheiden. Die Bauleitplanung sei aber in Sachen Windenergie noch ein „laufender Prozess“, da wegen der „militärischen Vorbelastung“ für Einflugschneisen zu den Truppenübungsplätzen erst in den nächsten Monaten die Entscheidungen aus den Bauvoranfragen vorliegen werden.
Zufrieden dürfe man bei den Gewerbeansiedlungen sein, der Reparatur von Gemeindestraßen, die immerhin 150.000 Euro kosten, dem Bauhof und der Nahwärmeversorgung durch die Biogasanlage Kötzersricht, die Energie für das gesamte ca. 2,5 Hektar große Gemeindezentrum beliefere.
Auch Dorferneuerungen, Nahwärmeversorgung, Straßenbeleuchtungen, (Ab-)Wasserkosten, Kernwegenetz und der neue Tiefbrunnen seien mitverantwortlich, dass der Haushalt der Gemeinde gestiegen sei. Die Steuerkraft sei jedoch „insgesamt zufriedenstellend“, so Lindner, doch weise der Haushalt ein Minus von einer Million bei den Einnahmen aus Gewerbesteuern auf. Die Kreisumlage steigt zudem an.
Auch die übrigen Kostenblöcke steigen, wie überall, kontinuierlich an. Der akzeptable Schuldenstand pro Kopf betrage derzeit 1.400 Euro, so der Bürgermeister, doch werde man für dieses Jahr kein Darlehen aufnehmen brauchen.
Was die neu berechnete Grundsteuer betrifft, so kommen im Dezember die Bescheide. Für den Markt bleiben diese Steuern „aufkommensneutral“, das heißt, die Hebesätze wird der Marktgemeinderat in der nächsten Sitzung am 14. November so festlegen, dass das Einnahmevolumen für die Gemeinde unverändert bleibt.
Für den Einzelnen werden sich aber Veränderungen sowohl nach unten als auch nach oben ergeben können. Die Berechnungen haben ergeben, dass der Hebesatz für die Grundsteuer A unverändert bei 350 v.H. bleibt und für die Grundsteuer B von 350 v.H. auf 190 v.H. absinkt.
Auch die Biodiversität ist eines der Anliegen der Gemeinde, lernte man. Eigens angesäte Blühwiesen, gepflanzte Obstbäume und Zertifizierungen für Naturgärten gehören dazu. „Zukunftsgerichtet“ blicke man schon auf 2025 und manche Vorhaben, die es dann wieder zu stemmen gibt. Doch sei man insgesamt „zuversichtlich“, so der Bürgermeister, der für „konstruktive Mitarbeit“ auch allen Gemeinderäten und seien Mitarbeitern abschließend herzlich dankte.
Auf die Nachfrage bezüglich der Breibandverkabelung und den Wunsch einer strengen Überwachung der Bauarbeiten, verwies Lindner auf die gebundene Ausschreibung, der man verpflichtet sei. „Da werden wir unseren Spaß noch haben“, fürchtete nicht nur er.
Die Renovierungen im Friedhof konnten vor Allerheiligen abgeschlossen werden
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