Reinigung und Sanierung der historischen Orgel in der Frohnberger Wallfahrtskirche „Mariä Himmelfahrt“ ist notwendig

Eine dringende Reinigung und Sanierung steht für die historische Orgel in der Frohnberger Wallfahrtskirche „Mariä Himmelfahrt“ an

Ihren Zustand begutachteten bereits Professor Kunibert Schäfer, der zuständige Orgelsachverständige der Diözese Regensburg, im Beisein von Kirchenpfleger Georg Münch und der Organistin Renate Werner. Mehrere Angebote werden bereits eingeholt und eine Orgelbaufirma soll 2025 die größere Instandsetzung angehen.

1735 wurde das Gehäuse von Elias Hößler aus Lauf für 320 Gulden gebaut. Der Vertrag hierfür datiert vom 22. Februar 1734 für eine „mechanische Schleiflade mit eingebautem Spieltisch“. Im Pedal sollte sich zudem ein Subbaß 16‘ befinden. Die Größe der Frohnberger Orgel ist mit der vom Annaberg, die ebenfalls Hößler gebaut hat, identisch.

Hößler galt damals als „Ausländer“ in der Oberpfalz, schrieben 1981 Hermann Fischer und Theodor Wohnhaas in einem Artikel im 25. Band der „Oberpfälzer Heimat“ auf den Seiten 125 folgende. Denn er stammte aus Krimmitschau in Sachsen, wo er am 7.7.1663 geboren wurde. Zunächst war er im väterlichen Betrieb als Schreiner tätig.

Dann aber erlernte er noch den Orgelbau und begab sich als Dreißigjähriger auf Wanderschaft. Vom Vogtland zog er in die Nürnberger Landschaft und heiratet 1695 in Hersbruck. 1704 übersiedelte er nach Lauf und 1744 ließ er sich in Sulzbach nieder, um seinen Lebensabend im Sulzbacher Spital zu verbringen. Dort starb er 1746 drei Wochen nach seinem Schwiegersohn und Mitarbeiter Heinrich Blume.

Viele Orgeln hat Hößler in der Oberpfalz gebaut: in Edelsfeld, Sulzbach, Neukirchen, Auerbach, Mantel, Weiden, Amberg, Sulzbürg, Michelfeld, Vilseck und Etzelwang. Dass dies seinem Konkurrenten, den „in der Oberpfalz privilegierten Orgelbauer Funtsch“ nicht gefiel, war nur logisch. Funtsch, der auch die Orgel in der Hahnbacher Pfarrkirche gebaut hatte, zog mit heftigen Vorwürfen und „disqualifizierten Äußerungen“ immer wieder über Hößler her.

Funtsch beschrieb Hößler wiederholt als „ungelernten Orgelmacher, Stümper und Pietisten“. Doch angesichts der gut funktionierenden und meisterlich ausgeführten Hößlerorgeln hatte Funtsch damit keinen Erfolg.

Noch heute steht der schöne Barockprospekt der Hößlerschen Orgel auf der Empore der Frohnberger Wallfahrtskirche. Das Instrumentarium allerdings wurde durch ein pneumatisches der Regensburger Firma Binder & Sohn ersetzt.

Wiederholt musste aber auch dieses saniert werden, letztmals im Mai 2023, da die „Königin der Instrumente“ zunehmend Fehltöne von sich gab. Doch „auf jeden Fall ist das pneumatische Orgelwerk unbedingt erhaltenswert“, so der Sachverständige.

Bereits 2023 stellten die Fachleute fest, dass man wohl noch „nacharbeiten“ müsse und in nicht allzu ferner Zeit eine „richtige und aufwändigere Instandsetzung“ anstehe. Denn die Gefahr eines Luftaustritts konnte bei der damaligen „Notoperation“ nicht gebannt werden.

Da die „kleine einmanualige Orgel von durchaus überzeugender Qualität“ „klanglich überzeuge“, plädierte der Orgelspezialist für ein umfassende Restaurierung und Erneuerung von abgenutzten Teilen. Auch sei die Mechanik „sinnvollerweise grundlegend zu sanieren“.

Detailliert behandelte die Besprechung die einzelnen Register und resümierte, dass diese über „allesamt feine und kräftige Stimmen und sehr charakteristische Farben verfügen“, wenngleich ein größeres Restaurieren anstehe.

Denn „das Instrument ist durch Staub, Spinnweben und tote Insekten verschmutzt und an verschiedensten Stellen vom Holzwurm befallen“. Ein langer Katalog an zu erledigenden Arbeiten beinhaltet ein Reinigen der historischen Prospektpfeifen, das Ausbessern von Befilzungen, Erneuerungen von verworfenen Ornamenten und defekten Teilen und manches mehr. Auch sei eine neue Motoreinschaltung sowie ein Ersetzen der gesamten Elektrik unbedingt vonnöten. „Als große Bereicherung für das Instrument“ wäre ein 2` Register optional, so das Gutachten.

Kirchenpfleger Georg Münch freut sich, dass es bereits einen guten „Grundstock“ zur Finanzierung der Renovierung gibt. Diese kommen von Einnahmen des Losstands des Pfarrgemeinderats während des Frohnbergfestes und ebenso dankenswerterweise auch von privaten Spendern.

Auf jeden Fall wünscht man, dass die Sanierung vor dem alljährlichen Frohnbergfest im August stattfindet. Dann möchten Hahnbachs Organisten Renate Werner und Wolfgang Rau wieder in bester Manier „zur Ehre Gottes und der Gottesmutter“ den Spieltisch bedienen.

Denn auch dieses Jahr wird die Wallfahrt vom Samstag, den 9. bis Sonntag, den 17. August sicher wieder Tausende auf den Tafelberg bei Hahnbach locken.

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