Ursensollen: Stammzellenspende für die kleine Mia

Unglaublich überwältigend war mit 242 Teilnehmern die Resonanz auf den Aufruf zur Stammzellenspende für die kleine Mia

Die an einem äußerst seltenen Gendefekt erkrankte Schülerin befindet sich derzeit in der Universitätsklinik Regensburg in Behandlung und hofft auf rettende Stammzellen gegen ihr chronisches Knochenmarksversagen.

Schon haben sich Freunde der Familie und Kameraden typisieren lassen, doch bleiben Stammzellen nicht nur für Mia überlebenswichtig. Denn nicht nur gegen die Fanconi-Anämie der Achtjährigen werden diese Stammzellen benötigt, sondern für viele weitere seltene Blutkrebserkrankungen.

Durchgeführt wird diese Typisierung von der Selbsthilfegruppe krebskranker Kinder Amberg-Sulzbach e.V, im Auftrag der DKMS, der Deutschen Knochenmarkspenderdatei.

Teilnehmen darf man an der Typisierung zwischen 17 und 55 Jahren. Seit 2020 dürfen auch Personen unter 50 Kilo teilnehmen. Doch sollte der Body-Mass-Index nicht über 40 sein, man keine chronische Erkrankung und in Deutschland einen Wohnsitz haben und auch noch in keiner Knochenmarkspenderdatei registriert sein. Dieses zentrale Register wird in Ulm geführt, wo auch die Typisierungen anderer Institutionen wie der AKB verwaltet werden.

Auf einem Tablet/Smartphone sind zuerst ein paar Fragen zu beantworten, wonach man einen individuellen Code zur Registrierung erhält. Mit insgesamt drei Wattestäbchen nimmt man dann jeweils eine Minute lang einen Abstrich der Wangenschleimhaut. Gut getrocknet und verpackt geht diese ans Labor. Dort werden nach der Registrierung die relevanten Gewebemerkmale ausgewertet.

Anschließend steht das Ergebnis der Probe pseudonymisiert für den weltweiten Spendersuchlauf zur Verfügung. Sollte man schließlich für eine Spende in Frage kommen, würde man kontaktiert. Ein Besuch beim Hausarzt mit einer Blutuntersuchung folgt. Schließlich wird man an eine Klinik verwiesen, wo aus dem Blut Stammzellen oder aus dem Becken Knochenmark entnommen werden.

Tatsächlich besteht hierfür täglich lebensrettender Bedarf, erfährt man von Angela Sperber von der Selbsthilfegruppe krebskranker Kinder. Noch immer empfinde sie tiefe Dankbarkeit, betont sie, da eine Knochenmarkspende einem ihrer Kinder das Leben rettete. Seit dieser Zeit ist sie grundsätzlich und spontan helfend zur Stelle, wenn es darum geht, eine Typisierung zu organisieren.

So war ihre Familie mit weiteren HelferInnen der Selbsthilfegruppe krebskranker Kinder bereits vor einem Jahr in Schnaittenbach oder vor zwei Jahren in Schmidmühlen und auch bei Betriebstypisierungen im Einsatz.

Bernhard Graml, stellvertretender Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Ursensollen, der Mias Mutter, eine gebürtige Ursensollnerin, gut kennt, war ebenso sofort bereit, die Typisierung im Unterrichtsraum der Wehr zu ermöglichen. „Es ist doch typisch für eine Feuerwehr“, meint er und fügt hinzu „wenn Hilfe benötigt wird, wird sofort geholfen!“ Zusammen mit seinen Feuerwehrkameraden inklusive den First Respondern der Feuerwehr Ursensollen und der DKMS war man sich schnell einig, sich hier einzusetzen.

Zusätzlich werden auch Spenden gesammelt, da eine Typisierung immerhin 50 Euro kostet. Doch sei man bislang immer „gut zurechtgekommen“, versichern Sperber und Graml, denn auch nicht wenige, die nicht teilnehmen können, spenden eben Geld.

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