Kemnath am Buchberg: Konrad Kräuter feierte seinen 90. Geburtstag
Konrad Kräuter feierte seinen 90. Geburtstag
Den 90jährigen Konrad Kräuter kennt man weit über seinen Wohnort hinaus als einen ausgeglichenen und ausgleichenden Menschen. Freundlich und hilfsbereit, lebensbejahend und optimistisch begegnet er grundsätzlich Allen.
Seine Zuversicht wirke ansteckend, hört man von vielen Seiten, da er grundsätzlich tiefste Zufriedenheit ausstrahle. Gleich welche Probleme auftauchen, Konrad Kräuter sucht und findet meist Lösungen, die alle gern akzeptieren.
Geboren wurde er am 8. Januar 1935 in Gösselsdorf als sechstes von acht Kindern. Doch leider gab es nach seinem Schulbesuch in Rottendorf auch in weiterer Umgebung keine Ausbildungsplätze. So arbeitete er deshalb bei Firma Anton Kallmünzer im Flussspatwerk bei Schwarzenfeld.
Mit 18 Jahren machte er den Führerschein in den Klassen 2 und 3 in Amberg und fand mit 19 Jahren seine erste Anstellung als Kraftfahrer in Schnaittenbach. Deutschlandweit war er nun im Fernverkehr mit Produkten aus den regionalen Kaolinbetrieben unterwegs.
Das Fahren von Bussen und Lastkraftwagen blieb bis zu seiner Rente seine Leidenschaft.
Unterbrochen wurde dies nur für eine Familienzeit, in der er sein Haus baute und 1960 Elsa Kumeth aus Sitzambuch heiratete, die ihm drei Kinder schenkte. Fleißig baute er neben seiner Arbeit mit sehr viel Eigenleistung das Heim der Familie immer weiter aus und um.
Darüber hinaus engagierte sich Konrad Kräuter in seiner Gemeinde. Seit 1968 war er Mitglied des neuen Pfarrgemeinderats und von 1978 bis 1994 sogar dessen Vorsitzender. In diese Zeit fiel auch der von ihm mitinitiierte Bau des Kindergartens Sankt Margareten im Kemnath.
Von 1972 an war er sechs Jahre lang Mitglied des Gemeinderates von Kemnath. Wichtige Entscheidungen mussten damals gefällt werden, wie die Gebietsreform und die Weichenstellung, welche die Zugehörigkeit von Kemnath zu Schnaittenbach und damit zum Landkreis Amberg-Sulzbach entschied.
Die örtliche Freiwillige Feuerwehr, der Sportverein, die Krieger- und Soldaten Kameradschaft, die Verkehrswacht, der Fremdenverkehrsverein und auch die CSU freuen sich noch immer über Konrad Kräuters Besuche und seine ausgleichende Mitgliedschaft.
Konrad Kräuter blieb auch nach seinem Eintritt ins Rentendasein aktiv. Wo er gebraucht wurde, half er mit, sei es im Kreis der großen Verwandtschaft oder der Pfarrgemeinde. Schnell machte er sich einen guten Ruf bei allen Handwerksleistungen.
Viel Freude bereitet ihm noch immer die Gartenarbeit. Als anerkannter Spezialist galt und gilt er besonders für das richtige Ausschneiden der Bäume, in seinem Garten, der ihm, nach eignen Aussagen, schon ein wenig wie „ein Paradies auf Erden“ ist, und früher auch in vielen anderen Gärten.
Schwer traf ihn im Juni 2020 der Tod seiner Ehefrau Elsa, kurz vor deren 85. Geburtstag und ihrer diamantenen Hochzeit. Doch auch dies meistert Konrad Kräuter auf seine, für ihn typische Art und Weise, nämlich „annehmen, was kommt, auch wenn es schmerzhaft ist, und das Beste daraus machen“. So wurde er nun Hausmann und Selbstversorger, der noch immer ohne fremde Hilfe wäscht und kocht.
Die offensichtliche Tatsache, dass er seinen Haushalt bestens im Griff hat, bringt ihm hohe Anerkennung und Respekt nicht nur der Kinder, Enkelkinder und Verwandtschaft ein.
Auch Bürgermeister Marcus Eichenmüller, Pfarrer Helmut Prügl, Pfarrvikar Ndudi Izuagba, Erna Niebauer vom Pfarrgemeinderat, die Freunde von der Wandergruppe, dem Sportverein und der Freiwilligen Feuerwehr waren gekommen, um den Jubilar hochleben zu lassen.
Überraschungsgast war Evelyne Olivier, welche vom Ehepaar Kräuter 1989 „wie eine Tochter“ als Untermieterin aufgenommen wurde und dafür bis heute dankbar ist.
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