Hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion zur Zukunft der Kirche im Refektorium der Franziskaner auf dem Maria-Hilf Berg
„Zieht sich die Kirche aus der Fläche zurück? – Wie es um die Bildung der Pfarreiengemeinschaften in der Diözese seht“ war Thema einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion
Professor Dr. Veit Neumann, Redaktionsleiter der Katholischen Sonntagszeitung Regensburg, moderierte im Refektorium der Franziskaner auf dem Maria-Hilf Berg. „Es wird sicher vieles anders werden, aber oft nicht so, wie man es sich wünscht“, war eines der Ergebnisse des Nachmittags.
In seiner Eröffnung betonte er, dass Pfarreien ein „Schatz“ seien, den es zu hegen und zu pflegen gelte, sie bleiben „das unkaputtbare Elefantengedächtnis der Kirche“, das Vielen Heimat und Stütze sei. Doch mit dem dramatischen zahlenmäßigen Rückgang der Priester verlange nun aber „dieses sensible Gebilde“ bei „gleichzeitiger Ungleichzeitigkeit“ andere Formen.
Bei den eröffnenden Statements sah Landrat Richard Reisinger „zunehmend mehr Engagement der Gläubigen“ nötig.
Der Waldsassener Pfarrer Dekan Dr. Thomas Vogl plädierte für mehr Zutrauen in das Volk Gottes, das „viel wertvolles Potential“ habe, das zu unterstützen sei.
Auch Martha Bauer, die Vorsitzende des Diözesankomitees der Katholiken und erste Vorsitzende des Katholischen Frauenbunds Regensburg, wusste von engagierten, gut ausgebildeten Frauen, die, obwohl sie den Großteil der Kirchenbesucher ausmachen, sich noch viel zu wenig einbringen könnten.
Diakon Peter Nickl, der Referent des Generalvikars für Pastorale Entwicklung, betonte, dass eine Stärkung des Ehrenamts und von Netzwerken, weg vom „Kirchturmdenken“ nötig sei.
Teilnehmer berichteten von negativen und positiven Erfahrungen in ihren Gemeinden. Auch sie verlangten Geduld, gegenseitiges Verständnis und mehr Barmherzigkeit, gerade auch im Umgang mit „Ehemaligen“. Der Einsatz von Moderatoren habe sich bewährt, erfuhr man, und eine Öffnung zu einem Wechsel „in allen Köpfen, auch in der Bistumsleitung“ sei wohl erforderlich.
Applaus stimmte Christian Irlbacher, dem Geschäftsführer der KEB Amberg-Sulzbach, zu, der betonte, dass neben der Liturgie auch die drei weiteren gleichberechtigten Handlungsfelder der Kirche nicht vergessen werden dürften. Dazu gehörten gelebte Gemeinschaft, Fürsorge und persönliches Zeugnis, um „Salz der Erde“ sein zu können.
Von der Diözese wünschte man sich neben vertrauender mutiger Großzügigkeit auch konkretere, sinnvolle Vorgaben, welche die Menschen mitnehmen, ohne die Vielschichtigkeit der Perspektiven zu übergehen.
Der Moderator dankte abschließend allen herzlich und den Patres für die Gastfreundschaft.
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