Ökumenische Andacht mit Festpredigt von Stefan R. Fischer, evangelischer Pfarrer, Hirschau
Pater Maciej Kolanowski eröffnete und leitete den sehr gut besuchten abendlichen ökumenischen Gottesdienst am Freitagabend vor der Maria-Hilf Bergkirche
Pastoralreferent Carsten Jakimovicz war hervorragender Kantor, der Posaunenchor unter Leitung von Stefan Felsburg, der Kirchenchor der Pfarrei Dreifaltigkeit unter Joachim Rohr-Willner und die Organistin Kathrin Farnbauer begleiteten ebenso perfekt die Stunde. Viel Applaus bekam besonders Festprediger Stefan Fischer, evangelischer Pfarrer von Hirschau-Ammersricht.
Pater Kolanowski versicherte, dass Jesu mitten unter den Gläubigen sei und seine Kraft stark mache. So könne man immer wieder zu „neuen Menschen“ werden, die gestärkt, hoffnungsvoll und mutig durchs Leben gehen.
Die Lesung aus dem ersten Korintherbrief des Apostels Paulus zitierte das „Ur-Credo“ der Kirche. Pfarrer Fischer erinnerte an das 1.700-jährige Jubiläum des Nizäischen Glaubensbekenntnis, zu dem sich aber immer weniger Mitglieder der Kirchen bekennen würden. Auch solle angeblich mittlerweile der ADAC mehr Mitglieder als die katholische oder evangelische Kirche haben, konstatierte er. Verteilt war ein scheinbar provokantes negatives atheistisches Bekenntnis, das gemeinsam laut gelesen, nicht Wenige verstörte.
Wahrscheinlich denken aber viele so, meinte der Geistliche, und hätten in schwieriger Zeit zunehmend Hoffnung und Glauben verloren. Allerdings waren die Zeiten bei der Entstehung des ersten großen Glaubensbekenntnisses recht ähnlich gewesen: durch Irrungen und Wirrungen hindurch, aber gerade dank intensivem Ringen wurde schließlich doch ein Konsens gefunden, der nie von den Kirchen aufgegeben wurde.
Sicher würden schon immer die damaligen Sprachbilder herausfordern. Doch man könne, ja solle sich an ihnen reiben und um sie ringen. Auch hier sei ein „Nicht-Aufgeben“ der Schlüssel zu tieferem Verständnis, großer Lebenskraft und manch positiver Lebenswende.
Dann lud Pfarrer Fischer zum „Wenden und Wandeln“ des scheinbar desillusionierenden Textes sein, in dem er bat, ihn laut „verkehrt rum“, nun von unten nach oben, zu lesen
Erstaunte und sichtbar erhellende Minen entdeckten nun ein positives Glaubenszeugnis, das Mut machte im persönlichen Glauben auch Negatives zu wenden. Dann könne es sein, so Fischer, dass „beide christliche Kirchen zusammen wieder mehr werden als der ADAC“. Starker Applaus dankte dem Festprediger.
Nach Fürbitten und Vater-unser folgte ein Gebet um die Einheit der Christen und ein berührendes Totengedenken, das die Glocken der Bergkirche untermalten.
Mit dem „Großer Gott, wir loben dich“ und dankendem Applaus an Zelebranten und Begleitung endete der ökumenische Gottesdienst.
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