Frohnbergfest 2025 - "Heimatverliebte" treffen sich auf dem Frohnberg
Seit über 30 Jahren schon lädt Josef Schmaußer, der Ursensollner Heimatpfleger, zu Treffen auf den Anna- und Frohnberg ein
Alle sind sie „heimatverliebt“ und nur für Unverständige „Heimatverrückte“. Naja, verrücken wollen sie schon etwas, wie das eine oder andere Vorurteil, Scheinwissen oder Unkorrektes. Infiziert sind sie jedenfalls alle von einer Art Heimatfieber, wobei Art und Weise der Infektion recht unterschiedlich war und ist.
Da ist einmal Josef Schmausser, der sich schon als Kind vom Grundschullehrer anstecken ließ und hellwach seine sich immer rascher wandelnde Umgebung beobachtet. Seit über 60 Jahren führt er darüber Tagebuch und füllt seinen Zettelkasten mit historischen und aktuellen Beobachtungen.
Auch der Neukirchner Heimatpfleger, der ehemalige Rektor Walter Schraml, war und ist grundsätzlich wissensdurstig was Geschichte und Traditionen angeht.
Heidi Kurz denkt, dass das scheinbar auch in der Natur der Lehrer und Pfarrer stecke. Als ehemalige Pfarrerin sei sie auch viel lieber im Pfarrarchiv von Fürnried gewesen als vor dem Bildschirm, erzählt sie. Als sie dieses bei der Pensionierung abgeben musste, hätte sie sogar geweint. Ihre Liebe zur Heimat hat bereits ihre Großmutter mit ihren Erzählungen geweckt, erfährt man. Als sie dann auch noch feststellte, dass Fürnried keine schriftliche Chronik hat, wurde sie zu deren erste Autorin.
Mehrfacher Autor ist auch Günter Moser, der es bis zum Verlagsleiter geschafft hat und noch immer bereut, dass er Eltern und Großeltern nicht noch mehr gefragt hat. Eine Begegnung mit ihm hat Bernhard Setzwein sogar in seinem Buch „Heimatbesessene“ verarbeitet.
Über seinen Beruf als Chef vom Tiefbauamt Regensburg kam Alfons Swaczyna vor über 20 Jahren zur leidenschaftlichen Recherche in Sachen Historie. Mit der Restaurierung der Steinernen Brücke in Regensburg sei er immer tiefer in die Geschichte eingetaucht, die ihn seitdem nicht mehr losgelassen hat.
Dann ist da noch Jürgen Schörning, ein Neu-Ursensollner, der auch über seine leitende Arbeit bei der Regierung der Oberpfalz zu einer tieferem Heimatforschung gekommen ist.
Das Ehepaar Mathilde und Ernst Kohl erzählt von begeisternden Führungen durch Matthias Conrad und Leonhard Übelacker und der aufschlussreichen Lektüre des Eisengaus. Als gelernter Zimmermann habe Ernst Kohl auch mit der Sanierung seines alten Hauses in Breitenbrunn und auch als Berater von denkmalgeschützten Bauten tiefe Einblicke in alte Zeiten gewonnen.
Treue Gäste sind auch das Ehepaar Meier-Bartlog, das sich grundsätzlich einfach brennend dafür interessiert „wohin wir Preußen denn da gekommen sind“.
Nicht immer können alle zu den Treffen kommen, doch die dann da sind, tauschen sich gerne aus, beraten und helfen einander. Wollen sie doch die Schönheit und Geschichte unserer Gegend aufzeigen, bewahren, was bewahrenswert ist und manches aufklären. Dass dazu oft ein langer Atem für Recherchen nötig ist, wissen sie aus Erfahrung und auch dass man sich manchmal erfolgreich und manchmal umsonst verbeißt, ebenso.
Aber es geht ihnen ja nicht nur um Historie, sondern auch um eine gute Zukunft, die um ihre Wurzeln weiß, damit sie bestehen kann. Dazu gehört auch, dass sie manche uralte tiefsitzende Animosität aufdecken, die es noch immer zwischen Dörfern und Menschen gibt.
Erklären, versöhnen und letztendlich auch immer wieder gemeinsam über manche Dummheit herzhaft lachen, auch das erlebt man bei diesen Heimatliebhabern.
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