Informationen aus der Novembersitzung des Hahnbacher Marktgemeinderates

Erweiterung der Max-Prechtl-Ganztagsschule mit barrierefreier Mensa, Gruppenräumen, Toiletten, Technikraum und neuen Außenanlagen

Bürgermeister Bernhard Lindner begrüßte mit seinen Amtskollegen Georg Götz und Evi Höllerer zur Novembersitzung des Marktgemeinderats. Alle Punkte der umfangreichen Tagesordnung wurden nacheinander bearbeitet und vor einer nichtöffentlichen Sitzung einstimmig abgestimmt.

Erster Tagesordnungspunkt war das Vorstellen der Ergebnisse der kommunalen Wärmeplanung, die bis Juni 2026 nach gesetzlichen Rahmenbedingungen zu erstellen ist. Ziel ist die Klimaneutralität bis 2045, was unter dem Dach der AOVE für viele Kommunen beauftragt wurde.

Dr. Dana Walker vom Institut für Energietechnik in Amberg präsentierte die Möglichkeiten für Hahnbach. Bei einer Umfrage konnte bereits ein hohes Interesse für einen Anschluss an ein Wärmenetz festgestellt werden, doch seien die Kosten abhängig von der Anzahl der Anschlüsse und der Entfernung zum Energielieferanten.

Dr. Walker listete und evaluierte alle Potentiale von Holz(schnitzel oder -pelletes), Biogas, Grundwasserwärmepumpe, Erdwärmekollektoren, Flusswasser und Uferfiltrat, Windkraft, Wärmpumpe und (grünem) Wasserstoff auf. Dabei berechnete sie kaum höhere Preise als bei fossilen Wärmeträgern, die bislang noch vor allem in älteren Gebäuden vorherrschen. Ob bei einer Realisierung dann gemeindliche Bürgergenossenschaften oder private Investoren zum Zuge kommen können, bedürfe noch grundlegender Informationsveranstaltungen.

Überein kam man, Angebote einzuholen, die exaktere Kalkulationen erlauben und vielfältige Informationen auch im Internet zu publizieren. Besonders für den Hahnbacher Ortskern, so Walker, oder die Frohnbergsiedlung, sprich Hahnbach West I, sehe man gute Möglichkeiten einer gemeinschaftlichen Wärmeversorgung mit Biogas und Wärme aus Kläranlage und Vils.

Grundvoraussetzung bleibe stets, dass 65 Prozent aus erneuerbarer Energie oder unvermeidbarer Abwärme stammen und niemand gezwungen werde, sich anzuschließen.

Ein weiteres Prüffeld sei die Ortschaft Kienlohe in Gesamtbetrachtung mit Neubernricht. „Aufgrund niedriger Potentiale werde für die weiteren Ortschaften im Gemeindegebiet nur eine dezentrale Wärmelösung in Frage kommen,“ so Dr. Walker.

Nächster aufwändiger Tagesordnungspunkt waren 17 Stellungnahmen zum Bebauungs- und Grünordnungspunkt des Gewerbegebiets Ost. Die vorgebrachten Einwände und Ergänzungen wurden zur Kenntnis genommen, gewichtet in die Pläne aufgenommen, diese damit teilweise ergänzt und auch punktuell korrigiert. „Die Bauleitplanung basiert auf dem Masterplan 2025 des Wirtschaftsraums Amberg“, so der Bürgermeister. „Damit kann die gewerbliche Entwicklung in einer raumbezogener Betrachtung für bereits gelistete Investoren erfolgen, die Gewehr bei Fuß stehen.“

Ganz bewusst habe man darauf geachtet, dass möglichst wenig Flächen verbraucht werden sowie Mehrgeschossigkeit und Nachhaltigkeit der Gebäude verlangt. Auch sei ein Fuß- und Radweg mit einem Anschluss an die Bushaltestelle an der B 14 eingeplant, die Biodiversität gewahrt und auch Einwände von Privatpersonen abgewogen worden. Positiv sei auch, dass man ausreichend Ausgleichsflächen vorweisen könne. Der Flächennutzungsplan wird nun dem Landratsamt Amberg-Sulzbach vorgelegt.

Als „besonders erfreulich“ bezeichnete Lindner die zugesagte hohe Förderung einer Erweiterung der Max-Prechtl-Ganztagsschule mit barrierefreier Mensa, Gruppenräumen, Toiletten, Technikraum und neuen Außenanlagen. Auch die Toilettenanlagen der Grundschule würden in diesem Zug saniert. Der Marktgemeinderat stimmte sowohl Bauantrag als auch Förderantrag einstimmig zu. Der Baubeginn sei für den Herbst 2026, die Fertigstellung zu Beginn des Schuljahrs 2027/2028 geplant.

Als bewährte Wahleiterinnen für die Kommunalwahl am 8. März 2026 wurden die Verwaltungsfachwirtinnen Lisa Lederer und Sabine Wilde einstimmig bestimmt.

Bezüglich der Dorferneuerung Mimbach-Mausdorf stimmten alle der obligatorischen Erhebung von Grundbeiträgen für Leistungen des Verbands für Ländliche Entwicklung Oberpfalz zu, da diese „sich absolut im Rahmen halten“.

Längere Diskussionen ergab ein Vorschlag zum Erlass einer Plakatierungsverordnung bei zukünftigen Wahlen

Um „Wildwuchs“ zu vermeiden, einigte man sich auf 100 Plakate im gesamten Gemeindegebiet.

Eine vorgegebene abgestufte Chancengleichheit, die sich am letzten Wahlergebnis orientiert, teile jeder Partei ihre Anzahl mit. Auch sei vorgeschrieben, dass eine jede gemeldete Partei mindestens 5 Prozent davon erhalten müsse und die stärkste Partei maximal ein fünffaches der kleinsten Partei zugeteilt werden darf.

Von der Gemeindeverwaltung genehmigte Aufkleber auf den Plakaten sollen diese dann als erlaubt kennzeichnen, was auch überprüft und gegebenenfalls sanktioniert werden soll.

Unschlüssig war man mit der Handhabe bei den vorhandenen Stellwänden, die theoretisch für Vereine der Gemeinde gedacht waren. Da diese für diesen Zweck praktisch nicht genutzt werden, will man zeitnah erstmal eine Bestandsaufnahme vornehmen, um dann eventuell eine Plakatierungsverordnung mit exakten Richtlinien erarbeiten oder auf die Wände ganz zu verzichten.

Bürgermeister Bernhard Lindner beantwortete noch Fragen von Gemeinderatsmitgliedern zum neuen Wasserspeicher und Hinweisschildern zum Sportplatz Ursulapoppenricht. Alles „laufe nach Plan“, schloss das Gemeindeoberhaupt die 25 Tagesordnungspunkte umfassende öffentliche Sitzung.

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