Nachhaltig gut gekleidet - KDFB Eine-Welt-Kommission
Frauenbund Hahnbach greift in Zusammenarbeit mit der Kommission "Eine Welt" des Diözesanverbandes Regensburg in Kooperation mit dem Verbraucher Service Bayern mit "Nachhaltig gut gekleidet" höchst aktuelles Thema auf.
Jeder Bundesbürger kaufe im Jahr ca. 18 kg Kleidung, ohne Schuhe. Ein Kleidungsstück habe, so die Referentin des Abends, Steffi Ertl, Diplom-Geographin, M.A. Umwelt und Bildung vom Verbraucher Service Bayern (VSB), ca. 20.000 km zurückgelegt, bis es bei uns im Kleiderschrank hänge.
Von den vorhandenen Kleidungsstücken, die im Kleiderschrank hängen, würden 10-15% lediglich 1x/Jahr, bzw. überhaupt nicht getragen. Für 1 kg Baumwolle müssten allerdings 11.000 kg Wasser versprengt werden. Lediglich 1% von den Kosten für ein Kleidungsstück erhalte die Näherin.
Ob ein Kleidungsstück gern angezogen werde, entscheide sich bereits beim Kauf. Häufig getragen würden Textilien, die zum eigenen Stil passten und sich gut kombinieren ließen. Extrem Modisches dagegen sei schon bald wieder out.
Aus Umweltsicht seien weder Stoffe aus Natur- noch aus Chemiefasern eindeutig zu bevorzugen, denn in jedem Fall werde die Umwelt bei der Herstellung durch den Verbrauch von Wasser und Energie sowie den Einsatz von Chemikalien belastet, so die Referentin weiter.
Produziert werde überwiegend in Niedriglohnländern, oft unter unmenschlichen Bedingungen. VerliererInnen im Karussell der globalen Textilwirtschaft seien die Beschäftigten, meist Frauen und sogar Kinder, sowie die Umwelt.
Als VerbraucherIn sollte man daher auf Folgendes achten:
- Ökologisch und fair hergestellte Textilien, wo immer möglich, bevorzugen. Orientierung dabei böten beispielsweise Label wie Naturtextil „IVN best“ und Global Organic Textile Standard G.O.T.S. – sie berücksichtigten unter welchen sozialen und ökologischen Bedingungen die Textilien gefertigt wurden. Weitere Informationen zu Gütezeichen unter www.label-online.de
- Qualitativ hochwertige Ware wählen, die zu Ihrem Stil passt. So manches Schnäppchen erweise sich als Fehlinvestition, wenn es ungetragen im Schrank hänge oder nach ein paar Waschgängen aus der Form gerate.
- Ein höherer Preis sei nicht unbedingt gleichbedeutend mit besseren Arbeitsbedingungen, denn in der Regel werde ein großer Anteil des Geldes für Werbemaßnahmen verwendet. Daher sollte insbesondere Billigware kritisch hinterfragt werden.
Viele interessierte Konsumentinnen sind zu "Nachhaltig gut gekleidet" in den Pfarrsaal in Hahnbach gekommen
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