Waldbesitzervereinigung Sulzbach-Rosenberg: Jahreshauptversammlung

Sehr gut besucht war die Jahreshauptversammlung der Waldbesitzervereinigung Sulzbach-Rosenberg w.V. (WBV)  im Gasthof Ritter in Hahnbach. 1. Vorsitzender Harald Pilhofer konnte dazu eine große Anzahl von Ehrengästen begrüßen.

In seinem Bericht führte er aus, dass seit Gründung der Vereinigung vor 43 Jahren die Zahl der Mitglieder auf 1.666 mit einer Waldfläche von ca. 11.806 ha herangewachsen ist. Sie habe in der Fort- und Weiterbildung der Waldbesitzer eine große Aufgabe. An den Motorsägenkursen waren bisher ca. 300 Teilnehmer zu verzeichnen.

Die Holzvermarktung sei die letzten Jahre gut gelaufen. Zum Thema Vegetationsgutachten sollten die wichtigsten Maßnahmen gemeinsam mit den Betroffenen vor Ort besprochen werden. Für Waldbesitzer sei dieses eine wichtige Grundlage für die Erstellung eines gesetzeskonformen Abschussplans für Rehwild.

Geschäftsführer Jörg Berendes teilte mit, dass bei der Holzvermarktung seit den letzten fünf Jahren der Trend nach oben zeigt. Einen großen Anteil habe daran der Maschineneinsatz (Harvester). Die WBV sei aber dennoch sehr vorsichtig mit Einsätzen bei schlechten Wetterverhältnissen.

Im vergangenen Jahr sind 33.500 fm Holz vermarktet worden. Derzeit werden in Deutschland die weltweit höchsten Holzpreise erzielt. Bemerkenswert sei dabei, dass sich der Stammholzpreis nach oben und der Schnittholzpreis nach unten entwickelt. Brennholz sei im Vergleich zu Öl/Gas immer noch das günstigste Heizmaterial.

Geschäftsführer Uwe Gmach schilderte zum Jahresverlauf 2011, dass das 1. und 2. Quartal durch die Schneebruchaufarbeitung geprägt war. Durch die vielen Niederschläge sei die Waldarbeit nur eingeschränkt möglich gewesen. Lediglich der „Goldene Herbst“ konnte effektiv genutzt werden. Wegen der hohen Bereitstellungsmengen gestalte sich die Holzabfuhr momentan schwierig.

Im Kassenbericht hatte Hubert Irlacher – BERATA -  positive Zahlen zu vermelden.

Ein weiterer Tagesordnungspunkt war die Satzungsänderung bezüglich des Geschäftsjahres. Bisher läuft das Geschäftsjahr vom 01. Januar bis 31. Dezember. Da die Holzmengen aus Winter und Frühjahr im Sommer weitgehend abgefahren und abgerechnet und die Aufforstungsarbeiten abgeschlossen seien, würde eine Umstellung des Geschäftsjahres die Erstellung der Bilanz und die Rechnungslegung deutlich vereinfachen. Es wurde deshalb folgender neuer Wortlaut einstimmig beschlossen: „§ 1 Name, Sitz, Geschäftsjahr, Geschäftsbezirk Abs. 4. Das Geschäftsjahr läuft vom 01. Juli bis 30. Juni.“

Wegen erhöhter Unkosten wurde die Anpassung des Mitgliederbeitrages beantragt.  Mit fünf Gegenstimmen wurde eine Erhöhung ab 2012 von bisher 5,- Euro auf 8,- Euro jährlich angenommen.

Im Hauptreferat informierte Diplom-Forstwirt Josef Riederer vom Forstbüro Ostbayern zum Thema „Was ist mein Wald heute wert – Grundsätze der Waldbewertung.“ Dazu sagte er, dass jeder Wald seinen eigenen Wert habe und pauschale Aussagen nicht möglich seien. Jedes Waldobjekt müsse individuell behandelt werden. Maßgebend  für den Wert eines Waldes sei der Zustand zum Zeitpunkt der Bewertung. Bei jüngeren Beständen sei er unsicher zu ermitteln. Einen großen Einfluss habe dabei eine Verjüngung, welche sich aber nur bei einer richtigen Pflege einstellen könne. Der Wald sei eine der wenigen Nutzungsformen, die Inflationen überstanden haben. Er sei eine stabile Geldanlage.

Stellvertretender Landrat Franz Birkl bescheinigte der WBV eine wirtschaftliche und gute Arbeit. Die derzeit guten Holzpreise seien wichtig für die Waldbewirtschaftung.

Forstdirektor Richard Scheckelmann (Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten) bezeichnete die Holznutzung als den Motor in der Waldentwicklung. Am besten sei eine natürliche Waldverjüngung. Für Aufforstungen empfahl er Pflanzkurse, da viele Gesichtspunkte dabei zu beachten seien und es sich um Bestände für die nächsten einhundert Jahre handelt.

Zum Ablauf der Vegetationsgutachten machte er das Angebot von Waldbegängen im Winterhalbjahr. Er teilte mit, dass am 23. September 2012 in Amberg der Waldtag Oberpfalz mit einer forstlichen Ausstellung für regionale Waldbesitzer stattfindet.

WBV-Vorsitzender Harald Pilhofer bedankte sich bei Diplom-Forstwirt Josef Riederer mit einem Präsent für sein umfangreiches Referat

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