„Boden- und Flächenmanagement“ in den AOVE-Kommunen

Die ersten Hausaufgaben im Projekt „Boden- und Flächenmanagement“ in den AOVE-Kommunen sind mit Bestandsaufnahme der Leerstände, dem Aufbau einer Datenbank und eines Internetportals gemacht.

Wie man vor allem Leerstände in den Ortsmitten beseitigen könnte, erfuhren die AOVE-Bürgermeister von Bürgermeister Dr. Olaf Heinrich, der mit vielen innovativen Ideen neues Leben in die Stadt Freyung gebracht hat.

Auch in diesem Jahr hatten sich die neun AOVE Bürgermeister mit ihren Verwaltungsmitarbeitern zur Diskussion neuer Entwicklungsaufgaben in Klausur begeben. Gemeinsam mit AOVE-Geschäftsführerin Waltraud Lobenhofer, Bauoberrat Hans-Peter Schmucker vom Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz und dem Moderator der Schule für Dorf- und Landentwicklung, Dr. Klaus Zeitler, wurden an zwei Seminartagen die Weichen für das Jahr 2013 gestellt.

Erneuter Schwerpunkt des AOVE-Strategieseminars war auch 2012 wieder das Thema „Demografischer Wandel“, insbesondere mit der Thematik des Leerstandsmanagements. Neben der Vorstellung des neuen Internetangebotes „AOVE-Gebäude- und Flächenmarkt“ und der Intranetseiten des Landratsamtes ging es am zweiten Seminartag vor allem darum, Erfahrungen zu sammeln.

Aus diesem Grund war die Stadt Freyung - Modellprojekt eines von zehn Modellvorhabens des Bayerischen Innenministeriums im Programm „Ort schafft Mitte“ - Ziel der Exkursion. Freyung zeichnet sich vornehmlich dadurch aus, dass es mit Hilfe eigener Initiativen gelungen ist, die Innenstadt wieder neu zu beleben.

Der Freyunger Bürgermeister Dr. Olaf Heinrich hatte für die Exkursionsteilnehmer ein umfangreiches Programm vorbereitet. Besonders aufschlussreich war die Diskussion mit den Freyunger Investoren und die Frage, was diese bewogen hatte, in leer stehende Immobilien zu investieren. „Eins war uns von Beginn an klar: wir können in München, Regensburg oder Passau andere Renditen erzielen als hier in Freyung.

Allerdings leben wir hier und wer, wenn nicht wir, soll sich um unsere Heimat, um die Lebensqualität in unserer Stadt annehmen“, fasste Optiker Richard Gibis, einer der vier Freyunger Hauptinvestoren, die Motivation der Sanierungsgruppe zusammen. „Mittlerweile hat sich das Ganze zum ‚Flächenbrand‘ entwickelt und viele Bürger haben sich unseren Bemühungen angeschlossen“, ergänzte Buchhändler Lang.

„Mit Unterstützung der Stadt, die in erster Linie vermittelt und moderiert und sich auch um staatliche Fördergelder kümmert, ist es gelungen, den gesamten Stadtplatz durch private Initiativen wieder neu zu beleben. Kein leichter Weg“, meinte Bürgermeister Olaf Heinrich, “denn oftmals hatten die Besitzer von Immobilien Preisvorstellungen, die weit entfernt waren von jeglicher Realität. Aber wir konnten in den letzten Jahren deutlich machen, dass eine leer stehende Immobilie nicht mehr, sondern immer weniger wert wird“.

In Freyung ist es gelungen, Investitionsimpulse im Stadtzentrum durch eine lokal verankerte private Beteiligungsgesellschaft („FreYInvest“) zu generieren. FreYInvest speist sich ausschließlich aus dem Kapital privater Investoren und investiert in leer stehende oder sanierungsbedürftige Gebäude im historischen Zentrum der Stadt.

Die AOVE-Akteure waren erstaunt über die Verbundenheit der Freyunger mit ihrer Stadt und den vielen Eigeninitiativen. AOVE-Sprecher Hans Kummert zollte den Freyungern großen Respekt für ihre Leistung, ihre Bevölkerung davon überzeugt zu haben, dass sie es ist, die Initiativen mittragen muss.

Einig waren sich die Exkursionsteilnehmer, dass es im ländlichen Raum auf die Schnelle keinen Investor von außen geben wird, der der Kommune die Probleme abnimmt. „Wir müssen uns selbst auf die Hinterfüße stellen, wenn wir unsere Kommunen weiter lebenswert erhalten wollen“, war das einhellige Resümee der der AOVE-Bürgermeister.

Bürgermeister Dr. Olaf Heinrich (Dritter von rechts) zeigte den Teilnehmern der AOVE-Klausurtagung die Innenentwicklungspotentiale seiner Heimstadt Freyung auf

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