Bürgerversammlung von mittelmäßigem Interesse
Von eher mittelmäßigem Interesse, darunter „eine“ Frau, und überwiegender Zufriedenheit war die Bürgerversammlung für die Marktgemeinde gekennzeichnet. Zwei Anträge aus der Ortschaft Irlbach wurden dazu eingereicht.
Die Zustimmung von Bürgermeister Hans Kummert fand das Anliegen, an jeder Straßenabzweigung bzw. Straßengabelung zur Erleichterung für Rettungseinsätze und für Ortsunkundige wegweisende Hausnummernbeschilderungen anzubringen.
Weiterhin wurde eine Weiterführung des Naturerlebnisweges als Radweg entlang der Kreisstraße AS 5 von Süß nach Irlbach beantragt. Hier wurde auf einen bereits seit Dezember 2010 stattfindenden Schriftverkehr mit dem Landratsamt Amberg-Sulzbach verwiesen, da die Straßenbaulast und somit auch der Bau eines Radweges dem Landkreis obliegt. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten habe die Gemeinde ihre Unterstützung dazu angeboten.
Laut Bürgermeister Hans Kummert habe sich die Einwohnerzahl seit Jahresbeginn bis 30. November von 4992 auf 4917 mit Hauptwohnsitz in der Gemeinde Hahnbach verringert. In den standesamtlichen Registrierungen waren bis zu diesem Zeitpunkt 28 Geburten, 26 Eheschließungen und 43 Sterbefälle zu beurkunden. Auffällig sei die Zunahme der Sterbefälle.
Zur Bewältigung der gemeindlichen Aufgabe stünden 85 Lohn- und Gehaltsempfänger, einschließlich Wasserwacht und Aushilfen zur Verfügung. Dabei werde weiterhin Wert darauf gelegt, dass wenigstens ein Auszubildender unter den Beschäftigten sei.
Im Bereich der interkommunalen Zusammenarbeit bestehen für die Wasserversorgung einschließlich Bereitschaftsdienst mit dem Zweckverband Mimbacher Gruppe und der Adlholz-Irlbacher Gruppe Kooperationen sowie eine Zweckvereinbarung mit der Stadt Amberg für Neubernricht/Kienlohe.
Im Bereich Abwasser einschließlich Bereitschaftsdienst werde mit der Gemeinde Gebenbach kooperiert. Für Neubernricht/Kienlohe bestehe auch dazu eine Zweckvereinbarung mit Amberg.
Zur Abwasserbeseitigung in Kötzersricht/Kümmersbuch informierte Kummert über die Fertigstellung der Vakuum-Entwässerungsanlage.
In 2013 werde der Kanalanschluss nach Hahnbach für Mimbach/Mausdorf begonnen. Für die Gesamtkosten von 3,2 Millionen Euro liegt ein Förderbescheid für 1.231.000,- Euro vor. Der Bereich Adlholz wurde in die Dringlichkeitsliste des Wasserwirtschaftsamtes für 2015 aufgenommen. Die Planung werde im Frühjahr 2013 vorgestellt.
Zur Sanierung der Hahnbacher Wasserversorgung wurde das Büro Reuther & Seuß mit der Planung beauftragt. Eine Schwachstelle sei dabei der zu kleine Hochbehälter.
Zur Finanzwirtschaft wurde bekannt gegeben, dass die Steuerkraft in Hahnbach bei 435,- Euro pro Einwohner gegenüber dem Landesdurchschnitt von 793,- Euro pro Einwohner liege. Der Schuldenstand werde zum Jahresende um 115,- Euro auf etwa 1405,- Euro pro Kopf gesenkt. Für 2013 sei eine weitere Absenkung auf ca. 1295,- Euro vorgesehen. Die sparsame Haushaltsführung müsse beibehalten werden.
Auch bei den Friedhofsgebühren ist derzeit keine Erhöhung notwendig. Durch die Auflösung vieler Grabstellen und die vermehrten Urnenbestattungen habe sich die Frage der Friedhofserweiterung für die nächsten Jahrzehnte erledigt.
Zum Schulwesen wurde mit 453 Schülern in der Grund- und Mittelschule, davon 147 im M-Zug von zurückgehenden Zahlen berichtet. Auf die großzügige Ausstattung der Schule mit 65 PC’s wurde hingewiesen. Mit einem Medienbestand von insgesamt 10.800 und der Möglichkeit online den gesamten Titelbestand anzusehen, Bücher vorzubestellen oder die Ausleihzeit zu verlängern erfreue sich die Bücherei steigender Annahme.
Zur kostengünstigen Beheizung der Schule mit den umliegenden gemeindlichen Gebäuden wurde im Zusammenhang mit der Bio-Gas-Beheizung ein Spitzenlast-Ölkessel mit Mess-, Regel- und Steuerungstechnik eingebaut.
Große Bedeutung misst der Bürgermeister der Vereinsförderung mit insgesamt 99.350,- Euro bei. An der kostenlosen Überlassung der Josef-Graf-Halle werde er trotz der Haushaltssorgen festhalten.
Die Mitfinanzierung der Kindergärten Hahnbach, Süß und Ursulapoppenricht koste der Gemeinde 305.500,- Euro. Die Krippengruppe für 12 Kinder in Hahnbach ist umgesetzt. Anfang nächsten Jahres könne die Krippe in Süß mit weiteren 12 Plätzen den Betrieb aufnehmen. Dazu sei die Pfarrei derzeit auf der Suche nach geeignetem Erzieherpersonal.
Zum Freizeit- und Sportbereich wurde ausgeführt, dass die Hallenbadbesuche mit durchschnittlich 24,66 Besuchern/Tag konstant geblieben sind. Die günstigen Eintrittspreise sollen beibehalten werden. Immer größeren Zuspruch haben die Zillenfahrten auf der Vils. Bis zu ihrem Untergang Ende August 2012 war sie in diesem Jahr 95 Mal im Einsatz. Für die kommende Saison wurde ein neues Boot bestellt.
Mit der Fertigstellung des Radweges Ursulapoppenricht-Kienlohe wurde eine durchgehende Verbindung zwischen Gebenbach und Amberg geschaffen. Im Zuge des Kanalbaues wurde der Geh- und Radweglückenschluss zwischen Kötzersricht und Kümmersbuch vollzogen.
Die Kosten für den Unterhalt der Gemeindestraßen fielen wegen der Eigenleistungen des Bauhofes mit 125.000,- Euro relativ gering aus. Einen immer größeren Aufwand verursache der Wechsel mit Betonrinnensteinen in den Wohngebieten. Zwei Buswartehallen für Kienlohe werden erneuert. Weiter Erneuerungen sind 2013 für Irlbach, Pickenricht und Dürnsricht geplant.
Dank der guten Zusammenarbeit der acht Gemeindefeuerwehren konnten für die Beschaffungen die Kosten mit 32.200,- Euro niedrig gehalten werden. Bei der Beschaffung eines neuen Einsatzfahrzeuges für die Stützpunktwehr Hahnbach wären bei einer gemeinsamen Bestellung mit einer anderen Gemeinde zehn Prozent mehr staatliche Förderung möglich. Die Finanzierung dafür sei für 2014/2015 geplant. Damit wäre ein Austausch des jetzigen Löschfahrzeuges für das über 50 Jahre alte Fahrzeugs der Feuerwehr Süß möglich.
Zum Bau- und Wohnungswesen wurde von 58 Bauanträgen berichtet. Hinsichtlich der Baulücken in Hahnbach sollen die Besitzer über eine eventuelle Verkaufsabsicht befragt werden. Anschließend werde im Jahr 2013 über die Ausweisung eines neuen Baugebietes in Hahnbach entschieden. Für ein künftiges Baugebiet wurden von der Gemeinde im Bereich der Flurstraße etwa 43.000 Quadratmeter Bauerwartungsland erworben.
In Ursulapoppenricht sei ein neues Baugebiet am Lohweg in Vorbereitung. Das notwendige Grundstück werde im Dezember von der Marktgemeinde erworben. Der Entwurf des Bebauungsplanes werde in der Januarsitzung des Marktgemeinderates erstmalig vorgestellt und diskutiert. Auf jeden Fall sollen die Grundstücke nur mit einer Bauverpflichtung an Bauwerber veräußert werden.
Für die Sanierung im historischen Marktkern werde bei Privatinitiativen im Rahmen der Städtebauförderung durch den Markt Hahnbach eine kostenlose Bauberatung vermittelt.
Ein großes Ziel sei im Jahre 2013 die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED. Um dies mit größtmöglichen Fördermitteln zu realisieren, müsse diese Maßnahme im ersten Halbjahr 2013 angegangen werden.
Ausführlich informierte das Gemeindoberhaupt anhand von Kartenmaterial über die beabsichtigten Änderungen des Regionalplanes Oberpfalz-Nord hinsichtlich der Errichtung von Windkraftanlagen. Seitens der Marktgemeinde werde man weiterhin auf einen Mindestabstand von 1.000 Meter zu bewohnten Gebieten beharren. Ebenso fordere der Markt, dass in allen Wasserschutzgebieten keine Windräder errichtet werden dürfen.
Kummert beendete die Versammlung mit dem Wunsch: „Unsere Heimat weiter gestalten, die Lebensqualität in kleinen und größeren Dingen des Lebens erhalten und verbessern, damit die Marktgemeinde liebens- und lebenswert bleibt.“ Persönlich werde er sich bis zum Ende seiner Amtszeit mit aller Kraft dafür einsetzen.
Nach dem Willen der Bewohner von Irlbach soll auf der linken Seite der Kreisstraße AS 5 ein Radweg errichtet werden. Die Zuständigkeit hierfür ist beim Landkreis Amberg-Sulzbach
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