Hahnbacher Petrijünger für "Himmelweiher" in Hütten durchs "Fegefeuer"
Für den scheinbaren „Himmelweiher“ in Hütten mussten die Petrijünger des Fischereivereins Hahnbach zuerst einmal durchs „Fegefeuer“. Bereits in den Jahren 1990/91 begann jene „unendliche Geschichte“, welche 2012 ihren Abschluss fand und am vergangenen Freitag auch offiziell gefeiert wurde.
Aus einer geschäftlichen Beziehung des Vorsitzenden des FV Hahnbach, Helmut Kern, mit dem Unternehmer Eduard Wittman entstand nach und nach ein freundschaftliches Verhältnis. Als Wittman vor über 20 Jahren erwähnte, dass er auch Fischgewässer zu verpachten hätte, war dies jedoch absolut noch kein Thema für den Hahnbacher Verein.
Doch der Wegfall der gepachteten Weiher in Dürnsricht im Jahr 2000/2001, brachte den Verein mit der Ausgabe von Tageskarten, die ja an die Wasserfläche gebunden sind, in „Kalamitäten“. Prompt wurde bei Edi Wittman vorgesprochen und dessen vom Grundwasser gespeiste Kiesgrube in Hütten für 20 Jahre gepachtet.
Plötzlich und unerwartet verstarb jedoch 2006 der Verpächter. Nicht unberechtigt ging die Angst um, die für den wachsenden Bestand des Vereins lebensnotwendige über 12 Hektar große Wasserfläche könne in der Konkursmasse verlustig gehen.
Manche Gespräche mit der Witwe Elisabeth Wittman und vor allem mit dem Beauftragten der Insolvenzkanzlei Alois Zehrer führten schließlich zu der Hoffnung, den Weiher und die angrenzenden Flächen kaufen zu können.
Dank der kompetenten und zuverlässigen Beamten des Landratsamtes und des Wasserwirtschaftsamtes, Giehl und Schöberl, begann dann ein langer „Dienstweg“. Sechs lange Jahre sollte er dauern, bis alle behördlichen Hürden genommen waren und der Kaufvertrag unterzeichnet werden konnte.
Dazu gehörten auch manche vereinsinternen Sitzungen und wiederholte Mitgliederversammlungen, in denen um das ob und die rechte Art der Finanzierung gerungen wurde. Viele Modelle wurden durchgespielt und heiß diskutiert.
Erfolg versprach endlich ein von Erwin Geitner und Christian Limbeck von der Volksbank-Raiffeisenbank Amberg favorisiertes Modell, welches schließlich half den finanziellen Kraftakt zu meistern und dem die Mitglieder demokratisch zustimmen konnten.
Beim nun abschließenden Ortstermin in Hütten betonte der Beauftragte für die Nachlassinsolvenz Alois Zehrer, dass man primär an einer guten Fortsetzung einer harmonischen Beziehung interessiert war. Da der Weiher „ordentlich“ von einem sympathischen Verein betreut war, ein 20jähriger Pachtvertrag vorlag, habe man das Amtsprozedere angegangen. Er beglückwünschte die Vorstandschaft zum „Kleinod“ und wünschte weiterhin „viele zufriedene Jahre“ und dem Verein ein gute Entwicklung.
Der Grafenwöhrer Bürgermeister Helmut Wächter bezeugte, dass von vielen Seiten stets „großes Interesse“ an Wasserflächen bestehe. Er bat darum, vor allem um den Weiher in Sorgfalt und Respekt vor und in der Natur zu agieren.
Vom angrenzenden Grafenwöhrer Fischereiverein war deren Schatzmeister Hans Biersack gekommen, um zu gratulieren. Die Bürgermeister Hans Kummert und Martin Wild schlossen sich an und gratulierten dem Vorstand zum „kalkulierten und respektablen Mut“.
Ein Scheck der finanzierenden Bank durch Christian Limbeck wurde gerne entgegengenommen. Josef Moosburger, Urgestein und Ehrenmitglied des Vereins, gratulierte ebenfalls mit einer Spende und dankte im Namen aller dem Vorstand Helmut Kern für ungezählte investierte Stunden.
Mit ihm freuten sich Kassier Thorsten Kern, der Gewässerwart Patrick Legien, das Vorstandsmitglied Franz Hollweck, der Jugendwart Michael Kummert, der Hauptverantwortliche für die Ausbildung Klaus Übler und für den Hahnbacher Kulturausschuss Franz Erras.
Schon hat sich das insgesamt 14 Hektar große Terrain zu einem kleinen „Naherholungsparadies“ für die Mitglieder des Hahnbacher Vereins entwickelt. Mit ihrer Angelausrüstung oder gar dem Wohnwagen verbringen nicht wenige dort ein ruhiges Wochenende. Da der Weiher mit fangfähigen Fischen wie bis zu 95 cm großen Zandern, großen Aalen, dreijährigen Karpfen, einigen Wallern oder sogar über einmetrigen Hechten bestückt ist, ist dann auch nicht selten schon für ein ff-Mittagessen gesorgt.
Gut gelaunt saßen die geladenen Gäste noch gerne am Ufer bei Getränken und Häppchen, welche Marianne Weich besorgt hatte, zusammen, wohl auch um „Fischerlatein“ auszutauschen.
Offizieller glücklicher Abschluss für alle mit vielen Offiziellen einer scheinbar „unendlichen Geschichte“ war vergangene Woche am Hüttener Weiher, den der Hahnbacher Fischereiverein nun sein Eigen nennen darf.
Vorstand Helmut Kern, 2.v.l. freute sich mit Vielen der Verantwortlichen bei einem Ortstermin
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