Frauen-Union (FU)-Kreisverband Amberg-Sulzbach feierte 40-jähriges Bestehen
Mit dem 21. Juni feierte der Kreisverband Amberg-Sulzbach der Frauen-Union (FU) auf den Tag genau sein 40-jähriges Bestehen.
In der vorausgegangenen ökumenischen Andacht in der St. Jakobus Kirche in Hahnbach bemerkte der evangelische Pfarrer Dr. Roland Kurz, dass bereits aus dem Schöpfungsbericht der Bibel die Gleichberechtigung der Frau abgeleitet werden könne. Ebenso werde in den biblischen Texten von großen Leistungen und Initiativen der Frauen berichtet.
In der Festveranstaltung freute sich Kreisvorsitzende Brigitte Trummer im vollbesetzten Rittersaal neben den ehemaligen Verantwortlichen der FU über die nahezu gesamte Anwesenheit der ihr nahe stehenden Prominenz sowie der regionalen politischen Mandatsträger und Kandidaten.
Für die erkrankte Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Bundestag, MdB Gerda Hasselfeld, übernahm MdB Marlene Mortler aus dem Wahlkreis Roth/Nürnberger Land die knapp einstündige Festansprache. Der Meisterin der ländlichen Hauswirtschaft gehe es um Politik auf Augenhöhe, sowohl auf dem Land als auch in der Stadt. In den Anfängen ihrer politischen Tätigkeit wurde die Bedeutung der Frauen in der Politik unterschätzt. Frauen sorgen in allen Ebenen der Gesellschaft für eine andere Kultur bzw. Betriebsklima.
So sei die FU mittlerweile auf Augenhöhe mit den CSU-nahen Organisationen und brauche nicht den Fingerzeig anderer politischen Gruppierungen. An der Leistung der Bundeskanzlerin könne man erkennen, dass es nicht um Show und Populismus, sondern um ernsthafte Arbeit nach Sach- und Faktenlage gehe. Mit der Besetzung des Bundeskabinetts sind die Frauen zusammen mit der Kanzlerin nicht schlecht vertreten.
In den vergangenen Jahrzehnten wuchs eine Generation von Frauen heran, die ihre Entscheidungen selber fällen und begründen. Als Mutter von drei Kindern habe sie große Anerkennung für Frauen, die neben Politik auch noch eine Familie haben. Viel Applaus erhielt sie für die Aussage: „In der Familie muss gedeihen, was in der Gesellschaft blühen soll.“ Wichtig sei dabei die Unterstützung durch die Männer.
Zur Gleichstellungsdiskussion führte sie an, dass man trotz richterlicher Grundsatzurteile seine eigene Meinung nicht aufgeben müsse. Mortler wörtlich: „Der Herrgott wird sich mit der Erschaffung von Mann und Frau etwas gedacht haben.“
Ein großes Anliegen sei ihr auch die Rente für Frauen, die ihre Kinder vor 1992 zur Welt brachten. Sie dürfen nicht schlechter gestellt sein als die jüngere Generation. Die FU fordere mit Nachdruck, dass dies im Wahlprogramm aufgenommen werde. Die Mütterrente habe oberste Priorität, dürfe aber nicht mit neuen Schulden, sondern aus Mitteln der gesetzlichen Rentenversicherung finanziert werden.
Beim Thema „Steuererhöhung“ müsse die Kritik aus den eigenen Reihen ernst genommen werden. Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt künftiger Politik sei die Verkehrsinfrastruktur. Im Blick auf die EU-Politik bemerkte sie, dass mit der Unterstützung von 1,5 Millionen Unterschriften die Herausnahme der kommunalen Wasserversorgung aus der Konzessionsrichtlinie erreicht und eine Privatisierung verhindert werden konnte.
Für den anstehenden Wahlkampf dürfen die Ziele politischer Gegner nicht zugelassen werden. Sie habe Sorge, dass es dabei oftmals nicht seriöse, sondern gefühlte Fakten vordergründig seien. „Es gibt kein Null-Risiko, aber es gibt politische Verantwortung, Gesetze einzuhalten.“
Ein Markenkern der Union müsse der Einsatz für die Landwirtschaft bleiben. Solidarität in der Partei dürfe keine Einbahnstraße sein, auch nicht in Europa. Deutschland sei gut durch die Finanzkrise gekommen.
Der Erfolg habe mit Angela Merkel einen Namen. Die Verantwortung der Politik sei „die Zukunft nicht zu verspielen“. Es gebe keine Leistung ohne Gegenleistung. Es gehe um klare Alternativen für die Zukunft Deutschlands. Das Jubiläum der FU solle Anlass für Ermutigung sein.
In einem Rückblick stellte die Schriftführerin, Heidi Unger, die geschichtliche Entwicklung des Kreisverbandes vor. Bereits im Jahre 1955 erkannten Frauen aus Amberg, Hirschau und Kümmersbruck, dass Politik nicht nur Männersache ist. Es dauerte aber noch bis 1973 um den Kreisverband in der jetzigen Form zu gründen. Von damals 42 Mitgliedern wuchs dieser mittlerweile in 13 Ortsverbänden auf 661 heran.
Mit Ingrid Kurz aus Unterschalkenbach von 1973 bis 1979 sowie 1987 bis 2007, Lydia Prechtl aus Sulzbach-Rosenberg von 1979 bis 1987 und seit 2007 mit Brigitte Trummer aus Hahnbach als Kreisvorsitzende wurde die FU zu einem Erfolgsmodell und ist mittlerweile der drittgrößte Kreisverband in der Oberpfalz. Viele Mitglieder tragen seit dieser Zeit Verantwortung in politischen Ämtern aller Ebenen.
Ehrenkreisvorsitzende Ingrid Kurz begründete die Notwendigkeit von Frauen in der Politik. Sie seien ein unverzichtbares Element zur Meinungsbildung und Entscheidungen. Eine große Anzahl gesetzlicher Regelungen sei auf die Initiative von Frauenorganisationen zurückzuführen. Gerade dem Einsatz der FU sei es zu verdanken, dass Familien unter dem besonderen Schutz des Staates stehen. Als Solidargemeinschaft für Jung und Alt trage die FU Verantwortung für die Zukunft.
Weitere Grußworte und Glückwünsche überbrachten Landrat Richard Reisinger, FU-Bezirksvorsitzende Barbara Lanzinger, CSU-Bezirksvorsitzende Emilia Müller, CSU-Kreisvorsitzender Dr. Harald Schwartz, MdB Alois Karl und Bezirkstagskandidat Martin Preuß.
Brigitte Trummer bat die Anwesenden neben ihren Dankesworten weiterhin die FU in ihrer Arbeit zu unterstützen. Frauen prägen die Parteiarbeit und geben der Politik Gesicht und Stimme.
Mit der a-capella gesungenen Bayernhymne aller Anwesenden endete die Festveranstaltung.
Mit oftmaligen Beifallsunterbrechungen wurden die engagierte Festansprache von MdB Marlene Mortler honoriert
Als kleine Aufmerksamkeit überreichten FU-Kreisvorsitzende Brigitte Trummer (Mitte) und die Vorsitzende des Ortverbandes Hirschau Bärbel Birner der Festrednerin einen Kaschmir-Schal aus dem Frauenprojekt „Africa Lux“
In festlicher weiblicher Hand und mit vielen Ehrengästen war die Festveranstaltung in Hahnbach
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